Schlag auf Schlag
unterstützen.«
»Und was kriegt ihr dafür?«
»Nichts.« Er lehnte sich wieder zurück. »Wenn der Mörder gefunden ist, kümmert sich die Polizei wieder um andere Angelegenheiten. Wir kümmern uns wieder um andere Angelegenheiten. Und du, Myron, solltest dich dann auch wieder um andere Angelegenheiten kümmern.« »Ah.«
»In diesem Punkt gibt es also nicht das geringste Problem«, fuhr Aaron fort. Wenn die Sonne in einem bestimmten Winkel auf seine Brust traf, blendete die Reflexion richtig. »Das hier ist anders als bei unseren bisherigen Zusammentreffen. Wir haben beide dasselbe Ziel. Wir wollen diese tragische Episode hinter uns bringen. Für dich bedeutet das, den Mörder zu finden und vor Gericht zu stellen. Für uns, die Ermittlungen so schnell wie möglich zum Abschluss zu bringen.«
»Aber nehmen wir einmal an, ich wäre nicht überzeugt, dass Roger Quincy der Täter ist«, sagte Myron.
Aaron hob eine Augenbraue. »Nun mach mal halblang, Myron. Du kennst die Beweislage.«
»Das sind alles nur Indizien.«
»Seit wann stört dich so was? Oh, da hat sich übrigens eine neue Zeugin gemeldet. Wir haben gerade erst davon gehört.«
»Was für eine Zeugin?«, fragte Myron.
»Eine Zeugin, die gesehen hat, dass Roger Quincy sich keine zehn Minuten vor dem Mord mit deiner geliebten Valerie unterhalten hat.«
Myron sagte nichts.«
»Zweifelst du an meinen Worten?«
»Wer ist diese Zeugin, Aaron?«
»Eine Hausfrau. Sie war mit ihren Kindern beim Turnier. Und, um deine nächste Frage zu beantworten, wir haben nichts mit ihr zu tun.«
»Warum dann so ängstlich?«
»Ängstlich?«
»Wovor hat Frank solche Angst? Warum beauftragt er Starsky und Hutch, mich zu beschatten?«
Netzhemd drehte sich um. »Wie hast du mich genannt, Arschloch?«
»Dreh dich um, Lee«, sagte Aaron.
»Mann, Aaron, überlass ihn mir nur ein paar Minuten. Hast du gesehn, was der Wichser mit meinem Wagen gemacht hat? Und guck dir meine Scheiß-Nase an.« Erst das Auto, dann die Nase. Prioritäten. »Er und sein schwuler Kumpel haben mich überfallen. Zwei gegen einen. Als ich grad mal nicht hingesehen hab. Ich will ihm ein bisschen Respekt beibringen.«
»Das könntest du gar nicht, Lee. Noch nicht mal mit Jims Hilfe.«
»Einen Scheiß kann ich nicht. Wenn ich nicht diese gebrochene Nase hätte -«
»Halt's Maul, Lee«, sagte Aaron.
Sofort war Ruhe.
Aaron rollte die Augen, breitete die Hände aus und blickte Myron resigniert an. »Amateure«, sagte er. »Frank versuchte immer wieder an der falschen Stelle zu sparen. Hier einen Dollar, da einen Dollar. Am Ende wird's dann jedes Mal teurer.«
»Ich dachte, du arbeitest nicht mehr für die Ache-Brüder«, sagte Myron.
»Ich bin jetzt freiberuflich tätig.«
»Dann hat Frank dich jetzt erst geholt?«
»Heute Morgen.«
»Muss 'ne große Sache sein«, sagte Myron. »Du bist nicht billig.«
Zähnefletschend rückte Aaron sein Jackett zurecht. »Wenn man den Besten will, hat das halt seinen Preis.«
»Und warum lässt Frank sich von dieser Geschichte so aus der Reserve locken?«
»Keine Ahnung. Aber versteh mich nicht falsch: Frank will, dass du aufhörst zu ermitteln. Sofort. Keine faulen Ausreden. Hör zu, Myron, wir beide wissen doch, dass du Frank ziemlich auf die Eier gehst. Er mag dich nicht. Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich sogar sagen, dass er dich gerne beiseite schaffen würde. Das ist jetzt nicht nur so dahergesagt. Wir reden hier von Mann zu Mann. Von Freund zu Freund. Wir sind doch Freunde, stimmt's? Kameraden?«
»Prima Kumpel«, ergänzte Myron.
»Aber Frank zeigt sich diesmal erstaunlich zurückhaltend dir gegenüber. Sogar großzügig. Er weiß zum Beispiel, dass du Eddi Crane zum Dinner eingeladen hast. Schon das wäre für Frank eigentlich Grund genug, dich ein bisschen aufzumischen. Aber das tut er nicht. Er hat sogar gesagt, dass er beschlossen hat, dir nicht im Weg zu stehen, falls Eddie einen Vertrag bei dir unterschreiben will.«
»Wie großherzig.«
»Aber es ist wirklich großherzig von ihm«, beharrte Aaron. Der Trainer von dem Jungen gehört ihm, verdammt nochmal. Von Rechts wegen gehört der Junge TruPro. Aber Frank ist bereit, ihn gehen zu lassen, und er ist bereit, dir zu helfen, Roger Quincy vor Gericht zu bringen. Das sind zwei sehr große Gefallen. Eigentlich sogar Geschenke. Denn im Gegenzug tust du einfach nichts.«
Myron drehte die Handflächen nach oben. »Wie kann ich einem solchen Angebot widerstehen?«
»Höre ich da einen
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