Schlaflos in Schottland
davon gesagt, dass du heiraten wolltest“, klagte Christina ihn an.
„Ich hatte nicht vor, zu heiraten. Es war eine ebenso große Überraschung für Catriona und mich wie für alle anderen.“
Christina und Devon tauschten ungläubige Blicke.
Hugh seufzte. „Folgendes ist geschehen: Eine junge Dame hat versucht, eurem Onkel Alexander eine Falle zu stellen und ihn auf diese Weise dazu zu bringen, sie zu heiraten. Deshalb bin ich überhaupt erst nach London gefahren. Ich hatte keine Ahnung, dass Catriona aus demselben Grund dorthin gereist war.“
Christina kniff die Augen zusammen. „Woher wusste sie davon?“
„Sie sind Schwestern.“
„Aha“, machte Devon, als würde das irgendetwas beweisen. Hugh musterte sie mit finsterem Blick. „Da gibt es kein ,Aha‘. Rein zufällig sind Catriona und ich in die Falle getappt, die ihre Schwester für Alexander vorgesehen hatte, und deshalb waren wir gezwungen, zu heiraten.“
„Wie konnte irgendjemand dich zwingen, irgendetwas zu tun?“, erkundigte sich Devon ungläubig. „Du bist sogar noch stärker als Onkel Alexander!“
Dougal unterdrückte ein Lachen.
„Wegen meines unbesonnenen Verhaltens war anschließend Catrionas Ruf ruiniert. Ich musste sie heiraten, sonst hätten sie und ihre Familie einen sehr hohen Preis zahlen müssen.“
Ungeduldig schüttelte Devon den Kopf. „Ich bin sicher, wenn du nur gewollt hättest, wärst du irgendwie aus der Sache herausgekommen.“
„Als Ehrenmann musste ich tun, was ich getan habe“, bemerkte er in scharfem Ton. „Ich bin sicher, ihr hättet nicht gewollt, dass ich mich anders verhalte.“
Angesichts seines Tadels errötete Devon und presste die Lippen aufeinander.
„Natürlich nicht“, mischte Christina sich ein. „Wenn du sagst, dass du keine andere Wahl hattest, glauben wir dir.“
„Aber wir wollen sie hier nicht haben!“, platzte Devon heraus. Aggie, die sich offenbar übergangen fühlte, bewegte heftig nickend den Kopf auf und ab. „Wir brauchen keine Mutter!“
„Wir waren vollkommen glücklich so, wie es war, als wir nur dich hatten“, bekräftigte Christina die Worte ihrer kleinen Schwester.
„Manchmal trifft das Leben Entscheidungen für uns. Dies ist eine solche Gelegenheit, und wir müssen das Beste daraus machen“, erklärte Hugh mit einer ungeduldigen Handbewegung.
Christina richtete sich stocksteif auf. „Ich werde diese Frau nicht als meine Mutter behandeln.“
„Das verlangt auch niemand von dir“, erwiderte Hugh. „Aber du wirst dich während der kurzen Zeit, die sie hier bei uns verbringen wird, ihr gegenüber höflich verhalten.“
Devon sah ihren Vater fragend an. „Kurze Zeit? Sie bleibt nicht für immer hier?“
„Nur für ein paar Monate, und dann kehrt sie in ihr eigenes Zuhause zurück. In der Zwischenzeit werdet ihr drei höflich sein. Und keine Streiche. Absolut keine. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ Devon und Christina schwiegen störrisch.
Hugh zog die Brauen zusammen. „Christina?“
Sie seufzte. „Ja, Papa. Ich werde höflich sein.“
„Danke.“ Er schaute Devon und Aggie an. „Ihr beiden ebenfalls.“ „Ja, Papa“, murmelte Devon.
Aggie schob die Unterlippe vor, nickte jedoch.
„Gut. Ob es euch gefällt oder nicht, Catriona ist meine Frau und muss deshalb mit Respekt behandelt werden. Während ihres Aufenthalts hier wird die sie Rolle meiner Gattin übernehmen und dem Haushalt vorstehen.“
Devon blinzelte. „Aber ... das haben Christina und ich doch gemacht! “
„Nun bekommt ihr Hilfe.“ Hugh blickte Dougal an. „Vielleicht werden die Mädchen jetzt mehr Zeit für ihre Studien haben.“ Dougal nickte, und um seine Lippen spielte ein leichtes Lächeln. „Ich bin sicher, das werden sie genießen. Ich schlage vor, dass sie Latein lernen, zusätzlich zu ihrem Griechischunterricht.“ „Latein?“, kreischte Devon.
Christina kreuzte die Arme vor ihrer mageren Brust. „Ich will nicht Latein lernen!“
„Ich auch nicht!“, stimmte Devon ihr hastig zu.
Hugh ignorierte sie. „Unser Leben wird sich nicht ändern, nur weil ich jetzt verheiratet bin. In ein paar Monaten werden wir uns nicht einmal mehr daran erinnern, dass sie hier war.“ „Versprichst du uns das?“, erkundigte sich Devon.
„Ich verspreche es“, erklärte Hugh ernsthaft. „Habe ich jemals eines meiner Versprechen gebrochen?“
Endlich nickte Devon. „Also gut.“
Und Christina erklärte: „Wir hatten nur Angst, es würde sein, wie es war, als Mutter
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