Schlaf in himmlischer Ruh
zur
Garage. Keiner der beiden sprach, bis sie sicher in dem Mietwagen saßen und der
Autobahn zustrebten. Dann seufzte Timothy Ames tief auf und fummelte nach
seiner Pfeife.
»Gott sei Dank, daß das vorbei ist. Ich
bin verdammt froh, daß die Kinder nicht kommen konnten. Ein ziemlicher
Blödsinn, aber sie wäre ohne Zweifel zurückgekommen, um bei mir zu spuken, wenn
ich sie nicht richtig verabschiedet hätte.«
Er machte ekelhafte Geräusche mit
seinem Pfeifenstiel und begann, Tabak in den ausgebrannten Kopf zu stopfen.
»Was zur Hölle erzählt man über dich und irgendeine Frau? Ich konnte es nicht
verstehen.«
»Du hast nicht viel verpaßt. Noch einer
meiner blöden Witze, der nach hinten losgegangen ist.«
Shandy erläuterte seinen bösen Einfall
und seine peinlichen Folgen. Ames hatte kein Mitleid.
»Allmächtiger, Pete, wenn du dich
selbst in die Pfanne haust, läßt du dich aber auch gründlich durchbraten. Du
weißt, was dir blüht?«
»Nein, aber ich möchte behaupten, daß
ich es bald genug herausfinden werde.«
»Allerdings wirst du das! Sie werden da
oben wahrscheinlich Münzen werfen, um zu entscheiden, wer als erste drankommt,
dein Bett zu wärmen.«
»Was?« Shandy vermied knapp, auf einen
Volvo zu klettern. »Du bist nicht bei Trost.«
»Wart’s ab, Alter. Von jetzt bis
Silvester wirst du mindestens sechs Anträge bekommen. Und was passiert, wenn
die Feiertage vorbei sind und die Frauen Zeit haben, sich darauf zu
konzentrieren, dich zur Strecke zu bringen, da kann ich nur sagen —« Ames gab
sich einer unpassenden Heiterkeit hin.
»Es freut mich, daß dir dein eigener
Witz gefällt«, erwiderte sein Freund verdrossen. »Ich kann dir versichern, daß
in all meinen achtzehn Jahren in Balaclava keine dieser Frauen auch nur, eh,
ihr Taschentuch in meine Richtung hat fallen lassen.«
»Das liegt daran, daß sie dich für ein
nettes, unschuldiges Bürschchen gehalten haben. Von jetzt an werden sie verdammt
viel mehr fallen lassen als nur Taschentücher. Pete, du weißt nicht, was auf
dich zukommt. Wenn du dich nicht warnen lassen willst, ist das deine
Beerdigung.«
»Na gut, Tim, wir wollen nicht
streiten. Die Zeit wird auf die eine oder andere Weise darüber befinden.«
»Ich möchte bloß nicht zurückkommen und
dich als zerschmettertes Wrack vorfinden.«
»Da zumindest sind wir absolut
derselben Meinung. Wenn du jetzt vielleicht an etwas anderes denken könntest,
habe ich dir etwas Wichtigeres mitzuteilen. Ich habe die Murmel gefunden.«
»Du hast was? Wo?«
»Als ich gerade eben bei den Cadwalls
nach oben ging, um meinen Mantel zu holen. Sie ist vom Bett gerollt.« Er
erzählte von dem Kleiderhaufen.
»Du könntest nicht sagen, wo sie
herausgekommen ist?«
»Unmöglich.«
»Zumindest bin ich draußen«, sagte Ames.
»Jetzt siehst du ein, daß es sich nicht lohnt, sich mit Mänteln abzugeben.«
»Herrgott, Tim, ich habe nie an dich
gedacht.«
»Wieso nicht? Du kannst verdammt darauf
wetten, daß Ottermole das täte, wenn er denken könnte. Jedenfalls sieht es so
aus, als hätten wir das Feld eingeengt.«
»Das war mein erster Gedanke. Ich kann
nur hoffen, daß ich mir merken kann, wer bei den Cadwalls war, bis ich
Gelegenheit habe, die Namen aufzuschreiben.«
»Was ist mit den Cadwalls selbst? Sind sie
draußen?«
»Sie sind drinnen. Ben und Hannah haben
ihre Mäntel nicht aufgehängt, sondern sie einfach zum Rest geschmissen. Wir
sind alle zusammen angekommen, wie du weißt, und ich nehme an, sie hatten es
eilig, die Party in Schwung zu bringen. Jedenfalls habe ich mich ziemlich über
das Paar gewundert.«
Er erzählte Ames, warum. Der Witwer
nickte.
»Da könnte was dran sein, Pete. Mit Ben
zu leben, muß die Hölle auf Rädern sein, und Hannah hat genug Gelegenheit, an
das Geld zu kommen. Zumindest läuft sie rum und kassiert bei den Jungens mit
den Schlitten ab. Sie sollen nicht mehr als ein paar Dollars Wechselgeld dabei
haben, und du würdest überrascht sein, wieviel sie an Land ziehen.«
Er grinst über sein unbeabsichtigtes
Wortspiel und machte noch mehr Geräusche mit der Pfeife. »Hannah sammelt auch
das Geld ein vom Parkplatz und diesen unförmigen Lebkuchenbüdchen, was auf
verdammt viel mehr hinausläuft, als du vielleicht glaubst. Es gibt ein
ausgeklügeltes Überwachungssystem, damit alle ehrlich bleiben, aber Ben ist
derjenige, der es sich ausgedacht hat. Weißt du, alter Knabe, das wird langsam
zu einem interessanten Problem. Ich wünschte, ich würde
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