Schlafen statt schreien

übernehmen, die für Ihre Familie funktionieren. Im Anhang finden Sie einige hilfreiche Bücher. In meinem Buch möchte ich Ihnen Wissen über Babys und Schlaf vermitteln. Der beste Ausgangspunkt ist natürlich der Anfang.
Biologie des Neugeborenen
    Während der ersten Monate schläft das Neugeborene nur, wenn es müde ist. Sein Schlaf-Wach-Muster ist eng mit seinem Magen verbunden, bildlich gesprochen. Das Neugeborene wacht auf, wenn es Hunger hat und schläft wieder ein, wenn es satt ist. Man kann wenig tun, um ein Neugeborenes zum Schlafen zu bewegen, wenn es nicht schlafen will. Umgekehrt kann man es kaum wecken, wenn es tief schläft.
    Ein wichtiger Punkt ist, dass Neugeborene einen sehr kleinen Magen haben. Neugeborene wachsen sehr schnell, sie nehmen flüssige Nahrung zu sich und sie verdauen sie sehr schnell. Fläschchenmilch wird schnell verdaut, und Muttermilch sogar noch schneller. Auch wenn es schön wäre, das kleine Bündel zu einer festen Schlafenszeit ins Bettchen zu legen und bis zum nächsten Morgen keinen Piep von ihm zu hören, weiß selbst der Naivste unter uns, dass dies keine realistische Vorstellung von einem Neugeborenen ist. Neugeborene müssen alle zwei bis vier Stunden Nahrung zu sich nehmen –manchmal sogar noch häufiger. In den ersten Lebensmonaten durchlaufen Neugeborene enorme Entwicklungsschübe, die sich nicht nur tagsüber in enormen Appetit niederschlagen, sondern rund um die Uhr Stillabstände von einer bis zwei Stunden notwendig machen.
    INTERVIEW
    Mütter berichten
    â€žIch erinnere mich, dass Rachel als Neugeborenes phasenweise über eine bis zwei Wochen fast ununterbrochen trank. Hätte ich nicht gewusst, dass es solche Wachstumsschübe gibt, hätte ich sicher versucht, meinen Zeitplan durchzuziehen. Stattdessen habe ich ganz einfach meine damalige Rolle akzeptiert: eine Milchflasche auf zwei Beinen.“
    Vanessa, Mutter der
zweijährigen Rachel
    Â 
    â€žMit zwei Monaten schlief unsere Tochter Emily jede Nacht sieben Stunden durch. Doch anstatt diese Schlafphase weiter auszudehnen, passierte das Gegenteil: Emily wachte jede Nacht alle drei, vier Stunden auf. Dank Ihrer Tipps haben wir das zum Glück wieder einrenken können.“
    Christine, Mutter der
18 Monate alten Emily
    Babys sind unkalkulierbar – und einige stellen ihre eigenen Regeln auf. Manche Neugeborenen schlafen tatsächlich vier oder fünf Stunden am Stück – und die verunsicherten Eltern fragen sich, ob sie ihr Kind nicht zum Stillen wecken sollten. Die Antwort lautet „vielleicht“. Wenn Ihr Baby in dieses Schlafmuster fällt, sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt sprechen und herausfinden, ob Ihrem Kind ein so langer Zeitraum zwischen den Mahlzeiten nicht eher schadet. Das hängt maßgeblich von der Größe bzw. dem Gewicht des Babys, seinem Gesundheitszustand und einigen weiteren Faktoren ab.
    Nächtliches Durchschlafen Sie haben wahrscheinlich schon gehört oder gelesen, dass Babys im Alter zwischen zwei und vier Monaten durchzuschlafen beginnen. Dazu muss man allerdings wissen, dass für ein Neugeborenes fünf Stunden Schlaf am Stück (wie ich es bereits erwähnt habe) schon „durchschlafen“ bedeutet. Viele (aber natürlich lange nicht alle) Babys schlafen in diesem Alter von Mitternacht bis 5 Uhr morgens durch (und das auch nicht immer). Das ist wahrscheinlich nicht ganz das, was Sie sich unter „durchschlafen“ vorgestellt haben. Fazit: Vielleicht haben Sie ja ein Baby, das durchschläft – nur wussten Sie es noch nicht.
    Wenn Ihr Baby durchschläft, können Sie diese Neuigkeit beim nächsten Treffen der Krabbelgruppe stolz verkünden. Aber: Vorsicht! Babys Gewohnheiten sind überaus unbeständig. Dieses Buch sollten Sie jedenfalls noch nicht beiseite legen. Wie heißt es doch: Es ist noch nicht aller Tage Abend.
    Die wissenschaftliche Definition von Durchschlafen lautet fünf Stunden Schlafen am Stück, doch die meisten von uns sind nach fünf Stunden nicht ausgeschlafen. Hinzu kommt, dass manche Babys, die diese Definition von Durchschlafen bereits erfüllt haben, von einem Tag auf den anderen plötzlich wieder nachts aufwachen und erst mit einem oder gar zwei Jahren zurück zum Durchschlafmuster finden. Dieses Buch bietet Ihnen zahlreiche Tipps, wie Sie in absehbarer Zukunft gemeinsam mit Ihrem Kind zu einem Durchschlafmuster