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Schlaflos - Insomnia

Titel: Schlaflos - Insomnia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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leise.
    »Ja.«
    »Nun, geh ihn besuchen. Er wird sich freuen, und dir wird es besser gehen. So sollte es jedenfalls sein. Und vergiss nicht das verdammte Schachturnier!«, kam Faye zum Ende, streckte sich und unternahm den heldenhaften Versuch, fröhlich auszusehen und zu klingen. »Wenn du jetzt kneifst, versaust du mir die Aufstellung.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Klar, das weiß ich.« Er ballte die Faust und schlug Ralph sanft gegen den Oberarm. »Und noch mal danke, dass du mich daran gehindert hast, etwas zu tun, was mir, du weißt schon, später leidgetan hätte.«
    »Logisch. Friedensstifter Nummer eins, das bin ich.« Ralph ging den Pfad zur Extension entlang, dann drehte er sich noch einmal um. »Siehst du diese Zufahrt da drüben? Die vom General Aviation Terminal zur Straße führt?« Er zeigte in die Richtung. Ein Lieferwagen fuhr gerade vom Privatterminal weg; seine Windschutzscheibe reflektierte grelle Pfeile des Sonnenlichts in ihre Augen. Der Lieferwagen blieb kurz vor dem Tor stehen und unterbrach die Lichtschranke. Das Tor öffnete sich langsam.
    »Klar sehe ich die«, sagte Faye.
    »Letzten Sommer habe ich Ed Deepneau auf dieser Straße gesehen, was bedeutet, er hatte eine Schlüsselkarte für das Tor. Hast du eine Ahnung, wie er dazu gekommen sein könnte?«
    »Meinst du den Kerl von den Friends of Life? Den Wissenschaftler, der letzten Sommer erforscht hat, wie man seine Frau verprügelt?«

    Ralph nickte. »Aber ich spreche vom Sommer 92. Er fuhr einen alten braunen Datsun.«
    Faye lachte. »Ich könnte einen Datsun nicht von einem Toyota oder Honda unterscheiden, Ralph - ich kann Autos nicht mehr auseinanderhalten, seit Chevrolet die geschwungenen Heckflossen aufgegeben hat. Aber ich kann dir verraten, wer diese Straße am häufigsten benutzt: Zulieferer, Mechaniker, Piloten, Besatzungsmitglieder und Fluglotsen. Manche Passagiere haben Magnetkarten, glaube ich, wenn sie oft privat fliegen. Wissenschaftler arbeiten da nur in der Luftmessstation. Ist er so ein Wissenschaftler?«
    »Nee, Chemiker. Bis vor Kurzem hat er in den Hawking Labors gearbeitet.«
    »Hat mit weißen Ratten gespielt, ja? Nun, es gibt keine Ratten im Flughafen - jedenfalls nicht, dass ich wüsste -, aber jetzt, wo ich drüber nachdenke, es gibt noch ein paar Leute, die das Tor benutzen.«
    »Oh? Wer?«
    Faye deutete auf eine Baracke mit Wellblechdach, die etwa siebzig Schritte vom General Aviation Terminal entfernt stand. »Siehst du das Gebäude dort? Das ist SoloTech.«
    »Was ist SoloTech?«
    »Eine Schule«, sagte Faye. »Dort erteilen sie Flugunterricht.«

4
    Die großen Hände in die Taschen gesteckt und den Kopf gesenkt, sodass er nicht viel mehr als die Risse im Bürgersteig unter seinen Turnschuhen sah, kehrte Ralph in die Harris Avenue zurück. Sein ganzes Denken kreiste wieder um Ed Deepneau … und SoloTech. Er konnte unmöglich wissen, ob SoloTech der Grund dafür war, dass sich Ed an dem Tag auf dem Flughafengelände aufgehalten hatte, als er auf Mr. West Side Gardeners gestoßen war, aber plötzlich war das eine Frage, die Ralph unbedingt beantwortet haben wollte. Außerdem war er neugierig, wo genau Ed heute wohnen mochte. Er fragte sich, ob John Leydecker seine Neugier hinsichtlich dieser beiden Punkte teilte, und beschloss, es herauszufinden.
    Er ging gerade an der unscheinbaren Ladenfassade vorbei, hinter der George Lyford, C.P.A., auf der einen und Maritime Jewelry (WIR KAUFEN IHR ALTGOLD ZU HÖCHSTPREISEN) auf der anderen Seite untergebracht waren, als ihn ein kurzes, ersticktes Bellen aus seinen Gedanken riss. Er sah auf und erblickte Rosalie, die vor dem oberen Eingang des Strawford-Park auf dem Bürgersteig saß. Die alte Hündin hechelte kurzatmig; Speichel troff von ihrer hängenden Zunge und bildete eine dunkle Pfütze auf dem Betonboden zwischen ihren Pfoten. Ihr Fell klebte in feuchten Strähnen zusammen, als wäre sie gerannt, und das blaue Tuch um ihren Hals schien im Rhythmus ihres hechelnden Atmens zu beben. Als Ralph sie ansah, stieß sie wieder ein Bellen aus, diesmal aber mehr ein Winseln.
    Er schaute über die Straße, was sie anbellen mochte, sah aber nichts außer dem Buffy-Buffy Waschsalon. Ein paar
Frauen machten sich im Inneren zu schaffen, aber Ralph konnte nicht glauben, dass Rosalie sie anbellte. Und auf dem Bürgersteig vor der Münzwäscherei hielt sich derzeit niemand auf.
    Ralph drehte sich wieder um und merkte plötzlich, dass Rosalie nicht nur auf dem Bürgersteig

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