Schlafen statt schreien
Nachmittag zusammen; wir gingen gemeinsam zur Maniküre und aÃen zu Mittag. Beim Essen plauderten und kicherten wir wie zwei Freundinnen, und mir wurde schlagartig klar, wie sehr ich sie vermissen werde, wenn sie in wenigen Jahren das Haus verlässt. Als Angela und ich nach unserem kleinen Ausflug nach Hause zurückkehrten, spielten wir mit Coleton, der uns mit seinen Grimassen und Geräuschen zum Lachen brachte. Er ist inzwischen so alt, dass er genau weiÃ, wie er andere zum Lachen bringt â und diese Fähigkeit setzt er reichlich und gerne ein.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass jeder Augenblick im Leben unserer Kinder unglaublich kostbar und unwiederbringlich ist. Die Kindheit ist so schnell vorüber â ich wünschte, ich könnte jeden Moment einfangen, aufbewahren und immer wieder erleben. Natürlich habe ich von meiner Warte aus in Sachen Schlaf gut reden. Doch ich will ehrlich mit mir und Ihnen sein. Bekäme ich ein fünftes Kind, ich würde alles so machen wie mit den anderen vieren: Ich würde es in meinen Armen einschlafenlassen, während sein Köpfchen im sanften Takt meiner Finger auf der Computertastatur wippt.
Lassen Sie mich meinen Rat ein wenig abwandeln. Man muss wissen, dass diese wunderbaren, das Band zwischen Eltern und Kind stärkenden Rituale nur schwer zu brechen sind â deshalb sollte man sie mit Bedacht auswählen. So sollten Sie Ihr Kind immer wieder in sein Bettchen legen, damit es lernt, auch alleine einzuschlafen â ebenso wie in Ihren Armen. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage: âEines Tages werden Sie es vermissen!â Das wird ganz sicher so sein. Selbst die dunkelsten, erschöpfendsten Nächte verlieren im Rückblick ihren Schrecken, und die â vielleicht sogar romantisch angehauchten â Erinnerungen werden spätestens dann wieder an die Oberfläche Ihres Bewusstseins aufsteigen, wenn Ihr âBabyâ mit seinem ersten Auto davonbraust, sein Schulabschlusszeugnis in Empfang nimmt, vor dem Traualtar steht oder selbst ein Baby hat.
INTERVIEW
Eine Mutter berichtet
âNachdem Zach beim Stillen in meinen Armen eingeschlafen war, strich ich ihm mit meinem Finger über sein Näschen, schnupperte an seinen Haaren, spielte mit seinen kleinen Fingern. Ich wollte jedes noch so kleine Detail meines Babys aufsaugen â denn er ist mein viertes Kind, und ich weiÃ, wie schnell Kinder groà werden.â
Vanessa, Mutter des
zwei Jahre alten Zacharias
An der Brust oder mit dem Fläschchen einschlafen
Für ein Neugeborenes ist es das Natürlichste der Welt, beim Nuckeln an der Brust, am Fläschchen oder am Schnuller einzuschlafen. Manche Neugeborenen tun dies auf so natürliche Weise und ständig, dass die Mütter befürchten, ihre Babys könnten nicht genug Nahrung bekommen.
Wenn ein Baby immer an der Brust oder mit dem Fläschchen einschläft, lernt es, Nuckeln und Einschlafen miteinander zu assoziieren. Und irgendwann kann es ohne das Nuckeln gar nicht mehr einschlafen. Viele Eltern, deren ältere Kinder Ein- oder Durchschlafprobleme haben, kämpfen mit dieser ebenso natürlichen wie schwer aufzulösenden âNuckel-Schlaf-Assoziationâ.
Wenn Sie also möchten, dass Ihr Baby ohne Ihre Hilfe einschläft, müssen Sie Ihr Neugeborenes nuckeln lassen, bis es müde ist, aber nicht vollständig an der Brust oder am Fläschchen einschläft. Versuchen Sie so oft wie möglich, dem Baby die Brust, das Fläschchen oder den Schnuller aus dem Mund zu nehmen und es âohneâ einschlafen zu lassen. Möglichweise wehrt sich Ihr Baby gegen diese Strategie und versucht, die Brust, das Fläschchen oder den Schnuller zurückzubekommen. Es ist absolut in Ordnung, dem Baby die Brust, das Fläschchen oder den Schnuller zurückzugeben und einige Minuten später wieder abzunehmen. Und noch einmal, noch einmal, noch einmal. Wenn Sie dieses Vorgehen oft genug wiederholen, lernt Ihr Baby möglicherweise, ohne Nuckeln einzuschlafen.
Lesen Sie bitte den vorigen Teil noch einmal. Denn er enthält wahrscheinlich den wichtigsten Gedanken, den ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt anbieten kann, um sicherzustellen, dass Sie dieses Buch in anderthalb Jahren nicht wieder zur Hand nehmen müssen!
INTERVIEW
Eine Mutter berichtet
âEiner der besten Tipps war, Harry in sein Bettchen zu legen, wenn er zwar müde, aber noch nicht ganz eingeschlafen
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