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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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auf den Boden setzte. Hugh ging zu ihr, legte einen Arm um ihre Taille und führte sie zur Treppe. „Das ist Lady Catriona MacLean, Ihre neue Herrin, Mrs Wallis.“ „Was?“ Mrs Wallis riss verdutzt den Mund auf, während beide Diener Triona stumm anglotzten. „Lady ... Sie wollen sagen ... Wann haben Sie ... Ich ...“
    Die Haushälterin bekam einen knallroten Kopf und sank in einen tiefen Knicks. „Oh, Mylady, es is’ so schön, Sie kennenzulernen! Willkommen in Gilmerton!“
    Triona rang sich ein Lächeln ab, während sie schwer an Hughs Arm hing. „Vielen Dank. Ich bin ein wenig müde von der Reise, sonst würde ich Sie bitten, mich im Haus herumzuführen und mir alles zu zeigen.“ Sie zog eine Grimasse. „Ich fürchte, dass ich all die Treppen im Augenblick nicht bewältigen könnte. Ich habe vier Tage in der Kutsche gesessen.“
    „Nur vier Tage, um von London hierher zu fahren?“ Die Haushälterin durchbohrte Hugh mit einem anklagenden Blick. „Sie haben wegen gar nichts angehalten, stimmt’s?“
    „Wir waren in Eile.“
    „Das seh’ ich. Das arme Ding muss furchtbar erschöpft sein! Warum zeigen Sie ihr nicht das Schlafzimmer, und ich werde dann eine Kanne Tee und ein paar Butteries nach oben bringen.“ „Butteries?“, wiederholte Triona fragend.
    „Aberdeen Rolls“, erklärte er.
    Sie blinzelte ihn nur erstaunt an, und Mrs Wallis beeilte sich, zu erklären: „Das sind süße, weiche Brötchen, Mylady. Meine Butteries werden Ihnen schmecken.“ Kritisch musterte sie Triona von oben bis unten. „Die Londoner Damen essen nie genug, aber Sie scheinen Ihre Kleider besser auszufüllen als die meisten, die ich bis jetzt gesehen habe.“
    „Vielen Dank.“
    Hugh zog sie noch näher an seine Seite und lächelte. „Mrs Wallis ist der Meinung, dass wir alle langsam dahinschwinden. Das ist eine ihrer reizenden Schwächen.“
    „Hmph. Wenn Sie essen würden, wie Sie sollten, müsste ich nichts sagen! Nur keine Angst, Mylady, wir werden Sie in null Komma nichts schön rund bekommen.“ Die Haushälterin wandte sich um und ging mit festen Schritten ins Haus. „Nun kommen Sie! Jetzt gibt es ein bisschen was zu essen, und dann müssen Sie ganz schnell ins Bett.“
    Triona blinzelte zu Hugh hinauf. „Ich würde vorher gern baden.“
    „Natürlich!“, ließ Mrs Wallis sich über ihre Schulter vernehmen, während sie die Halle durchquerte und auf die Treppe zuging. „Angus, lauf rasch in die Küche. Sag den Leuten, dass wir eine neue Herrin haben und dass sie sofort zu baden wünscht.“ Hugh und Triona stiegen hinter der Haushälterin die Stufen hinauf. Im Vorbeigehen erklärte Mrs Wallis die verschiedenen Waffen und Kunstwerke, die die hohen Wände neben der Treppe schmückten. Hugh war sicher, dass Triona nichts davon wirklich aufnahm. Ihr Gesicht war angespannt und blass, ihre Schultern hingen nach vorn, und jeder Schritt schien sie mehr anzustrengen als der vorhergehende.
    Als sie im ersten Stock ankamen, stolperte sie auf der letzten Stufe und wäre hingefallen, wenn Hugh sie nicht auf die Arme genommen hätte. Sie murmelte protestierend vor sich hin, während ihr Kopf an seiner Schulter ruhte und sie sich mit beiden Armen an seinem Nacken festhielt.
    Mrs Wallis sah ihre neue Herrin besorgt an und nickte Hugh dann zustimmend zu. Dann eilte sie voraus, um die Tür zu seinem Schlafzimmer zu öffnen.
    Hugh genoss seine Rolle als „Retter in der Not“, während er seine ermattete Gattin auf Händen trug. Er ahnte, dass sie sich nur selten so schwach zeigte und er deshalb die Situation nutzen sollte, solange er Gelegenheit dazu hatte.
    Ein Gentleman würde seiner todmüden Braut in ihrer ersten Nacht in einem fremden Haus nach einer anstrengenden Reise Ruhe und Zeit für sich gewähren. Doch das hier war, bei Gott, seine Ehefrau, und er hatte bereits mehr Geduld gezeigt, als jeder andere Mann, den er kannte, aufbringen würde. Wenn er sich schon mit den Seiten der Ehe abfinden musste, die ihm nicht gefielen, wollte er doch wenigstens das genießen, was er mochte.
    Mrs Wallis schüttelte ein Kissen auf dem Sofa vor dem riesigen Kamin auf. „Ich gehe jetzt und kümmere mich um die Butteries und das heiße Wasser für das Bad.“
    „Vielen Dank.“ Mit Triona im Arm ließ Hugh den vertrauten Anblick des großen Zimmers mit den königsblauen Vorhängen, der gemütlichen Sitzecke vor dem Feuer, dem rot und grün gemusterten Teppich und den schweren Möbeln aus dunklem Holz auf sich wirken. Er ging

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