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Schlangenhaus - Thriller

Schlangenhaus - Thriller

Titel: Schlangenhaus - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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ärgern will. Doch ich hatte nur eine einzige Methode gelernt, damit umzugehen. Ich wandte mich ab. Auf der linken Seite des Hauses hatte Walter Gemüse gezogen. Das Beet sah vernachlässigt aus, doch er musste noch Zeit zum Pflanzen gehabt haben, bevor er ins Krankenhaus gebracht worden war, denn es waren noch immer ein paar kleine Pflänzchen zu sehen, die in ordentlichen Reihen wuchsen.

    »Also, stimmt das?«, wollte Matt wissen. »Ist eine schwarze Mamba schneller als ein Auto?«
    »Nein.« Ich sah ihn nicht an.
    »Und als ein Rennpferd? Ich habe noch eine andere Geschichte gefunden, von einer Mamba, die einen Mann zu Pferde verfolgt und sowohl ihn als auch das Pferd getötet hat.«
    »Nein.«
    »Sind Sie sicher? Weil, es gibt so viele Geschichten, dass Mambas unglaublich schnell sind. Und verdammt rachsüchtig.«
    Ich seufzte. »Mambas sind sehr schnell. Wahrscheinlich gehören sie zu den schnellsten Schlangen der Welt. Aber keine Schlange, nicht einmal eine Mamba, kann einen gesunden, erwachsenen Menschen einholen, geschweige denn ein Pferd.« Ich drehte mich wieder um. »Was machen wir eigentlich hier?«
    »Einbrechen.«
    »Es ist alles verrammelt. Wir können doch nicht… hey!«
    Matt hatte ein Taschenmesser hervorgezogen und stemmte mit einem der Werkzeuge daran die Nägel los, die die Holzplatte vor dem Fenster, vor dem sie standen, festhielten. Im Nu hatte er sie gelöst. Dahinter befand sich eine zerbrochene Glasscheibe. Matt zog sich den Jackenärmel über die Hand und machte sich daran, die zackigen Bruchstücke nach innen zu drücken. Sie klirrten auf den harten Boden; in der Stille der Nacht klang es unangemessen laut.
    Während ich ungläubig zusah, griff er in die Tasche und zog ein paar Handschuhe heraus, so ähnlich wie die Chirurgenhandschuhe, die ich bei der Arbeit trage, nur dicker. Er zog sie an, und ich war mir sicher, dass ich hörte, wie sich im Innern des Hauses etwas bewegte. Ich schaute hoch, sah die dunklen Fenster des Obergeschosses und fragte mich, was wohl dahinter sein mochte. Dann warf ich einen Blick auf Matt, doch er schien nichts gehört zu haben.
    »Hören Sie, ich halte das wirklich für keine gute Idee. Ich muss morgen früh raus und …«

    »Sie können doch jetzt nicht abhauen.« Er wandte sich wieder zu mir um.
    »Warum nicht?«
    »Ich habe Angst vor Gespenstern.« Und damit legte er die behandschuhten Hände auf das Fenstersims und stemmte sich hoch. Einen Moment lang kauerte er auf dem Sims, dann sprang er auf der anderen Seite hinunter. Er blickte sich um, dann sah er mich an.
    »Kommen Sie rein, oder stehen Sie lieber Schmiere?«
    Ich griff nach seiner Hand, als könnte ich ihn mit bloßer Willenskraft davon abhalten, eine Dummheit zu begehen. »Das ist wirklich keine gute Idee. Nicht einmal Sie können sich einfach so Zutritt zu einem Haus verschaffen, ohne Durchsuchungsbefehl oder… oder so etwas.«
    Er seufzte. »Ehrlich gesagt doch. Ein Polizist darf sehr wohl ein Privatgrundstück oder eine Privatwohnung ohne Durchsuchungsbefehl betreten, wenn er der Ansicht ist, dass unmittelbare Gefahr für Leib und Leben besteht«, erläuterte er, als lese er die Worte ab. »Meiner Ansicht nach ist Walter oder Saul Witcher oder jeder andere alte Mann, der in diesem Haus wohnt, in Gefahr, zumal wenn dort möglicherweise Giftschlangen sind«, fuhr er fort. »Die Polizei ist im Augenblick massiv überlastet, und ich bin heute Abend hierhergekommen, um mich kurz umzusehen, ehe ich jemanden von meinen Leuten hinzuziehe. Es war ganz einfach Pech, dass ich dazugekommen bin, als Sie und die Dorfidioten gerade dabei waren, sich näher kennenzulernen.«
    Einen Augenblick lang starrten Matt und ich einander an. Dann sprach er weiter, und ich argwöhnte, dass ihm allmählich die Geduld ausging.
    »Sie können entweder mitkommen, wenn Sie versprechen, genau das zu tun, was ich sage, oder Sie können draußen warten, wenn Sie versprechen, genau dort zu bleiben, wo Sie sind. Was ich lieber nicht tun würde«, fuhr er fort, »ist, Sie den ganzen Weg bis nach Hause begleiten und dann noch mal
wiederkommen, denn nachdem ich beim Reinkommen einen Mordskrach gemacht und jeden, der hier vielleicht haust, auf mich aufmerksam gemacht habe, möchte ich das Ganze gern hinter mich bringen. Also, wie sieht’s aus?«
    Ich hatte mich bereits entschieden. Wenn im Haus der Witchers Giftschlangen waren, würde Matt Hoare mich brauchen. Ich fand einen alten Blumentopf, stellte ihn unter das Fenster, griff

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