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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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wird bald dunkel, Madam. Um diese Tageszeit ist es völlig unmöglich, noch sicher zu Miss Triona zu gelangen. Sie werden bis morgen früh warten müssen.“
    Nora nahm die beiden Briefe und wedelte damit in der Luft herum. „Verdammt und zugenäht! Es gibt in unserer Familie einen Notfall, und keine meiner Enkelinnen ist in der Lage, einen vernünftigen Brief zu schreiben, sodass man versteht, was los ist!“
    Hugh zog seine Handschuhe an und ließ sich von Liam in den Mantel helfen. Auf der anderen Seite der Halle stand Catriona. Sie trug eines ihrer neuen Kleider und besprach mit Mrs Wallis die Speisefolge für das Dinner. Das Licht, das durch die Fenster rechts und links von der Eingangstür fiel, glitt über den glänzenden Holzfußboden, fing sich in den blauen Falten ihres Rocks und ließ ihr dunkelgoldenes Haar aufleuchten.
    Hugh knöpfte gerade seinen Mantel zu, als Catriona den Kopf wandte und ihn anschaute. Ihre Blicke begegneten sich, und sie errötete. Er grinste, weil er ganz genau wusste, woran sie gerade dachte. Seit ihrer Ankunft waren sie jeden Morgen Arm in Arm erwacht und hatten dann sorgfältig die Freuden des Ehebetts erkundet. Der heutige Morgen war keine Ausnahme, und Hugh hatte sie zu seiner tiefen Befriedigung dreimal dazu gebracht, vor lustvollem Entzücken zu keuchen.
    Sie war unersättlich, und er erwachte fast jeden Tag mit einem Lächeln auf den Lippen, ebenso gierig nach ihr wie sie nach ihm. Verlangen war ein wunderbares, köstliches und schlichtes Gefühl, und er hieß es jedes Mal aufs Neue willkommen.
    „Sehr wohl, Mylady“, sagte Mrs Wallis gerade. „Ich werde der Köchin sagen, dass Sie für heute Abend gebratenes Lamm wünschen.“ Sie ging, und Catriona durchquerte die Halle in Richtung Frühstückszimmer.
    Bewundernd beobachtete Hugh, wie verführerisch sich ihre Hüften unter dem Kleid bewegten. Er musste der Schneiderin einen Dankesbrief schreiben. Nie zuvor war ihm die Begabung dieser Frau so aufgefallen.
    Durch die offene Tür des Frühstückszimmers beobachtete er, wie Catriona mit Angus sprach, der eifrig den Tafelleuchter putzte. Sie überprüfte seine Arbeit, lobte ihn mit ein paar freundlichen Worten und kehrte in die Halle zurück. Als sie Hugh bemerkte, zögerte sie und kam dann lächelnd auf ihn zu. „Bist du unterwegs zum Stall?“
    „Ja. Zwei der Stuten haben in der Nacht gefohlt, und ich muss dringend nachschauen, wie es ihnen heute Morgen geht. Kannst du den Mädchen ein paar Rollen Bandagen mitgeben, wenn sie zu ihrem Nachmittagsritt kommen? Mrs Wallis hat irgendwo einen ganzen Korb davon. Ich habe alle Bandagen aufgebraucht, die im Stall waren.“
    „Natürlich.“
    „Vielen Dank.“ Er hielt inne, erstaunt über den unvermittelten Wunsch, sie noch einmal zu küssen. Fast hätte er es ohne nachzudenken getan, und es gelang ihm erst in letzter Minute, sich zu beherrschen. Hastig wandte er sich der Tür zu. „Ich werde rechtzeitig zum Dinner zurück sein.“ Nachdem er ihr ein letztes Mal flüchtig zugelächelt hatte, verließ er das Haus und ließ die Versuchung hinter sich.
    Als die kalte Luft seinen heißen Körper traf, erschauderte er. Nach einem Morgen voller Leidenschaft hätte er nicht so leicht erregbar sein dürfen, doch ein einziger Blick auf ihren Mund hatte gereicht, um ihn schon wieder hart werden zu lassen wie einen sexhungrigen Jugendlichen.
    Er lachte leise über seine eigene Dummheit. Zu seinem Erstaunen hatte Catrionas Anwesenheit bis jetzt keine größeren Störungen des friedlichen Lebens verursacht, das er mit den Mädchen führte. Das Haus war sauberer, die Politur der Böden schimmerte in neuem Glanz, das Holz in den Kaminen war sorgfältiger aufgeschichtet, und die Speisen zum Dinner waren abwechslungsreicher und wohlschmeckender. Doch abgesehen von diesen Dingen gab es keine greifbaren Hinweise, dass sie sich im Haus aufhielt. Nun, eine Sache war da noch: Nie zuvor hatte er sich körperlich so befriedigt gefühlt.
    Er grinste, und seine Schritte wurden langsamer, während er sich noch einmal zum Haus umwandte. Vielleicht sollte er umkehren und sie mit einem Kuss überraschen. Das wäre ...
    An einem der Fenster im oberen Stockwerk bewegte sich eine Gardine. Sein Lächeln verblasste, während er zu der Fensterscheibe hinaufstarrte, hinter der niemand mehr zu sehen war. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er vergessen hatte, im Kinderzimmer vorbeizuschauen und den Mädchen guten Morgen zu sagen, wie er es gewöhnlich tat. Erst war er

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