Schlafen statt schreien

war. Ich war erstaunt, wie oft das gut ging!“
    Judith, Mutter des
drei Monate alten Harry
    Der nächste Schritt in diesem Plan sieht vor, das Baby in sein eigenes Bettchen zu legen, wenn es schläfrig ist, aber noch nicht vollständig eingeschlafen ist! Ein müdes Neugeborenes, das noch zu jung ist, um eingefahrene Gewohnheiten zu kennen, wird es leichter akzeptieren, in müdem, aber noch wachem Zustand in sein Bettchen gelegt zu werden und dort einzuschlafen. Wenn Sie versuchen, diesen Gedanken umzusetzen, wird Ihr Baby manchmal allein in seinem Bettchen einschlafen, andere Male nicht. Wenn Ihr Baby nicht allein im Bett einschlafen will und sich beklagt, können Sie es in den Armen wiegen, streicheln oder ihm sogar die Brust, das Fläschchen oder den Schnuller geben und es einige Minuten später wieder ins Bettchen legen. So können Sie Ihrem Baby in den ersten Monaten nach und nach beibringen, wie es ohne Ihre Hilfe einschläft – und ohne dass es Tränen gibt (weder beim Baby noch bei Ihnen).
    Wenn das Baby am Daumen oder der Hand saugt. Wenn Ihr Baby mit einem Finger oder der ganzen Faust im Mündchen einschläft, ist das etwas ganz anderes als an der Brust, mit dem Fläschchen oder dem Schnuller. Wenn dem Baby das Saugen am Finger oder der Hand guttut, lernt es, seine Hände zu kontrollieren und braucht nicht die Hilfe einer anderen Person. Die meisten Fachleute sind der Meinung, dass es einem sehr jungen Baby nicht schadet, an seinen Händchen zu nuckeln. Zum Problem wird das Daumenlutschen erst später.
Das Baby zur Nachtmahlzeit wecken
    Viele Kinderärzte empfehlen, ein Neugeborenes nicht länger als drei bis vier Stunden zwischen zwei Mahlzeiten schlafen zu lassen – die meisten Babys wachen ohnehin viel öfter auf. (Aber denken Sie bitte auch daran, dass es Ausnahmen gibt: Manche Babys schlafen auch länger am Stück.) Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass Ihr Baby nachts aufwacht. Der Schlüssel besteht darin zu entscheiden, wann das Baby zur Nachtmahlzeit aus dem Bettchen geholt wird und wann es ohne zu trinken weiterschlafen soll. Bei dieser Frage spielen Ihr Instinkt und Ihre Intuition eine große Rolle. Es ist sehr wichtig, die Signale des Babys zu verstehen.
    Hier ein Tipp, den ich bisher in keinem Babyratgeber gelesen habe, der jedoch für Sie von entscheidender Bedeutung sein kann: Babys geben im Schlaf zahlreiche Geräusche von sich – von Grunzen über Greinen bis hin zu regelrechten Schreien, und diese Geräusche bedeuten nicht immer, dass das Baby wach ist bzw. aufwacht. Ich nenne es die „Schlafgeräusche“ – und meistens schlafen die Babys während dieser Episoden tief und fest oder zumindest fast. Diese Geräusche bedeuten nicht zwangsläufig: „Mama, ich brauche dich!“ Es sind einfach nur Schlafgeräusche. Ich erinnere mich, als meine älteste Tochter Angela als Neugeborene in ihrer Wiege neben meinem Bett schlief. Oft wurde ich von ihren Schreien wach, und fast genauso oft war sie schon wieder in meinen Armen eingeschlafen, noch bevor ich mit ihr den Schaukelstuhl erreichte. Sie gab einfach nur Schlafgeräusche von sich. In meinem Wunsch, auf den leisteten Schrei meines Kindes zu reagieren, habe ich sie vielleicht dazu erzogen, öfters als nötig auszuwachen.
    Sie müssen Ihr Baby sorgfältig beobachten und ihm aufmerksam lauschen. Lernen Sie, zwischen Schlafgeräuschen und hungrigen „Wachgeräuschen“ zu unterscheiden. Ist IhrBaby wirklich wach und hungrig, stillen Sie so schnell wie möglich seinen Hunger. Wenn Sie schnell auf seinen Hunger reagieren, wird es wahrscheinlich auch schnell wieder einschlafen. Wenn Sie jedoch die Situation eskalieren lassen, wird das Baby vollständig wach und es ist schwieriger und langwieriger, es wieder zum Einschlafen zu bringen. Ganz davon zu schweigen, dass auch Sie dann hellwach sein werden! Lauschen Sie aufmerksam, wenn Ihr Baby nachts Geräusche von sich gibt: Wenn es Schlafgeräusche sind, lassen Sie es schlafen. Wenn das Baby wirklich wach ist, kümmern Sie sich rasch um Ihr Kind.
Tipps für stillende Mütter oder fürs Familienbett
    Bei der Recherche für dieses Buch wurde mir klar, dass sehr viele frisch gebackene Mütter die ganze oder zumindest einen Teil der Nacht gemeinsam mit ihrem Baby in einem Bett verbringen (wenn Sie zu dieser Gruppe gehören, lesen Sie bitte aufmerksam die