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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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diesmal schwankte zum Glück nichts mehr. Sie blinzelte und atmete den scharfen Geruch gestärkter Krankenhaus-Bettwäsche ein. Alles war weiß, mit Ausnahme der schwarzen Flecken, die vor ihren Augen tanzten.
    »Was ist passiert?«, fragte sie leise krächzend. Bei dem Versuch, den Kopf zu heben, wurde ihr schwindlig.
    »Nicht bewegen, Agent Guardino«, mahnte eine Männerstimme hinter ihr. »Sie sind im Three-Rivers-Klinikum. Alles wird wieder gut.«
    Der Mann klang so ruhig, so überlegen, dass er Lucy sofort wütend machte. »Ich habe nicht gefragt, wo ich bin, sondern was passiert ist.«
    Sie versuchte, sich umzudrehen, um ihm in die Augen sehen zu können, doch ein stechender Schmerz hinderte sie daran. Sie riss die Augen auf und biss die Zähne zusammen, um nicht laut aufzuschreien. Diese Schmerzen waren schlimmer als bei ihrer Entbindung.
    »Nicht bewegen.« Jemand drückte ihre Schultern aufs Bett, als ihr Hemd weggeschnitten wurde und sie das kalte Metall der Kleiderschere auf ihrer nassen Haut spürte.
    Warum war sie nass? Ach ja, es hatte gebrannt. Unmengen von Wasser. Und Blut – Blut war auch geflossen. Woher kam es?
    »Geht es Taylor gut?«
    »Taylor?«, fragte der Mann. Idiot.
    »Der andere FBI -Agent«, erklärte eine Frauenstimme. »Der liegt mit Radiusextensionsfraktur in der Ortho.«
    »Dem geht’s gut«, übersetzte der Mann. Sie spürte die klebrig-schlüpfrige Berührung behandschuhter Hände auf ihrem Rücken.
    »Aua!«, schrie sie gegen ihren Willen auf, als der Schmerz unerträglich wurde.
    Erst jetzt merkte Lucy, dass sie ihre Jeans nicht mehr anhatte, beide Arme an Infusionsschläuchen hingen und an ihrer Brust mit Pflastern fixierte Drähte hingen. Körperlose Hände drückten und tasteten und mahnten, sie solle »stillhalten« und sagen, ob es »weh tut«.
    »Holt das Röntgengerät rein«, sagte der Mann.
    »Nein.« Sie legte ihre ganze Kraft in diese eine Silbe. Der Raum verstummte, und sie spürte, wie die Blicke des gesamten Notaufnahmepersonals auf sie gerichtet waren.
    »Agent Guardino«, stieß der Mann in einem verzweifelten Seufzer hervor, »Sie müssen schon ein bisschen kooperieren.«
    Lucy gelangte zu der Einschätzung, dass sie nicht allzu schwer verletzt sein konnte, da niemand übermäßig aufgeregt wirkte und sie nichts von der Hektik spürte, die bei schweren Fällen in der Notaufnahme herrschte. Vielmehr hatte sie den Eindruck, dass die Anwesenden eher verärgert darüber waren, dass sie in ihren Arbeitstag geplatzt war.
    Wenn auch nicht so verärgert wie sie selbst.
    »Verdammte Scheiße, ich war jetzt lange genug hier und muss wieder an die Arbeit. Ich muss ein vierzehnjähriges Mädchen finden und den Dreckskerl, der sie entführt hat, bevor es zu spät ist. Also sagen Sie mir jetzt endlich, was mir fehlt und was Sie dagegen tun wollen und wer zum Teufel Sie überhaupt sind.«
    Sie spürte mehr, wie der Mann Luft holte, als dass sie es hörte. Ein Paar Frauenbeine in blauer Schwesternhose traten ans Kopfende ihrer Bahre.
    »Das ist Dr. Williams«, antwortete die Frau, die zuvor schon einmal das Wort ergriffen hatte. »Er ist Unfallchirurg und untersucht Ihren Rücken, um entscheiden zu können, ob Sie in die Chirurgie müssen.«
    »Chirurgie? Wieso das?«
    »Agent Guardino, Sie erinnern sich doch wohl an die Bombe, oder?«, fragte Williams betont herablassend.
    »Natürlich. Taylor und ich sind aus dem Fenster gesprungen und vom Dach der Veranda gefallen. Danach hab ich schlecht Luft gekriegt, aber ich habe mir doch nicht den Kopf angeschlagen. Das Atmen tut ein bisschen weh, das ist alles. Wahrscheinlich habe ich eine Rippe gebrochen oder so.«
    »Sie haben ein ziemlich großes Stück Metall in Ihrem Rautenmuskel stecken«, klärte Williams sie auf. »Ich muss Sie röntgen, um sicherzustellen, dass es nicht die Brusthöhle durchbohrt hat, vorher kann ich es nicht entfernen.«
    »Ein Stück Metall? Ehrlich?« Das hätte sie doch irgendwie merken müssen! Kein Wunder, dass sich alle so merkwürdig benahmen. »Wahrscheinlich tut es deshalb so verdammt weh, wenn ich atme. Wie groß ist das Teil?«
    Vor ihren Augen erschien eine Hand, die in einem roten Gummihandschuh steckte und deren Daumen und Zeigefinger eine Spanne von bestimmt fast fünfzehn Zentimetern anzeigten. »Ungefähr so lang«, erklärte die Krankenschwester. »Aber aus der Haut ragt nur ein guter Zentimeter, deshalb müssen wir wissen, wie tief es eingedrungen ist.«
    »Oh.« Lucy seufzte. Von wegen

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