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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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ich.“
    „Das ist mir durchaus klar“, fuhr er sie an. „Ich würde es daher sehr begrüßen, wenn du nicht solche dummen Dinge sagen und mich dadurch dazu bringen würdest, die Beherrschung zu verlieren!“
    Ihre Augen funkelten wütend, und sie presste ihre vollen Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. „Wenn du wegen der Dinge, die ich geäußert habe, die Beherrschung verlierst, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass ich die Wahrheit gesagt habe, und das weißt du.“
    Ihre Worte machten ihn nur noch wütender, doch bevor er etwas erwidern konnte, fuhr sie fort. „Du knauserst mit deinen Gefühlen und bist ein Feigling, was deine Liebe betrifft. Du verbringst dein ganzes Leben damit, dich vor diesem und jenem zu fürchten. Es ist nicht genug, was du zu geben hast, MacLean. Die Mädchen und ich haben Besseres verdient.“
    Hugh sah alles nur noch wie durch einen roten Schleier. Das Feuer im Kamin flackerte wild, und Rauchschwaden wehten durchs Zimmer. Die Fenster knarrten und ächzten, als sich plötzlich Kälte wie eine unsichtbare Eisschicht über alles im Raum legte.
    Catriona starrte ihn unverwandt an. Ihr Gesicht war blass, und er konnte sehen, dass Schauer sie überliefen, während sie auf ihn zukam und dicht vor ihm stehen blieb. „Nun? Was hast du dazu zu sagen?“
    „Stell niemals meine Liebe zu meinen Kindern infrage. Niemals!“
    Sie warf den Kopf in den Nacken und stieß zwischen ihren vor Kälte klappernden Zähnen hervor: „Kann sein, dass du sie l... liebst, aber das heißt nicht, dass du ihnen auch nahe bist und dich ihnen öffnest. Das sind verschiedene Dinge.“
    „Sie haben alles, was sie brauchen.“
    Sie zuckte mit keiner Wimper, und er presste die Lippen aufeinander. Sein Blick verirrte sich zu ihrer Hand, mit der sie den Morgenmantel vorne zusammenhielt. Er konzentrierte sich auf ihre Finger und stellte sich einen heftigen Windstoß vor, der den Morgenmantel fortwehte. Langsam kräuselte sich der Saum des langen Samtmantels. Dann wurde der Wind heftiger und zerrte an dem Stoff. Über ihnen grollte der Donner, und Regen prasselte aufs Dach.
    Der Schmerz in Hughs Kopf wurde stärker, und mit einem Fingerschnippen ließ er den Wind frei. Der Sturm heulte durchs Haus.
    Trionas Herz klopfte viel zu rasch, als der Wind sie wie mit boshaften Händen herumstieß, sodass sie drohte umzufallen. Sie beugte die Knie und krallte sich mit beiden Händen in den Stoff des um ihren Körper flatternden Morgenmantels, während die eisige Kälte ihre Haut vollkommen gefühllos machte.
    Hughs Lippen wurden schmal; weiße Falten bildeten sich rechts und links von seinen Mundwinkeln; der Wind peitschte ihm die Haare ins Gesicht. Eine Druckwelle schien durchs Zimmer zu gehen, als der eiskalte Wind ihr den Morgenmantel entriss und die Luft aus ihrer Lunge saugte. Keuchend rang sie nach Atem und umschlang sich im eisigen Wirbel mit den Armen, während ihre Zähne unkontrolliert aufeinanderschlugen.
    Dichter Nebel stieg vom Fußboden auf, und die Luft wurde feucht und noch kälter. Die Holzdielen unter ihren nackten Füßen schienen zu gefrieren, während der Wind eine Vase aus hauchzartem Porzellan vor sich her wehte und auf dem Boden zerschellen ließ. Vom Regal stürzte eine ganze Reihe Bücher herunter, als hätte eine Hand sie angestoßen. Einer der Stühle vor dem Kamin kippte um, und das Sofa rutschte so zur Seite, dass es einen seltsamen Winkel zu den übrigen Möbeln bildete.
    Triona schlang die Arme fester um ihren Körper, neigte den Kopf und stemmte sich gegen den Wind. Er zerrte an ihr, stieß sie zurück und immer weiter zurück. Sie stolperte und fiel aufs Bett.
    Aus den anderen Zimmern des Hauses hörte sie das Klirren von zerbrechenden Vasen und das Krachen von kippenden Stühlen. Draußen zuckten Blitze nieder, und Donner rollte über den Himmel. Irgendjemand stieß einen unterdrückten Schrei aus, und dann ...
    Ebenso plötzlich, wie er begonnen hatte, endete der Spuk wieder. Nun war nur noch das Prasseln des Regens auf dem Dach zu hören.
    Hughs Augen leuchteten in einem merkwürdigen Grün, und seine Lippen waren fast weiß. Sein ganzes Gesicht war vor Anspannung starr.
    „I... ich h... h... hoffe, du bist jetzt g... g... glücklich“, stotterte sie mit klappernden Zähnen, wütend und frierend. Der Morgenmantel hatte sich um einen der Bettpfosten gewickelt, und sie krabbelte über die Laken, um ihn sich zurückzuholen. Während sie ihn wieder anzog, starrte sie ihren

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