Schlafen statt schreien
finden.
Wo möchte das Baby schlafen?
Wo fühlt sich Ihr Baby am sichersten und geborgensten? In Ihren Armen. Wo ist Ihr Baby am friedlichsten? In Ihren Armen. Wenn sich Ihr Baby aussuchen könnte, wo es am liebsten schlafen würde, welchen Ort würde es wählen? Ihre Arme, natürlich.
Es gibt nichts, wirklich nichts Zärtlicheres und Wundervolleres als ein Neugeborenes, das in den Armen oder an der Brust der Mutter einschläft. Für mich war es so gut wie unmöglich, mein schlafendes Baby Coleton abzulegen. Ich bekam Coleton als viertes Kind mit 41 und wusste, dass es wohl mein letztes Baby sein würde. AuÃerdem hatte ich bereits die Erfahrung gemacht, wie schnell Kinder älter werden. Aber andererseits war es mir auch mit meiner ersten Tochter Angela 14 Jahre zuvor schon so ergangen. Und wenn ich länger darüber nachdenke, war es auch mit Vanessa und David nicht anders. Also liegt der Grund vielleicht woanders. Vielleicht gewinnen die âLöwenmutterâ-Instinkte ja die Oberhand, wenn eine Frau ein Baby hat. Vielleicht sind Mütter ja biologisch vorprogrammiert, ihre Neugeborenen im Arm zu halten. Und vielleicht habe ich diesem inneren Drang nachgegeben, weil ich darüber gelesen hatte, neugierig darauf war und bewusst alles ferngehalten habe, was uns unser schnelllebiger Lebensstil sonst alles aufzwingt.
Was auch immer der Grund war â ich kann Ihnen versichern, dass man auch mit einer Hand flott tippen kann. Ich habe alle häuslichen Handgriffe mit einem schlafenden Säugling im Arm verrichtet. Ich habe sogar das Softballteam meiner Tochter trainiert, während Baby Coleton im Tragetuch (natürlich in den Clubfarben) süà schlummerte. Selbst auf die Toilette hat er mich begleitet. (Und Sie dachten schon, Sie wären die Einzigeâ¦) Doch passen Sie auf: Ein Baby, das immer in Ihren Armen schlummert, wird nirgends anders schlafen wollen. Ein Baby, das nach der Behaglichkeit der Arme von Mama oder Papa weint, funktioniert innerhalb des natürlichen Rahmens, den sein Instinkt ihm vorgibt â jenem Instinkt, der Neugeborenen seit Anbeginn das Ãberleben sichert.
Diese natürlichste, alles überragende Verbindung würde in einer perfekten Welt perfekt funktionieren, in einer Welt, in der Mütter ein, zwei Jahre lang nichts anderes tun, als sich um ihre Babys zu kümmern, in einer Welt, in der jemand anders die Wohnung in Ordnung hält, das Essen macht, das Geld verdient, um die Rechnungen zu bezahlen â während Mutter und Kind die Tage gemeinsam verbringen und jenes enge Band aufbauen, das die Natur vorgesehen hat. Doch diese Welt existiert nicht mehr â wenn es sie überhaupt jemals gegeben hat. Unser modernes Leben mit all seinen Erfordernissen hält solche Privilegien nicht bereit. Mütter sind viel beschäftigte Wesen, ständig auf der Suche nach dem Gleichgewicht zwischen Instinkt und praktischen Anforderungen.
Ein zukunftsweisender Vorschlag. Auch wenn es schwierig erscheint â vielleicht können Sie aus meinen Fehlern lernen. Legen Sie Ihr Baby ins Bettchen, sobald es eingeschlafen ist! Berauben Sie sich aber nicht ganz der Freude, Ihr schlafendes Kind in den Armen zu halten! GenieÃen Sie dieses Gefühl ab und an. Doch wenn Sie sich nicht vorstellen können, ein Zweijähriges täglich stundenlang auf dem Schoà zu halten oder auf der Hüfte herumzutragen â gewöhnen Sie Ihr Baby daran, im eigenen Bettchen zu schlafen.
Auch für Eltern, die im Familienbett schlafen, ist es extrem wichtig, das Baby von Zeit zu Zeit allein zum Schlafen ins Bett zu legen. Babys brauchen mehr Schlaf als Erwachsene. Ich habe viele Mütter kennen gelernt, deren Babys so sehr an ihre Anwesenheit im Familienbett gewöhnt waren, dass auch die Mutter sich um19 Uhr ins Bett legen und dort bleiben musste â denn manche Babys haben eine Art âeingebautes Radargerätâ, das anschlägt, sobald sich die Mutter wieder erhebt! Die Mutter muss dann auch tagsüber diverse Schläfchen halten â ob sie will oder nicht. Die Idee des Familienbetts besteht darin, den gemeinsamen Schlaf zu genieÃen, aber dem Baby darüber hinaus beizubringen, auch alleine zu schlafen.
Guter Rat â der anderen Art. Nachdem ich den vorangegangenen Teil fertig geschrieben hatte, legte ich eine kurze Pause ein, um meine Tochter, inzwischen ein Teenager, von der Schule abzuholen. Wir verbrachten den
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