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Schlaflos in Schottland

Titel: Schlaflos in Schottland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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ließ den Steigbügel wieder fallen. „Nun, wen kennen wir, der diese Größe hat?“
    Ferguson schloss die Augen.
    Hugh stützte sich mit einem Ellenbogen auf die Tür der Box. „Du bringst meiner Frau das Reiten bei, Ferguson.“
    Der Stallknecht lachte nervös auf. „Sie haben ja seltsame Ideen, Mylord.“
    Hugh zog die Brauen hoch.
    Nach einem Blick ins Gesicht seines Herrn ließ Ferguson die Schultern nach vorn fallen. „Ich wollt’ es nich’ tun, aber sie war wild entschlossen, es zu lernen! Ich hab versucht, das abzubiegen, aber ich könnt’ einfach nicht Nein sagen.“
    „Ich sollte derjenige sein, der es ihr beibringt, nicht du.“ „Genau das habe ich ihr auch gesagt, Mylord! Aber sie hat gesagt, sie würd’ sich nicht trauen, es vor Ihren Augen und vor den Augen der Mädchen zu lernen, das wär’ ihr zu peinlich.“
    Hugh runzelte die Stirn. Peinlich?
    Ferguson warf Hugh einen um Entschuldigung bittenden Blick zu. „Ein paar Mal is’ sie runtergefallen, muss ich gesteh’n.“
    „Hat sie sich verletzt?“
    „Nee! An den ersten Tagen musste sie ein bisschen was hinnehmen, aber jetzt reitet sie schon besser. Sieht so aus, als würde schon bald eine richtig gute Reiterin aus ihr werden.“
    „Seit wann übt sie denn schon?“
    „Seit sechs Tagen oder auch ein bisschen länger.“ Ferguson nickte eifrig. „Ach, sie sitzt so gut im Sattel, wie man es sich nur wünschen kann. Sie arbeitet so hart, um voranzukommen, Mylord! Gestern saß sie zwei Stunden auf dem Pferd! Ich hab ihr zwischendurch Old Winston statt Bluebell gegeben, und der ist richtig stur.“
    „Und wie ist sie mit ihm zurechtgekommen?“
    „Ohne irgendwelche Probleme. Ziehen Sie seinen Kopf hoch, hab ich gesagt, und sie tat es. So ist sie.“
    Kein Wunder, dass sie zusammengezuckt war, als er ihr Bein gehoben hatte. Ihre Schenkel mussten höllisch geschmerzt haben.
    „Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich das sag, Mylord, aber ich glaub, sie hat das gemacht, um Sie zu beeindrucken.“
    „Um mich zu beeindrucken?“
    „Ja. Sie hat gesagt, wenn sie erst mal gut genug is’, will sie Sie überraschen.“
    Hugh starrte unmutig vor sich hin. „Sie braucht sich doch keine Gedanken darüber zu machen, ob sie gut genug ist. Ich würde sie niemals verspotten.“
    „Nee, aber ...“ Ferguson biss sich auf die Lippe.
    „Aber was?“
    „Ich will nich’ respektlos sein, Mylord, aber bei den Mädchen können Sie sich da nich’ so sicher sein. Sie reiten besser, als es die meisten Männer tun, das is’ nun mal so. Und sie scheinen ihre neue Mum nicht besonders gern zu haben.“
    „Wie kommst du darauf?“
    Fergusons Gesicht nahm eine noch tiefere Rotfärbung an. „Nur so! Ich glaub’, ich bild’ mir das wohl alles nur ein. Sie haben nur ... Ich hab die Mädchen sagen hör’n ... Ach, fragen Sie mich doch nicht solche Sachen!“
    „Was hast du gehört?“
    Ferguson seufzte. „Ich hab’ gehört, wie Miss Devon gesagt hat, wenn sie die neue Herrin schneller loswerden könnten, indem sie die Stufen einfetten täten, dann würd’ sie jede eigenhändig mit Fett beschmieren.“
    Hugh hatte das Gefühl, als hätte sich ein Mühlstein auf seine Schultern gelegt. Was das das Ergebnis seiner Bitte an Catriona, sich von den Kindern fernzuhalten? Hatte seine Anordnung dafür gesorgt, dass die Mädchen Catriona nun verachteten und keinerlei Respekt vor ihr hatten?
    Verdammt! Hugh reichte seinem Stallburschen die Flasche mit dem Tonikum. „Pack die Sachen für unseren Ausflug zusammen. Ich bin in dreißig Minuten zurück, und dann reiten wir los.“
    „Aber Sie haben noch nicht den täglichen Ausritt mit den Mädchen ...“
    Hugh verließ das Stallgebäude und ging zum Haus.
    Verdammt noch mal, sie hätte ihn bitten müssen, ihr das Reiten beizubringen! Er hätte sich niemals über sie lustig gemacht, und ganz sicher hätte er den Mädchen nicht erlaubt, es zu tun.
    Als er das Haus betrat, traf er auf Liam. „Wo ist die Herrin?“ „Sie hat sich ein heißes Bad bestellt, Mylord. Angus und ich haben gerade das Wasser in ihr Zimmer gebracht, und sie sagte, sie würde bis zum Lunch in der Wanne bleiben.“
    Hugh kniff die Augen zusammen. „Hat sie diese Woche schon viele heiße Bäder genommen?“
    „Jeden Tag eins, Mylord. Sie sagt, davon gehen ihre Schmerzen weg.“
    Hugh nickte und bewegte sich auf die Treppe zu, blieb jedoch auf halbem Weg stehen, als er die Stimmen der Mädchen aus dem Salon hörte. Er änderte die

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