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Schlamm, Schweiß und Tränen

Schlamm, Schweiß und Tränen

Titel: Schlamm, Schweiß und Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bear Grylls
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Sicherheitskräften streng
bewachten gläsernen Drehtür. Er gab mir ein Zeichen, dass ich zur
Tür kommen soll und auf einmal setzte sich diese Drehtür für mich
in Bewegung.
    Die Stunde der Wahrheit, dachte ich und ging hindurch.
    Frau (oder Herr) Deborah Malediven führte mich in ein Besprechungszimmer und erklärte mir sodann, dass es eine Reihe geeigneter
Methoden gäbe, sich beim MI 5 zu bewerben, doch dass die Methode, sich jeden Tag nacheinander in das Foyer eines anderen Eingangs
zu setzen, sicherlich nicht dazu gehörte.
    Dann lächelte er.
    Er räumte zwar ein, dass ich durchaus die Art von tatkräftiger Entschlossenheit gezeigt hätte, die für das Arbeiten beim Geheimdienst
notwendig wäre, schlug aber vor, dass ich mich noch einmal bewerben
sollte, und zwar direkt bei ihm, sobald ich meinen Universitäts-Abschluss in der Tasche hätte. Ich nahm seine Visitenkarte, schüttelte seine (ihre) behaarte Hand und machte mich aus dem Staub.
    Na also, das ist doch immerhin mal ein richtig guter Grund, um zur
Universität zu gehen, dachte ich mir.
    Und kurz vor Toresschluss habe ich mich dann noch verzweifelt
um einen Studienplatz beworben, in der vergeblichen Hoffnung, dass
ich irgendwie schon irgendwo unterkommen würde.

     

In meiner PRMOSC-Beurteilung als potenzieller Nachwuchskandidat für die Royal Marines hieß es, dass ich „unbekümmert" an Aufgaben herangehe; das mag bei vielen Dingen von Vorteil
sein, doch irgendwie schien sich diese Einstellung bei der Bewerbung
um einen Studienplatz nicht auszuzahlen.
    Denn aufgrund meines mittelmäßigen Abiturzeugnisses, bekam
ich eine gehörige Menge Absagen.
    Sehr viele von meinen guten Freunden hatten sich an der University of Bristol eingeschrieben. Jedoch waren meine Chancen, dort mit
meinem ACDC-Notendurchschnitt angenommen zu werden, in etwa
genauso groß wie die von Deborah Malediven, bei einem Schönheitswettbewerb zu gewinnen. Aber ich wollte doch so gern mit meinen
Kumpels zusammen sein.
    Schließlich konnte ich die University of the West of England
(UWE) - sie ist nicht so stark naturwissenschaftlich orientiert wie die
University of Bristol - dazu bewegen, mir einen Studienplatz im Bereich Moderne Fremdsprachen anzubieten. (Nebenbei bemerkt, den
hatte ich auch nur an Land ziehen können, weil ich dort persönlich
vorgesprochen und die Dame in der Zulassungsstelle Auge in Auge
geradezu bekniet habe, mir doch einen Studienplatz zu geben, nach dem ich den ganzen Tag vor ihrem Büro ausgeharrt hatte. Das entwickelte sich so langsam zu einem gängigen Verhaltensmuster. Na ja,
zumindest jedenfalls bin ich immer hartnäckig am Ball geblieben.)

    Da es nicht möglich war, Spanisch - was mir sehr gefiel - als einzige Fremdsprache zu studieren, habe ich mich also für Deutsch und
Spanisch entschieden. Denn durch mein kurzes Intermezzo mit der
hübschen Tatiana aus Deutschland lag für mich die Vermutung nahe,
dass die deutsche Sprache bestimmt genauso schön sein müsste wie sie.
    Mann, da hatte ich mich aber gewaltig geirrt.
    Die deutsche Sprache ist ja so was von sauschwer zu erlernen.
    Dieser Umstand entwickelte sich recht schnell zu einem sehr gravierenden Problem in meinem Universitätsleben.
    Doch das Gute an der Uni war, dass ich und meine allerbesten
Freunde - Eddie, Hugo, Trucker, Charlie, Jim und Stan - alle zusammen in einem Haus wohnen konnten.
    Also, wenn ich Haus sage, dann meine ich das nicht so ganz wörtlich. Es war genau genommen ein altes Hotel, das nicht mehr genutzt
wurde und Zhe Brunel hieß. Es lag in der übelsten und billigsten Gegend von Bristol, wo Callgirls und Drogendealer zum Straßenbild gehörten. Doch recht bald entwickelte Zhe Brunel schon ein nahezu legendäres Prestige in unserem Freundeskreis, denn es galt quasi als
Stützpunkt für total exzentrische ehemalige Eton-Schüler, die dort
ein ziemlich unkonventionelles Lotterleben führten.
    Ich fand es ziemlich cool, dass unser Haus einen solchen Ruf hatte.
    Wir haben immer draußen auf der Straße gefrühstückt, im Morgenmantel Pfeife geraucht und uns gegenseitig die steilen Hügel auf
dem Universitätsgelände hochgejagt, wenn wir mit unseren Büchern
unterm Arm auf dem Weg in die Vorlesung waren.
    Bei uns herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, denn es waren immer alle möglichen fremden Leute und ungebetenen Gäste im
Haus, darunter auch einige ganz normale Obdachlose von der Straße.
    Neil war einer von diesen Obdachlosen; er schaute

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