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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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oder?«
    »Ich tue, was ich kann.«

KAPITEL 16
Samstag, 18.38 Uhr
     
    Das Pittsburgher FBI -Gebäude war ein würfelförmiger Klotz aus Beton und Glas unmittelbar östlich vom Trainingsplatz der Steelers an der Carson Street. Burroughs hatte es noch nie von innen gesehen, denn die Leute von der Bundespolizei zogen es in der Regel vor, unter sich zu bleiben.
    Ein weiterer Punkt, in dem Guardino sich von den anderen unterschied, dachte er, während sie ihn durch die Sicherheitskontrollen chauffierte und ihm einen Besucherausweis beschaffte. Seine Dienstwaffe musste er in einem Schließfach hinterlegen, aber das war nicht anders zu erwarten gewesen.
    Sie nahmen den Aufzug in den zweiten Stock. Hell gebeizte Eichentüren, alle geschlossen, säumten den Flur. Auf den meisten dieser Türen stand etwas von Terrorismusbekämpfung. Die Namen derer, die hinter den Türen arbeiteten, waren nicht genannt – fast so, als handelte es sich bei ihnen um beliebig austauschbare Rädchen in der großen Maschinerie des Heimatschutzes.
    Guardino führte ihn zum hinteren Ende des Stockwerks, wo die Aufschrift auf einer geschlossenen Tür Burroughs verriet, dass sie hier richtig waren. »Sie haben euch wohl in die hinterste Ecke abgeschoben, was?«, meinte er, als sie die Tür mit einer Schlüsselkarte öffnete.
    Sie zuckte die Schultern. »Immerhin freuen sie sich, dass wir in der Presse gut dastehen, und sie geben mir die Leute, die ich brauche, um meine Arbeit zu machen, also kann ich mich nicht beklagen.«
    Sie traten in einen Vorraum mit dem Schreibtisch einer Sekretärin, der jedoch jetzt am Wochenende nicht besetzt war. Hinter dem Schreibtisch hing eine Liste sämtlicher Ämter, die in behördenübergreifenden Spezialeinheiten unter Guardinos Kommando zusammenarbeiteten. Es waren mindestens zwei Dutzend. Kein Wunder, dass Guardino so gut darin war, ihre Truppen aufzustellen, und sich in den verschiedensten Bereichen auskannte.
    Sie öffnete eine weitere Sicherheitstür, durch die sie dann in einen kurzen Flur traten. Handgeschriebene Schilder zeigten in die eine Richtung zur Innocent Images Initiative, in die andere zur Operation Predator. Auf der Tür vor ihnen hing ebenfalls ein handgemachtes Schild, das aber mit Kreuzstichen gestickt und gerahmt war. In zarten, altmodische Lettern stand darauf:
    Ich kriege euch, ihr verdammten Perversen.  
    Darunter prangte, ebenfalls gestickt, ein fröhliches gelbes Smiley-Gesicht.
    »Einer meiner Jungs ist Reservist in der Army. Er hat das aus dem Irak mitgebracht. Er meint, mit Sticken würde die Zeit schneller vergehen, wenn sonst nur Leerlauf herrscht.«
    Burroughs lachte leise in sich hinein. Neben der Tür hatte jemand ein gestohlenes Warnschild befestigt: Achtung, illegale Umtriebe. Eintritt auf eigene Gefahr.
    Burroughs zog eine Braue hoch. »Ich nehme mal an, hier lassen sie selbst beim Tag der offenen Tür keinen rein.«
    Sie lachte. Es war ein tiefes, polterndes, kehliges Lachen, das ihren ganzen Körper durchschüttelte. Gott, ob sie wohl eine Ahnung davon hatte, wie sexy eine Frau wirkte, die noch richtig lachen konnte, statt nur zu piepsen oder kichern, als wäre Lachen gesetzlich verboten?
    »Außer uns kommt keiner hierhin. Jedenfalls nicht, wenn’s nicht unbedingt sein muss.« Sie schloss die Tür auf, und sie traten in einen großen offenen Raum, der die ganze hintere Ecke des Gebäudes einnahm. Zwei Seiten bestanden aus getönten Fenstern, in einer Ecke war mit gläsernen Wänden ein eigenes Büro abgetrennt, und im restlichen Raum standen Workstations und mehr Computer herum, als er je auf einmal gesehen hatte – außer damals, als er und Kim mit den Jungs die Bodenkontrollstation von Cape Canaveral besucht hatten.
    »Wow. Von hier aus könnte man das Land regieren.«
    »Nicht ganz. Die meisten dieser Maschinen sind nicht mit irgendeinem Netzwerk der Regierung verbunden. Wir benutzen sie nur für die Drecksarbeit, wenn wir online gehen.«
    »Spielchen mit den bösen Jungs. Wie viele Fälle haben Sie denn gleichzeitig laufen?«
    Sie betraten den Glaskasten. Obwohl er nicht groß war, wirkte er recht geräumig – wahrscheinlich weil sie ihren Schreibtisch in die Ecke gestellt und dadurch genügend Platz gelassen hatte, um sich ungehindert um einen kleinen Konferenztisch und die dazugehörigen Stühle bewegen zu können.
    » SAFE hat 127, und ich entwickle mehrere Dutzend weitere mit Innocent Images. Wenn wir so weit sind, dass Haftbefehle ausgestellt werden können,

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