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Schlag auf Schlag

Schlag auf Schlag

Titel: Schlag auf Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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trugen, weil sie - vollkommen zu Recht - glaubten, dass diese Person, und damit auch die Kopfbedeckung, im Fernsehen zu sehen sein würde. Das brachte ihnen relativ günstige und effektive Sendezeit.
    Myron sah Win an. »Und du?«
    »Ich trage keine Basecaps«, antwortete Win. »Bringen mir nur die Frisur durcheinander.«
    »Stimmt«, fügte Jessica hinzu. »Außerdem hat man ihm nur fünfhundert Dollar geboten.«
    Win zuckte die Achseln. »Sexuelle Diskriminierung. Schlimme Sache.«
    Klang eher nach klugem Geschäftsgebaren. 500 Dollar war der normale Satz. Aber irgendjemand bei Ray-Ban hatte offenbar mitbekommen, dass Jess sowohl schön als auch prominent war - das brachte zusätzliche Sendeminuten.
    Duane verlor noch ein Spiel. Ein Rückstand von 3:2, nachdem er die ersten beiden Sätze verloren hatte. Nicht gut. Beim Seitenwechsel sanken die Spieler rechts und links vom Schiedsrichter auf ihre Stühle. Duane trocknete den Griff seines Schlägers ab. Er zog ein frisches Hemd an. Ein paar weibliche Fans pfiffen. Duane lächelte nicht. Er sah zur Loge herüber. Im Unterschied zu fast allen anderen Sportarten dürfen Tennisspieler während des Matches nicht mit ihren Trainern sprechen und von ihnen auch keine Tipps und Hinweise bekommen. Doch Henry bewegte sich. Er nahm die Hand vom Kinn und ballte sie zur Faust. Duane nickte.
    »Time«, sagte der Schiedsrichter.
    In diesem Augenblick tauchte Pavel wieder auf.
    Er kam mit einer Flasche Evian durch ein Tor in der Nähe der Haupttribüne. Myrons Blick erfasste ihn. Sein Puls beschleunigte sich. Pavel Menansi hatte noch immer den Pullover um den Hals. Er setzte sich auf seinen Platz hinter Aaron. Pavel Menansi. Er lächelte. Er lachte. Er trank kaltes Evian. Er atmete ein und aus. Er
    lebte. Menschen klopften ihm anerkennend auf den Rücken. Jemand bat ihn um ein Autogramm. Ein junges Mädchen. Pavel sagte etwas zu ihr. Das junge Mädchen versuchte ihr Kichern hinter der Hand zu verstecken.
    »Burgess Meredith«, sagte Win. Er sah Myron nicht an, sondern schaute auf den Platz.
    »Was?«
    »Burgess Meredith.«
    Wieder >Heiteres Batman-Schurken-Raten<. »Jetzt nicht«, wehrte Myron ab.
    »Doch, jetzt. Burgess Meredith.«
    »Warum?«
    »Weil du glotzt. Aaron merkt das.« Win rückte seine Sonnenbrille zurecht. »Burgess Meredith.«
    Er hatte Recht. »Der Pinguin.«
    »Victor Buono.«
    »King Tut.«
    »Bruce Lee.«
    Jessica beugte sich zu ihm herüber. »Fangfrage«, flüsterte sie.
    »Nicht vorsagen«, mahnte Win.
    »Er hat Kato gespielt«, sagte Myron. »Den Sidekick von Grüne Hornisse. Ich weiß nicht, ob man ihn als Schurken bezeichnen kann.«
    »Korrekt.« Schweigen. Dann sagte Win: »So schlimm?«
    »Schlimmer.«
    »Die Polizei hat Valeries Leiche freigegeben«, sagte Win. »Morgen ist die Beerdigung.«
    Myron nickte. Auf dem Platz schlug Duane ein Ass. Erst das zweite im Match. Myron sagte: »Es könnte hässlich werden.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß, warum die Ache-Brüder uns aus dem Spiel haben wollen.«
    »Ah«, sagte Win. »Darf ich annehmen, dass die Aches es nicht gerne sähen, wenn du deine Informationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machst?«
    »Das darfst du.«
    »Darf ich ferner davon ausgehen, dass diese Informationen es wert sind, Aaron und das dazugehörige Star-Ensemble zu bezahlen?«
    »Auch das darfst du.«
    Win lehnte sich zurück. Er war sehr ruhig. Außerdem lächelte er. Myron wandte sich an Jessica. Sie hielt immer noch seine Hand.
    »Wenn du dich umbringen lässt«, flüsterte sie, »dann bring ich dich um. Seelenverwandter.«
    Schweigen.
    Auf dem Platz schlug Duane noch zwei Asse und dann einen Überkopfball zum Stand von 3:3 im dritten Satz. Duane sah zur Loge herüber. Seine Sonnenbrille reflektierte so stark, dass man seine Augen nicht sah, so dass er glatt und ein wenig roboterhaft aussah. Doch etwas in seinem Gesicht hatte sich verändert. Duane ballte die Faust.
    Henry sagte zum ersten Mal etwas. »Er ist wieder daha.«

30
    Henry Hobman wusste, wovon er redete. Duane fand ins Match. Er gewann den dritten Satz 6:4. Ned Tunwell hörte auf zu weinen. Der vierte Satz ging in den Tie-Break, den Duane 9:7 gewann, nachdem er drei Matchbälle abgewehrt hatte. Ned fing wieder an, wie eine Windmühle mit den Armen zu wedeln. Duane gewann den fünften Satz 6:2. Ned musste seine Unterwäsche wechseln.
    Endstand des Marathon-Matches: 3:6, 1:6, 6:4, 7:6 (9:7), 6:2. Noch bevor die beiden Gegner den Platz verlassen hatten, wurde schon von

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