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Schlaflos - Insomnia

Titel: Schlaflos - Insomnia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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blaugrüne Fächer aus Licht, der vor Lachesis schwebte - und die Bilder darin - verschwanden plötzlich.
    Klotho, defensiv klingend: [Bitte vergesst nicht, dass es euer Wunsch war, es zu sehen, Ralph und Lois. Wir haben es euch nicht freiwillig gezeigt.]
    Ralph hörte es kaum. Der schreckliche Gedanke, der ihm gekommen war, entwickelte sich immer noch, wie eine Fotografie, die man nicht sehen will, von der man sich aber auch nicht abwenden kann. Er musste wieder an Bills Hut … Rosalies verblasstes blaues Tuch … und Lois fehlende Diamantohrringe denken.
    [Ich mach deine Freunde fertig, Kurzer - hast du mich verstanden? Ich hoffe es. Ich hoffe es sehr.]
    Er sah von Klotho zu Lachesis, und sein Mitgefühl für die beiden verschwand. Es wich einer dumpfen, pulsierenden Wut. Lachesis hatte gesagt, es gab keinen zufälligen Tod, und dazu gehörte auch der von McGovern. Ralph zweifelte nicht daran, dass Atropos McGovern aus einem einzigen Grund genommen hatte: Er wollte Ralph wehtun, Ralph bestrafen, weil er sich in … wie hatte Dorrance es ausgedrückt? … in langfristige Angelegenheiten eingemischt hatte.
    Der alte Dor hatte ihm geraten, das nicht zu tun - zweifellos ein guter Rat, aber er, Ralph, hatte keine andere Wahl gehabt … weil diese abgebrochenen Kahlköpfe an
ihm herumgepfuscht hatten. In einem sehr realen Sinne waren sie an Bill McGoverns Tod schuld.
    Klotho und Lachesis sahen seine Wut und wichen einen Schritt zurück (was sie zu tun schienen, ohne tatsächlich die Füße zu bewegen), und ihre Gesichter wurden nervöser denn je.
    [»Ihr beiden seid der Grund, dass Bill McGovern tot ist. Das ist die Wahrheit, oder nicht?«]
    Klotho: [Bitte … wenn ihr uns einfach zu Ende erklären lasst …]
    Lois sah Ralph besorgt und ängstlich an.
    [»Ralph? Was ist denn? Warum bist du so wütend?«]
    [»Begreifst du denn nicht? Das abgekartete Spielchen dieser beiden da hat Bill McGovern das Leben gekostet. Wir sind hier, weil Atropos entweder etwas getan hat, das diesen Burschen nicht gefällt, oder es noch tun wird …«]
    Lachesis: [Sie kommen zu voreiligen Schlussfolgerungen, Ralph …]
    [»… aber es gibt ein ganz entscheidendes Problem: Er weiß, dass wir ihn sehen! Atropos WEISS, dass wir ihn sehen!«]
    Lois Augen weiteten sich furchterfüllt … und sie verstand.

Kapitel 18

1
    Eine kleine weiße Hand fiel auf Ralphs Schulter und blieb dort liegen wie Rauch.
    [Bitte … wenn ihr uns nur erklären lassen würdet …]
    Er spürte die Veränderung - dieses Blinzeln - in seinem Körper stattfinden, bevor er richtig merkte, dass er sie herbeigewünscht hatte. Er konnte den Wind wieder spüren, der wie die Klinge eines kalten Messers aus der Dunkelheit wehte, und erschauerte. Die Berührung von Klothos Hand war jetzt nicht mehr als eine Phantomvibration dicht unter der Oberfläche seiner Haut. Er konnte noch alle drei sehen, aber jetzt waren sie milchig und vage. Jetzt waren sie Geister.
    Ich bin hinuntergegangen. Nicht ganz bis dorthin, wo wir angefangen haben, aber immerhin auf eine Ebene, wo sie fast keinen körperlichen Kontakt mit mir haben können. Meine Aura, meine Ballonschnur … ja, ich bin mir sicher, dass sie die erreichen würden, aber der körperliche Teil von mir, der mein wirkliches Leben in der Welt der Kurzfristigen lebt? Keine Chance, José.
    Lois’ Stimme, fern wie ein verhallendes Echo: [»Ralph! Was machst du denn mit dei ]
    Er betrachtete die geisterhaften Umrisse von Klotho und Lachesis. Jetzt sahen sie nicht nur nervös oder etwas schuldbewusst
aus, sondern regelrecht verängstigt. Ihre Gesichter waren verzerrt und schwer zu erkennen, aber an ihrer ihre Furcht war unverkennbar.
    Klotho, mit leiser, aber verständlicher Stimme: [Kommen Sie zurück, Ralph! Bitte kommen Sie zurück!]
    »Wenn ich das tue, werden Sie aufhören, Spielchen mit uns zu spielen, und offen und ehrlich sein?«
    Lachesis, verblassend, verschwindend: [Ja! Ja!]
    Ralph beschwor das innere Blinzeln wieder herbei. Die drei nahmen wieder deutlich Gestalt an. Gleichzeitig strömte erneut Farbe in die Zwischenräume der Welt, und die Zeit nahm ihre vorherige Geschwindigkeit auf - er sah den abnehmenden Mond, der an der gegenüberliegenden Seite des Himmels hinabsank wie ein Tropfen glühenden Quecksilbers. Lois schlang ihm die Arme um den Hals, und einen Moment war er sich nicht sicher, ob sie ihn umarmte oder versuchte, ihn zu erwürgen.
    [»Gott sei Dank! Ich dachte schon, du würdest mich hier zurücklassen!«]
    Ralph

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