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Schlangenblut (German Edition)

Schlangenblut (German Edition)

Titel: Schlangenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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brauchen.« Sie hielt inne. »Oder hat jemand eine bessere Idee?«
    »Für mich klingt das gut«, meinte Burroughs. »Zumal die Jungs von der Spezialeinheit sich sowieso keine Chance entgehen lassen, Rabatz zu machen.«
    »Und wenn es nicht Ashley ist«, tönte Waldens nachdenkliche Stimme aus dem Lautsprecher, »könnten wir Delroy ins FBI -Gebäude mitnehmen, das würde ihn womöglich noch mehr einschüchtern.«
    Burroughs lachte. »Unter Garantie. Spätestens dann hat er die Hosen voll.«
    »Und ist heilfroh, wenn wir ihn eurer Drogenfahndung übergeben.« Lucy nickte. »Gefällt mir.«
    Zwölf Minuten später beugten sich Lucy, Burroughs und Erikson, der Leiter der Pittsburgher Spezialeinheit, über einen Plan des Wohnhauses.
    »Machen Sie ordentlich Lärm, aber sehen Sie zu, dass die Sachschäden in Grenzen bleiben – und um Gottes willen keine Schießerei, wenn es irgendwie zu vermeiden ist«, sagte Lucy, die ein wenig nervös war, weil sie es nicht mit der entsprechenden FBI -Spezialeinheit zu tun hatte. Erikson aber schien zu verstehen, worauf es ihr ankam, und war bereit, sich an ihre Vorgaben zu halten.
    »Wir werden jede Bedrohung mit einem Minimum an Gewalt ausschalten«, erklärte er.
    Der stechende Schmerz in ihrem linken Ohr setzte wieder ein, als sie mit aufeinandergebissenen Zähnen zusah, wie Erikson seine Leute ins Gebäude führte. Sie knirschte mit den Zähnen, zwang sich zu gähnen und spürte den Knacklaut in Kiefer und Ohr. Sie hasste es, zusehen und warten zu müssen.
    Wenige Augenblicke später wurden die Fenster der Wohnung vom Lichtblitz einer Schockgranate erhellt, begleitet von einem lauten Knall. Selbst auf Straßenhöhe konnte Lucy das Stampfen von Schritten hören und Männer, die »Polizei, auf den Boden!« riefen.
    Sie rannte über die Straße und die Treppe hoch. Burroughs blieb dabei immer dicht hinter ihr. Oben erhielt sie über Funk die Mitteilung, dass in der Wohnung alles klar sei. Sie trat in den noch immer rauchgeschwängerten Raum und sah, wie die schwarz gekleideten, behelmten und maskierten Beamten der Spezialeinheit zwei Zivilisten niederhielten, die hustend und mit dem Gesicht nach unten dalagen.
    Lucy beugte sich neben die Frau, während Erikson ihre Arme mit Einweg-Handschellen sicherte und ein anderer Polizist sie am Boden hielt. Es war nicht Ashley, wie sie sofort erkannte.
    »Waffe!«, rief plötzlich der Polizist, der die Frau absuchte.
    »Verdammt, die gehört mir nicht!«, rief Delroy. »Ich weiß überhaupt nichts von einer Kanone, ehrlich.«
    Der Beamte zog eine 38er Smith and Wesson aus dem Stiefel der Frau und reichte sie weiter. Als sie keine weiteren Waffen fanden, zogen sie den Mann und die Frau in den Stand.
    »Habt ihr das Handy gesichtet?«, fragte Lucy.
    »Liegt auf dem Tisch. Ist noch an.«
    »Wir müssen es mitnehmen.« Mit einem Nicken bedeutete sie Taylor und Walden, die soeben in der Tür erschienen waren, sich darum zu kümmern. »Und jetzt sehen wir mal nach, ob es irgendwelche Hinweise darauf gibt, dass Ashley hier gewesen sein könnte.«
    »Sie haben es geschafft, Lieutenant«, jubelte Taylor, und seine Augen leuchteten heller auf als die Blendgranate. Walden folgte dem jüngeren Agenten kopfschüttelnd und offenbar ein wenig peinlich berührt von Taylors Überschwang.
    Lucy wandte sich derweil Delroy und seiner Freundin zu.
    »Ich habe schon viel von Ihnen gehört, Mr Littles«, begann sie und musterte ihn dabei wie ein Angebot bei eBay in der heißen Phase der Auktion.
    Er streckte den Kopf vor, so verängstigt, dass ihm beim Sprechen Speichel aus dem Mund lief. »Hören Sie, ich weiß nichts von dieser Knarre, die können Sie mir nicht anhängen, ich bin sauber, seit ich wieder draußen bin, Sie werden nichts fin–«
    »Ein Anruf bei Ihrem Bewährungshelfer, und ich finde etwas bei einem Drogentest«, fuhr Lucy fort, trat dicht an ihn heran und sprach in einem fast schon intimen Tonfall weiter. »Nicht wahr, Mr Littles?« Das war kein Bluff. Der Mann stank nach einer Mischung aus Knoblauch und Ammoniak – der Gestank, den Methadonabhängige verströmen. Er war zwar nicht total high, hatte aber vor nicht allzu langer Zeit etwas genommen.
    »Bitte, Lady, tun Sie das nicht, rufen Sie Havelock nicht an, der Typ hat was gegen mich, der schickt mich gleich wieder in den Knast, dabei hab ich doch gar nichts getan. Bitte, können wir das nicht anders regeln?«
    Sie trat lächelnd zurück. »Schon möglich. Kommt drauf an, wie kooperativ Sie

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