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Schlaflos in Tofuwuerstchen

Schlaflos in Tofuwuerstchen

Titel: Schlaflos in Tofuwuerstchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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Hause entfernt war es so nah und doch so fern unseres täglichen Alltags. Eine Reise, die viel mehr war als nur fünf Tage Entspannung. Wir waren erst drei Monate zusammen und ich war mir unsicher, ob Peters Gefühle genauso tief waren wie meine. Die Überraschung mit dem Ferienhaus hatte mich jedoch jeden Zweifel vergessen lassen. Er liebte mich. Endlich glaubte ich es ihm.
    Welch merkwürdige Ironie, dass es genau dieselbe Frage ist, die mich nun zurückgeführt hat. Es sind dieselben Erinnerungen, die wir mit dem Urlaub, mit diesem Haus, verbinden. Da bin ich mir sicher. Wenn schon ein Gespräch über einen gemeinsamen Campingausflug einen Kuss zur Folge hat, was wird dann erst eine Rückkehr an diesen Ort bewirken?
    Wir sind Opfer der Routine geworden. Sicher kein seltenes Resultat nach drei Jahren Beziehung. Aber wer sagt, dass es nicht auch eine neue Chance geben kann? Eine Chance, die Dinge in Zukunft anders anzugehen und um die Liebe zu kämpfen?
    Ich betrete das Grundstück mit zaghaften Schritten. Das Haus scheint derzeit unbewohnt. Gute Voraussetzungen für mein Vorhaben. Trotzdem. Ich darf es nicht überstürzen. Ich habe ihn an der Angel, jetzt gilt es, den Fisch im richtigen Moment an Land zu ziehen. Und die Voraussetzungen sind gut. Bereits die zweite SMS in zwei Tagen.
     
    Hallo Eve. Ich weiß, du bist sauer. Aber bitte sei so fair und melde dich. Ich mache mir Sorgen. Was, wenn dieser Typ aus dem Park wieder auftaucht? Ich hoffe, es geht dir gut. Peter
     
    Ja, ich werde mich melden.
    Aber nicht heute.
     
     
     
     
     
    Seine Barthaare kitzeln, als er meinen Hals küsst. Wieder verlieren wir keine Zeit. Seine Hände scheinen meine Bluse und die Jeans gleichzeitig zu öffnen. Ich bin noch nicht an dem Punkt unserer Bekanntschaft angelangt, um dasselbe bei ihm zu tun. Aber das scheint ihm wenig auszumachen. Er entkleidet uns beide mit einer Selbstverständlichkeit, die mir beinahe sympathisch ist.
    "Ich mag Frauen, die nicht viel reden", sagt er, während wir uns aufs Bett fallen lassen.
    "Vielleicht rede ich nur nicht beim Sex. Und zu viel mehr als Sex haben wir es bisher ja nicht gebracht", antworte ich.
    "Da ist was Wahres dran." Er lacht. Ein Lachen, das ich inzwischen kenne und doch nur zwischen den Laken wahrnehme.
     
    Der Fernseher weckt mich. Unser viertes Treffen und das erste Mal, dass ich neben ihm aufwache, ohne ihn schlafend zu sehen. Ich bleibe regungslos liegen, um seine Aufmerksamkeit zu vermeiden. Ich möchte jetzt nicht reden. Auch keinen Wiederholungssex. Alles hat seine Grenzen.
    Ich greife unauffällig nach meinem Handy auf dem Nachtschrank, während Tom nicht den Eindruck macht, vom Fernsehen abgelenkt werden zu können. Weder durch mich noch durch eine höhere Macht.
    Tatsächlich. Eine neue SMS. Hatte ich mir das Blinken vor dem Einschlafen also doch nicht eingebildet.
     
    Eve. Bitte melde dich! Brüll mich an, schlag auf mich ein oder foltere mich meinetwegen. Aber BITTE MELDE DICH ENDLICH! Peter
     
    Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Das ist sie. Die dritte Nachricht. Endlich. Der richtige Zeitpunkt, um ihn aus seiner Unwissenheit zu befreien und dennoch im Unklaren zu lassen. Der richtige Moment, um ihm zu antworten. Der richtige Moment, um die Angel auszuwerfen. Ich kenne meine Antwort seit Tagen.
     
    Hallo Peter. Hier das gewünschte Lebenszeichen. Ich hoffe, es genügt dir, um mir zu glauben, dass es mir gut geht. Eve
     
    Ich lege das Handy zurück auf den Nachtschrank.
    "Oh, du bist wach?", fragt Tom. "Hab ich gar nicht mitbekommen."
    "Gerade erst wach geworden", sage ich.
    "Und schon das Handy in der Hand?"
    Ich nicke. "Eine Freundin hat versucht, mich zu erreichen."
    "Vielleicht solltest du sie zurückrufen."
    "Hat sich schon erledigt."
    "Verstehe."
    Er wendet sich wieder dem Fernseher zu, während ich still vor mich hinlächle.
     

Kapitel 9 : Auch Verbote muss man sich verdienen
     
     
    Der Beginn seines Resthaares ist von meinem Stuhl aus nicht zu erkennen. Lediglich seine sehr hohe Stirn, in deren Mitte sich eine tiefe Denkfalte zwischen die Augenbrauen schiebt, ist mir im Blick. Fast könnte man meinen, er sei griesgrämig. Wenn man nicht wüsste, dass er immer so aussieht.
    "Ja natürlich", antworte ich auf seine Bemerkung, die ich mittlerweile fast vergessen habe. "Ich sehe das ganz genauso, Herr Lohmeyer."
    "Das ist schön zu hören." Er lehnt sich in seinem Chefsessel zurück. "Wenn unser Team zufrieden ist, dann sind wir es auch."
    "Trotzdem

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