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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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ihrem Freund, also kein Grund zur Sorge? Sobald wir sie geortet haben, bringen wir sie gesund und munter nach Hause.«
    Er hatte wohl die tote Kellnerin in der Pathologie vergessen, aber Lucy wollte seinem Enthusiasmus keinen zu heftigen Dämpfer verpassen.
    »Der Raum, aus dem der Anruf kam, ist etwa fünf mal sechseinhalb Meter groß, Holzboden, dreieinhalb Meter hohe Decke, mehrere große Fenster an einer Wand«, rief ein anderer. Lucy fragte gar nicht erst, wie sie das herausgefunden hatten – in diesem Augenblick war es ihr egal, ob das Wissenschaft war oder Zauberei.
    Burroughs nickte ihr von seinem Standort am Rand des Raumes – etwas abseits vom lautesten Chaos – zu. Er schrieb etwas auf und schaltete dann sein Handy aus. »Ich hab’s. Entweder Broad Street 5514 oder 5516. Das ist in Garfield.«
    »Garfield? In wessen Zuständigkeitsbereich fällt das?«, fragte Lucy. Taylor blendete auf dem großen Monitor vorne im Raum einen Stadtplan von Pittsburgh ein, auf dem ein blinkendes rotes Quadrat ihre Beute markierte.
    »In meinen«, antwortete Burroughs mit einem selbstzufriedenen Grinsen.
    »Besorgen Sie uns einen Haftbefehl«, forderte sie Walden auf, als der sich zu ihnen gesellte. »Burroughs, Sie kontaktieren Ihr SWAT -Team und sagen denen, ich brauche sie vielleicht in einer Stunde. Taylor, ich will sämtliche Informationen über alle, die dort wohnen. Namen, Vorstrafenregister, was sie zum Frühstück gegessen haben. Rufen Sie mich an, wenn Sie es wissen. Und jetzt los.«
    »Lieutenant, ich kann das auch im Wagen machen«, protestierte Taylor und erinnerte Lucy damit an Megan. »Kann ich nicht mitkommen? Vielleicht können Sie mich dort brauchen.«
    Wenn er sie so mit seinen braunen Hundeaugen ansah, fiel es ihr schwer zu glauben, dass Taylor nur drei Jahre jünger war als sie. Aber er hatte recht – er war kein kleiner Aushilfs-Kriminaltechniker mehr, sondern ein ausgewachsener FBI -Agent. »Also gut, fahren Sie bei Walden mit.«
    Walden folgte ihr in ihr Büro, wo sie ihre Kevlar-Weste anlegte. »Ich hab den Haftbefehl.«
    Er schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Sie hatte noch immer nicht herausgefunden, warum die Tür inmitten all der gläsernen Wände aus Massivholz war. Nun aber, da ein Hundertkilomann wie Walden sich dagegenlehnte, dämmerte ihr, dass das vielleicht gar nicht so schlecht war.
    »Was gibt’s?«, fragte sie, zog die Riemen fest und verdrehte ihre Schultern unter dem Gewicht der kugelsicheren Weste.
    »Meinen Sie nicht auch, dass das ein bisschen voreilig ist? Lassen Sie doch erst mal die lokale Polizei die beiden Adressen überwachen und den Block absperren. Wenn wir bis morgen warten, können wir ihre genaue Position herausfinden, sie ausspähen und vielleicht sogar einen Hubschrauber beschaffen. Mehr Zeit zum Planen, mehr Rückendeckung, bessere Chance, dass alle da heil wieder rauskommen.«
    Lucy lächelte. Eine derart höfliche Insubordination hatte sie noch nie erlebt. Und er hatte recht: Genau so – exakt nach den Vorschriften – ging man im FBI üblicherweise vor.
    »Burroughs hat mir heute im Auto einen Witz erzählt«, sagte sie. »Wie viele FBI -Leute braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln?«
    Walden warf ihr einen fast schon finsteren Blick zu, spielte dann aber mit. »Und, wie viele?«
    »Alle. Zehntausend, um das Problem gründlich auszudiskutieren, zweitausendsechshundert, um alle nötigen Formulare in dreifacher Ausfertigung auszufüllen und darauf zu warten, dass der Antrag genehmigt wird, siebzehn, um aus sicherer Entfernung den Vorgang zu observieren, und einen, der undercover einen vertrauenswürdigen Informanten besticht, damit dieser auf die Leiter steigt und die Drecksarbeit macht.«
    »Und was wollen Sie damit sagen?«, fragte er schulterzuckend.
    »Sie haben jetzt den ganzen Tag an diesem Fall gearbeitet. Glauben Sie ernsthaft, das waren Ashley und ihr Freund, die sich einen hinter die Binde gekippt und die liebe Mommy nur angerufen haben, um sich diebisch darüber zu freuen, dass die mit den Nerven am Ende ist?«
    Sein Gesicht verriet keine Regung, doch an seinen Augen konnte sie erkennen, dass er mit sich rang. »Wir haben keinerlei Hinweise darauf, dass sie in unmittelbarer Gefahr ist. Die übliche Vorgehensweise –«
    Lucy beugte sich vor und schlug mit den Händen auf ihren Schreibtisch. Walden war ihr Stellvertreter und hatte als solcher die Aufgabe, auf mögliche Fehler in ihrer Argumentation hinzuweisen. Sie musste aber auch

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