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Schlafende Geister

Schlafende Geister

Titel: Schlafende Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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Bishop nutzen kann …?«
    »Ich glaub nicht … ich meine, ich muss noch mal nachsehen, aber ich glaub nicht, dass irgendwas auf dem Handy ist, was uns Sorgen machen müsste.«
    »Okay«, sagte Cal und zündete sich eine Zigarette an. »Lass uns also annehmen, es war Bishop, und er hat die Zigarettenschachtel an sich genommen, weil das Kennzeichen des Nissans draufstand, von dem dir dieses Mädchen erzählt hat.«
    »Tasha.«
    »Genau, Tasha.« Er sah mich an. »Glaubst du, Bishop weiß, dass sie es war? Immerhin weiß er ja offensichtlich, dass du da unten warst und mit den Mädchen geredet hast. Könnte er auch wissen, wer von den Mädchen dir die Nummer gegeben hat?«
    »Keine Ahnung … wahrscheinlich. Ich hab niemanden gesehen, der mich beobachtet hat, als ich mit ihr redete, doch die Bullen, die mich festgenommen haben, müssen ja irgendwo in der Nähe rumgehangen haben. Es würde mich nicht wundern, wenn sie uns zusammen gesehen haben – und die hätten es natürlich Bishop erzählt.« Ich sah Cal an. »Meinst du, ich soll sie warnen? Wenn es irgendeine Verbindung zwischen Bishop und diesem Nissan gibt und er weiß, dass Tasha eine mögliche Zeugin ist …«
    »Glaubst du wirklich, Bishop würde ihr etwas antun?«
    Ich dachte darüber nach und fragte mich, ob ich in puncto Bishop einfach paranoid war, aber dann erinnerte ich mich an die Geschichte über ihn, wie er einen Drogendealer in Chelmsford gefoltert hatte, und ich rief mir wieder diesen Ausdruck von Hass ins Gedächtnis, der in seinen Augen stand, als er mir vor ein paar Stunden seinen Finger in die Brust gerammt hatte, und da wusste ich, dass ich nicht paranoid war. Bishop war gewalttätig. Wenn er etwas unbedingt wollte, war ihm egal, was er tun musste, um es zu kriegen.
    »Ich werd heute Nacht hingehen und Tasha Bescheid sagen, dass sie vorsichtig sein soll«, sagte ich zu Cal.
    »Vielleicht sollte ich das lieber machen«, sagte er. »Wahrscheinlich hat Bishop jemanden da, der die Mädchen beobachtet, und wenn er rausfindet, dass du noch mal da warst …«
    »Ja, wahrscheinlich hast du recht.«
    Nachdem ich ihm gesagt hatte, wie Tasha aussah und wo er sie finden konnte, sprachen wir wieder über den Nissan.
    »Sie könnte auch gelogen haben, verstehst du«, sagte Cal. »Sich das Ganze nur ausgedacht haben … du weißt, wie Junkies sind.«
    »Ja, aber wieso sollte Bishop die Zigarettenschachtel mit der Autonummer behalten, wenn sie ihm nichts sagt?«
    Cal schüttelte den Kopf. »Ich versteh sowieso nicht, wieso er die Schachtel behalten hat.«
    »Er wusste, dass ich letzte Nacht getrunken hatte, also hat er sich gedacht, ohne die Schachtel würde ich mich nicht mehr an die Nummer erinnern. Und wenn ich mich nicht erinnern würde, könnte ich ihr auch nicht nachgehen … oh, Scheiße.«
    »Was ist?«
    »Überleg doch mal, wenn ich die Nummer nicht wüsste, was würde ich tun?«
    »Du würdest noch mal zu Tasha gehen … Verdammt, ja klar, jetzt versteh ich, was du meinst. Wenn Bishop glaubt, du weißt die Nummer nicht mehr, wird er sicher versuchen, vor dir bei Tasha zu sein.«
    »Und sie ist bestimmt vorbestraft, also findet er leicht raus, wo sie wohnt.«
    »Fuck«, sagte Cal. »Wir müssen sie so schnell wie möglich finden. Heute Nacht ist es vielleicht schon zu spät.«
    »Aber ich wüsste nicht, wie. Sie wird jetzt nicht auf der Straße sein, und selbst wenn wir ein paar von den andern Mädchen finden, werden die uns nicht sagen, wo sie wohnt.«
    »Weißt du ihren Nachnamen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Und Tasha heißt sie wahrscheinlich auch nur, wenn sie anschafft.«
    »Mit anderen Worten, wir wissen weder ihren Nachnamen noch ihren richtigen Vornamen und auch nicht, wo sie wohnt.«
    »Wir müssen anders an die Sache ran«, sagte ich.
    »Was soll das heißen?«
    »Wir erwischen Tasha nicht vor Bishop, oder?«
    »Nein.«
    »Also müssen wir Bishop dran hindern, dass er Tasha erwischt.«
    »Klar. Und wie schaffen wir das, verdammte Scheiße?«
    »Indem wir Bishop klarmachen, dass ich das Kennzeichen weiß, das sie mir gegeben hat.«
    »Weißt du es denn?«
    Ich schob den Ärmel von meinem Hemd hoch und zeigte ihm die Nummer, die ich mir auf den Arm geschrieben hatte, als ich letzte Nacht hinten im Streifenwagen saß. »Das hab ich aus meinen Saufzeiten gelernt«, erklärte ich Cal. »Du kannst nicht darauf vertrauen, dass du nichts vergisst oder verlierst, wenn du trinkst. Wenn du dich also unbedingt an was erinnern musst, schreib

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