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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Wind bekommen haben könnten und keine Ahnung haben, dass wir auf ihrer Seite stehen. Oder dass zwei seiner leichten Patrouillenboote von Makambos Männern gekapert worden sein könnten. Eric, sieh zu, dass du uns verdammt noch mal endlich von hier wegbringst. Du, Murph, solltest alles genau im Auge behalten und nicht ohne meinen ausdrücklichen Befehl das Feuer eröffnen. Wenn wir unsere Fähigkeiten verraten, wird Abala begreifen, dass er hinters Licht geführt wurde, und die Waffen dort zurücklassen, wo sie gerade sind. Apropos Waffen – Hali?«
    Hali Kasim strich sich eine Tolle gekräuselten schwarzen Haars aus der Stirn und drückte auf einige Tasten seines Computerkeyboards. »Die RDF-Chips sind aktiviert und klar und deutlich zu empfangen.«
    »Hervorragend.« Cabrillo drehte sich auf seinem Stuhl zu Max Hanley um. »Wie sieht es aus, alter Junge?«
    »Du weißt, dass wir nur auf Batterie laufen«, informierte ihn dieser. »Ich kann dir nicht mehr als zwanzig Knoten geben.«
    Die
Oregon
verfügte über den raffiniertesten Schiffsantrieb, der je gebaut worden war. Ihre magnetohydrodynamischen Maschinen verwendeten supraleitfähige Spulen, mit flüssigem Helium gekühlt, um dem Meerwasser freie Elektronen zu entziehen. Der so gewonnene elektrische Strom trieb vier Hochleistungspumpen an, um Wasser durch zwei Richtungsdüsen am Heck des Schiffs zu drücken. Die Maschinen konnten das Elftausend-Tonnen-Schiff auf Geschwindigkeiten beschleunigen, die denen eines Offshore-Rennboots Konkurrenz machten, und da die Maschinen Meerwasser als Treibstoff verwendeten, war seine Reichweite unbegrenzt. Aufgrund eines Feuers – zwei Jahre zuvor – an Bord eines Kreuzfahrtschiffs, das mit magnetohydrodynamischer Technik angetrieben wurde, hatten die meisten maritimen Sicherheitskommissionen ihren Einsatz bis zum Abschluss weiterer umfangreicher Tests verboten. Aus diesem Grund flatterte an der Gösch der
Oregon
die Flagge Irans, einer Nation mit einer deutlich lässigeren Haltung gegenüber den Seefahrtsvorschriften.
    Vertäut an einem Kai hundertdreißig Kilometer den Kongo aufwärts und vom Atlantischen Ozean entfernt, war die
Oregon
ringsum von Süßwasser umgeben und konnte daher keinen elektrischen Strom für ihre Maschinen erzeugen. Sie musste sich der Energie bedienen, die in mehreren Reihen Hochleistungsbatterien gespeichert war, um Wasser durch ihre Antriebsdüsen zu pumpen.
    Nachdem er während des Schiffsumbaus von einem konventionellen Holzfrachter in den jetzigen Zustand mit den Schiffsarchitekten und -ingenieuren eng zusammengearbeitet hatte, wusste Cabrillo, dass die Batterien selbst bei günstiger Strömung bei Höchstgeschwindigkeit nicht mehr als knapp hundert Kilometer schaffen würden, womit ihnen dreißig Kilometer bis dorthin fehlten, wo sich der Fluss ins Meer ergoss.
    »Eric, wie sehen die Gezeitenverhältnisse in etwa drei Stunden aus?«, wollte Cabrillo vom Steuermann wissen.
    »Hochflut in etwa zweieinhalb Stunden«, antwortete Eric Stone, ohne die entsprechende Datenbank zu Rate zu ziehen. Im Zuge seines Jobs prägte er sich die Gezeitenpläne und Wettervorhersagen für die jeweils nächsten fünf Tage mit der Akribie eines Buchhalters ein, der einem Penny durch einen ganzen Stapel Geschäftsbücher nachjagt.
    »Das wird knapp«, sagte Juan zu niemand Bestimmtem. »Okay, Eric, lass uns von hier verschwinden, ehe Abalas Männer ihren organisierten Angriff starten.«
    »Aye, aye, Boss.«
    Mit kundiger Hand ließ Eric Stone die Impulsdüsen hochlaufen. Ohne das Heulen der Kühlmittelpumpen und Zusatzgeräte für die magnetohydrodynamischen Maschinen glich der Klang des Wassers, das durch die Röhren gepresst wurde, einem tiefen Rumpeln, das durch das gesamte Schiff lief. Er aktivierte die Bug- und die Heckdüsen, und das massige Schiff bewegte sich seitlich vom Kai weg. Dabei stemmte es sich gegen die Halteleinen.
    Als sie erkannten, dass sich ihre Beute zur Flucht anschickte, eröffneten die Rebellen, die sich in einer langen Reihe auf dem Kai aufgestellt hatten, das Feuer mit langen Feuerstößen aus ihren Maschinenpistolen. Fenster der Kommandobrücke explodierten unter dem Kugelregen, und Bullaugen lösten sich in einem dichten Scherbenregen auf. Funken sprühten vom Rumpf der
Oregon
in die Nacht, als Hunderte von Kugeln von ihren Panzerplatten abprallten. So spektakulär der Anblick auch sein mochte, so schafften die Rebellen jedoch nicht viel mehr, als den Farbanstrich zu beschädigen und ein

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