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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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musst verstehen. Ich gehöre zu diesem Haushalt, ob es dir gefällt oder nicht. Und zwar, weil du mich geheiratet hast. Du kannst nicht erwarten, dass ich demütig alles akzeptiere, was du sagst. Ich habe meine eigenen Ansichten, und einige von ihnen sind vernünftiger als deine.“
    Er starrte sie finster an. „Ich habe nie von dir erwartet, dass du demütig irgendetwas tust.“
    „Doch, das hast du. Wann immer du etwas zu mir sagst, ist es ein Befehl. Du bittest mich niemals um irgendetwas. Und ich, in meinem Bemühen, höflich zu sein, habe dir viel zu oft ein solches Verhalten durchgehen lassen. Aber damit ist jetzt Schluss. Ich bin nicht eine deiner Töchter, die du vielleicht mit deinem aufgeblasenen Getue einschüchtern kannst.“
    Hugh ballte die Hände zu Fäusten, und draußen vor dem Haus heulte der Wind und rüttelte an den Fensterläden. „Ich habe dir meine Einstellungen erläutert.“
    „Und ich dir meine. Es geht nicht um die Mädchen. Es geht um dich. Du erlaubst niemandem, dir wirklich nahezukommen, nicht wahr, MacLean ? Jedenfalls nicht mir. Eigentlich nur den Kindern. “ Ruhig fügte sie hinzu: „Ich bin froh, dass sie in diesem Haus niemals so einsam waren, wie ich es gewesen bin.“
    Er hatte ihr sein Haus geöffnet, sie seinen Kindern vorgestellt und sie in seinem Bett willkommen geheißen. Wie konnte sie es wagen, ihm vorzuwerfen, dass sie sich einsam fühlte? „Unsere Unterhaltung dreht sich im Kreis. Wir werden weiter über dieses Thema sprechen, wenn wir beide nicht so wütend sind.“
    Sie warf den Kopf in den Nacken. „Nein, wir werden jetzt darüber reden. Du bist der größte Feigling, dem ich jemals begegnet bin, Hugh MacLean.“
    Hugh erstarrte. „Ich bin kein Feigling.“
    „Das bist du sehr wohl, wenn es darum geht, dich wie ein anständiger Ehemann zu verhalten.“
    Ihre Worte türmten sich wie eine Mauer zwischen ihnen auf. Er konnte nicht glauben, was sie da zu ihm gesagt hatte. Und als er sie anschaute und ihre weit aufgerissenen Augen bemerkte, wurde ihm klar, dass sie selbst erschrocken war.
    Er biss die Zähne zusammen, so fest, dass es wehtat. „Das meinst du nicht ernst“, erklärte er dann mit fester Stimme.
    Sie schob das Kinn vor und sah ihn an wie eine Königin, die Hof hielt, und nicht wie ein vom Bad noch feuchtes Mädchen in einem Morgenmantel, in den sie dreimal hineingepasst hätte. „Ich meine das sehr wohl ernst. Ein anständiger Ehemann würde seine Gefährtin in jedem Lebensbereich als gleichberechtigt betrachten, nicht nur im Schlafzimmer.“
    „Falls es um die Mädchen geht, so haben wir uns bereits darüber unterhalten, und du warst meiner Meinung!“ In der Ferne grollte leiser Donner und unterstrich seine Worte.
    „Wir haben uns beide geirrt. Ich hätte niemals zustimmen dürfen, mich von den Mädchen fernzuhalten. Sie wissen doch, dass ich wieder gehen werde, also würden sie weder überrascht noch wütend sein.“
    „Sie wären es, wenn es dazu gekommen wäre, dass du ihnen etwas bedeutest!“ So wie es mir passiert ist. Der Gedanke kam wie aus dem Nichts, ließ ihn erstarren und erschreckte ihn mehr, als ihre Worte es getan hatten. Plötzlich hatte er das Gefühl, von dichtem Nebel umgeben zu sein, und er konnte kaum noch hören, was sie sagte.
    „Es ist doch so, Hugh, dass in unserem Leben die Menschen kommen und gehen, doch das heißt nicht, dass sie uns nicht lieben. Die Kinder müssen das lernen. Sie müssen begreifen, dass ein Mensch sie lieben kann, auch wenn es ihm nicht möglich ist, bei ihnen zu sein.“
    Hugh ballte die Hände an den Seiten seines Körpers, sein Blut kochte, sein Herz schmerzte. In ihm tobten so viele Gefühle, dass er nicht wusste, auf welches er sich zuerst konzentrieren sollte. Er spürte Unsicherheit wegen seiner Reaktion auf die Vorstellung, dass sie bald nicht mehr da sein würde. Er war aber auch verwirrt, weil er jetzt gehen musste und sich deshalb nicht mit seinen Emotionen beschäftigen konnte. Außerdem fühlte er pure Wut, weil sie es gewagt hatte, seine Entscheidungen, was das Leben und die Sicherheit seiner Töchter betraf, infrage zu stellen. Sein Kiefer verkrampfte sich noch stärker, und der Donner grollte jetzt schon ganz in der Nähe.
    Sie warf einen Blick hinüber zum Fenster, dann schaute sie ihn unter zusammengezogenen Brauen hervor an. „Versuch nicht, mir mit deinen Gewittern Angst zu machen. Du bist derjenige, der in diesem schrecklichen Wetter durch die Gegend reiten muss, nicht

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