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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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locker geschlagen. Aber wenn sie gegen die Großen angetreten ist - Steffi, Monica, Gabriela, Martina - dann fehlte der letzte Einsatz.«
    Eddie setzte sich auf einen Stuhl vor seinem Spind. Es waren nur wenige Spieler im Umkleideraum. Reste von Pflastern und Verbänden lagen auf dem braunen Nadelfilz. Myron setzte sich neben Eddie. »Du hast gesagt, du hättest Valerie ein paar Tage vor ihrem Tod gesehen.«
    »Ja«, sagte Eddie. »In der Lobby vom Plaza Hotel.« Er zog sein Hemd aus. Der Junge war dürr. So dürr, dass seine Brust sich über dem Herzen nach innen zu wölben schien. »Ich hatte sie lange nicht gesehen.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie wollte ein Comeback versuchen. War anscheinend ziemlich begeistert von dem Gedanken, fast wieder die alte Val. Dann hat sie mir Ihre Telefonnummer gegeben und gesagt, ich soll mich von Pavel und TruPro fern halten.«
    »Hat sie gesagt warum?«
    »Nein.«
    »Hat sie sonst noch was gesagt?«
    Eddie überlegte, ließ sich die Begegnung noch einmal durch den Kopf gehen. »Eigentlich nicht. Sie hatte es eilig. Sie meinte, sie muss noch was regeln.«
    »Was denn?«
    »Ich weiß es nicht. Hat sie mir nicht erzählt.«
    »Welcher Tag war das?«, fragte Myron.
    »Donnerstag, glaub ich.«
    »Weißt du noch wann?«
    »Muss so gegen sechs gewesen sein.«
    Um Viertel nach sechs hatte Valerie in Duanes Appartement angerufen. Was regeln. Was wollte sie regeln? Ihre Beziehung zu Duane beenden? Damit an die Öffentlichkeit gehen? Was hätte eine solche Drohung bewirkt? Hätte Duane sie umgebracht, um sie davon abzuhalten? Das konnte Myron sich nicht vorstellen, vor allem, weil Duane, als sie erschossen wurde, gerade vor den Augen mehrerer Tausend Zuschauer einen Aufschlag serviert hatte.
    Eddie zog sich Schuhe und Socken aus.
    »Ich hab zwei Karten für die Yankees am Mittwochabend«, sagte Myron. »Hast du Lust mitzukommen?«
    Eddie lächelte. »Ich dachte, Sie machen das nicht?«
    »Ich mache was nicht?«
    » Arschkriechen.«
    »Doch, klar mach ich das. Das macht jeder Agent. Da steh ich nicht drüber. Aber in diesem Fall dachte ich, dass es mir wirklich Spaß machen könnte.«
    Eddie stand auf. »Muss ich Ihre Motive in Zweifel ziehen?«, fragte er.
    »Nur wenn du klug bist.«
    Duane war vor einem Match am liebsten allein. Win hatte ihm Meditationstechniken sans schmutzige Videos beigebracht, und so saß er meistens mit geschlossenen Augen im Lotussitz in einer ruhigen Ecke. Er wollte nicht gestört werden. Und das war gut so. Myron wusste sowieso nicht recht, ob er ihn jetzt sehen wollte. Ihm war klar, dass seine Hauptaufgabe darin bestand, seinem Klienten zu helfen, sich so gut wie möglich zu präsentieren - besonders an diesem wichtigsten Tag in Duanes Karriere. Duanes nächtliches Rendezvous mit Deanna Yeller zur Sprache zu bringen, wäre der Konzentration nicht förderlich gewesen. Ganz und gar nicht förderlich.
    Er musste warten.
    Das Stadion war rappelvoll. Alle hatten dieses Match herbeigesehnt: der amerikanische Aufsteiger Duane Richwood gegen den unterkühlten Tschechen Michel Brishny, den ehemaligen Weltranglistenersten, der jetzt auf Rang fünf abgerutscht war. Myron und Jessica nahmen ihre Plätze in der ersten Reihe ein. In ihrem schlichten gelben Strandkleid sah Jess einfach umwerfend aus. Ein paar Zuschauer starrten sie mit offenem Mund an. Das war nichts Neues. Im Fernsehen würden zweifellos einige Bilder von ihrer Loge zu sehen sein. Der Kombination aus Jess' Schönheit und ihrem Ruhm als Autorin konnten sie unmöglich widerstehen.
    Myron überlegte, ob er sie eine seiner Visitenkarten in die Kamera halten lassen sollte. Nein. Das war dann doch zu billig.
    Eine Schar immer wieder gern gesehener Prominenter saß schon auf ihren Plätzen. Ned Tunwell und andere Nike-VIPs drängten sich in einer Eck-Loge. Ned winkte wie eine Windmühle auf LSD. Myron grüßte knapp zurück. Zwei Logen hinter ihm saß Roy O'Connor, der rundliche Präsident von TruPro. Neben ihm saß Aaron. Aaron hatte den Kopf in den Nacken gelegt und bräunte sein Gesicht in der Sonne. Er war gekleidet wie immer - weißer Anzug, kein Hemd. Myron entdeckte auch Senator Cross auf der anderen Seite des Aufgangs in einer Loge voll ergrauter Anwalts-Typen - aus der nur Gregory Caufield herausstach. Myron wollte immer noch mit Gregory sprechen. Vielleicht ergab sich nach dem Match eine Gelegenheit. Die dralle Blondine vom Vortag saß auf ihrem Platz. Die wohlgeformte Maid winkte Myron wieder zu. Er

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