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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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echtes Kaufinteresse. »Kommen Sie oft her?«, fragte sie.
    »Entweder hierher oder ich gehe in einen der anderen Dojangs von Master Kwon.«
    »Ich dachte, die heißen Dojos«, sage sie.
    »Dojo ist Japanisch, Dojang Koreanisch.«
    Sie nickte, als hätte diese Information irgendeine Bedeutung in ihrem Leben. Sie sah sich noch ein wenig um. »Machen Sie das schon lange ?«
    »Ja.«
    »Und Win?«
    »Noch länger.«
    »Er sieht gar nicht aus wie ein Kämpfer«, sagte sie. »Außer vielleicht die Augen.«
    Das hörte Myron nicht zum ersten Mal. Er wartete.
    »Ich wollte nur wissen, ob Sie irgendwas rausbekommen haben«, sagte sie. Ihr Blick huschte von rechts nach links, von oben nach unten.
    »Nicht viel«, sagte er. Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber Duanes Liaison mit Valerie würde er nicht erwähnen.
    Sie nickte wieder. Ihre Hände waren immer in Bewegung, suchten nach etwas, womit sie sich beschäftigen konnten. »Duane benimmt sich immer seltsamer«, sagte sie.
    »Inwiefern?« »Das Gleiche, nur schlimmer, glaube ich. Er steht die ganze Zeit total unter Spannung. Und dann kriegt er immer diese Anrufe, die er im Nebenzimmer annimmt. Wenn ich ans Telefon gehe, wird aufgelegt. Außerdem ist er gestern Abend verschwunden. Hat gesagt, dass er ein bisschen frische Luft braucht, aber dann ist er zwei Stunden weggeblieben.«
    »Haben Sie irgendeine Idee?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Myron versuchte, so freundlich wie möglich zu klingen. »Könnte es eine andere geben?«
    Ihr Blick hörte auf herumzuhuschen und sie starrte ihn an. »Ich bin keine Nutte, die er auf der Straße aufgesammelt hat.«
    »Das weiß ich.«
    »Wir lieben uns.«
    »Das weiß ich auch. Aber ich kenne viele Kerle, die verliebt sind und trotzdem Dummheiten machen.« Frauen auch. Jessica zum Beispiel. Vor vier Jahren mit einem Kerl namens Doug. Es schmerzte immer noch. Ein Kerl namens Doug. Versteh einer die Frauen.
    Wanda schüttelte entschieden den Kopf. Wollte sie Myron oder sich selbst überzeugen? »Bei uns ist das anders. Ich weiß, das klingt ziemlich dämlich und naiv, aber so ist es nun mal. Ich kann's nicht erklären.«
    »Brauchen Sie auch nicht. Ich wollte nur wissen, wie Sie das sehen.«
    »Duane hat keine Affäre.«
    »In Ordnung.«
    Ihre Augen waren feucht. Sie holte ein paarmal tief Luft. »Er schläft nachts nicht. Er geht im Zimmer auf und ab. Ich habe ihn gefragt, was ihm fehlt, aber er sagt es mir nicht. Ich habe ihn bei einem seiner Telefonate belauscht, aber das Einzige, was ich mitbekommen habe, war Ihr Name.«
    »Mein Name?«
    Sie nickte. »Er hat ihn zweimal genannt, aber sonst konnte ich nichts verstehen.«
    Myron überlegte einen Augenblick lang. »Was halten Sie davon, dass ich Ihr Telefon anzapfe?«
    »Tun Sie das.«
    »Sie haben kein Problem damit?«
    »Nein.« Aus den feuchten Augen quollen Tränen. Sie schluchzte zweimal kurz auf, zwang sich dann jedoch, aufzuhören. »Es wird immer schlimmer, Myron. Wir müssen rauskriegen, was mit ihm los ist.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    Sie umarmte ihn kurz. Myron wollte ihr übers Haar streichen und etwas Tröstendes sagen. Er tat beides nicht. Langsam, mit hoch erhobenem Kopf, ging sie hinaus. Myron sah ihr nach. Als sie außer Sicht war, kam Win zurück.
    »Und?«, fragte Win.
    »Ich mag sie«, sagte Myron.
    Win nickte. »Sehr hübsches Hinterteil.«
    »Das habe ich nicht gemeint. Sie ist eine gute Frau. Und sie hat Angst.«
    »Natürlich hat sie Angst. Ihre Altersversorgung ist gerade dabei, ihr den Laufpass zu geben.«
    Mr. Herzenswärme kehrt zurück. »Das ist es nicht, Win. Sie liebt ihn.«
    Win strich ein paar Noten auf einer Luftgeige. Über so etwas konnte man mit ihm nicht reden. Er kapierte es einfach nicht. »Was wollte sie?«
    Myron erzählte ihm von dem Gespräch. Win stellte sich breitbeinig vor den Spiegel, ließ sich bis in den Spagat hinunterrutschen und glitt langsam wieder hoch. Er wiederholte die Übung mehrmals und wurde dabei immer schneller. Meine Damen und Herren, The Godfather of Soul, Mr. James Brown.
    Als Myron fertig war, sagte Win: »Klingt, als hätte Duane mehr zu verbergen als einen kurzen Seitensprung.«
    »So sehe ich das auch.«
    »Soll ich ihn beschatten?«
    »Wir können uns abwechseln.«
    Win schüttelte den Kopf. »Er kennt dich.«
    »Dich kennt er auch.«
    »Ja«, sagte Win, »aber ich bin unsichtbar. Ich bin wie der Wind.«
    »Bist du sicher, dass du nicht den entweichenden Wind meinst?«
    Win verzog das

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