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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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legte sie auf die Tischplatte. Er sah seine Gäste nacheinander an, ließ den Blick dann aber auf Sloane Macintyre ruhen. Sie erwiderte seinen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken, und er glaubte den Anflug eines Lächelns in ihren Mundwinkeln erkennen zu können. Juan erwartete nach dem, was sie durchgemacht hatten, Angst oder Zorn. Aber sie schien die ganze Affäre eher amüsant zu finden – im Gegensatz zu Reardon, der offenkundig nervös war, oder zu dem Kapitän der
Pinguin,
der eher nachdenklich wirkte und höchstwahrscheinlich hoffte, dass Juan darauf verzichtete, die Behörden zu informieren.
    »Warum erzählen Sie mir nicht einfach, wer diese Leute waren und weshalb sie Ihnen nach dem Leben trachteten?« Sloane beugte sich vor und machte Anstalten, seiner Aufforderung nachzukommen, doch Juan fügte noch etwas hinzu. »Und vergessen Sie nicht, dass ich über Funk mitgehört habe, wie sie riefen, sie hätten Sie bereits gestern Abend gewarnt.«
    Sie lehnte sich zurück, und es war offensichtlich, dass sie sich ihre Erwiderung noch einmal durch den Kopf gehen ließ.
    »Erzählen Sie es ihm in Gottes Namen«, stieß Tony hervor, als Sloane nicht sofort reagierte. »Jetzt macht es sowieso nichts mehr aus.«
    Sie schickte ihm einen vernichtenden Blick, als ihr klar wurde, dass wenn sie sich nicht offen äußerte, Tony Cabrillo über alles informieren würde. Sie atmete zischend aus. »Wir suchen nach einem Schiff, das Ende des neunzehnten Jahrhunderts in diesen Gewässern gesunken ist.«
    »Und lassen Sie mich raten – Sie glauben, es hat einen Schatz an Bord?«, fragte Juan nachsichtig.
    Sloane ließ ihm seinen Sarkasmus nicht unerwidert durchgehen. »Ich bin mir dessen so sicher, dass ich sogar bereit war, unser Leben darauf zu verwetten. Und jemand anderer scheint zu denken, dass es sich lohnt, dafür zu töten.«
    »Touché.«
Juan ließ den Blick von Sloane zu Reardon wandern. Sie sahen nicht aus wie Schatzsucher, aber es war ein Fieber, das jeden infizieren konnte. »Wie sind Sie beide zusammengekommen?«
    »Durch einen Chatroom im Internet, in dem es um verschollene Schätze ging«, sagte Sloane. »Wir haben dieses Unternehmen seit vergangenem Jahr geplant und lange dafür gespart.«
    »Und was ist gestern Abend passiert?«
    »Ich war allein aus – essen. Und als ich zum Hotel zurückkehrte, haben mich zwei Männer verfolgt. Ich rannte, und sie machten Jagd auf mich. Einer hat sogar mit einer Pistole auf mich geschossen. Ich schaffte es gerade so bis zum Hotel, vor dem lebhafter Betrieb herrschte. Deshalb ließen sie von mir ab. Einer der beiden rief mir zu, der Schuss sei eine Warnung gewesen, und ich solle Namibia schnellstens verlassen.«
    »Und diese Kerle haben Sie auf der Jacht wiedererkannt.«
    »Ja, es waren die beiden mit den Maschinenpistolen.«
    »Und wer wusste, dass Sie sich in Namibia aufhalten?«
    »Was meinen Sie – Freunde oder Bekannte zu Hause?«
    »Nein, ich meine, wer wusste, was Sie hier unternahmen? Haben Sie mit irgendwem über Ihr Projekt gesprochen?«
    »Wir haben uns mit einer Reihe einheimischer Fischer unterhalten«, sagte Tony.
    Sloane ergriff das Wort. »Der eigentliche Gedanke war, nach Orten zu suchen, wo Fischer ihre Netze verloren. Der Meeresboden ist im Grunde nichts anderes als eine Fortsetzung der Wüste. Daher dachte ich, dass alles, worin ein Netz sich verhaken kann, von Menschenhand stammen muss, also auch ein Schiffswrack sein könnte.«
    »Nicht unbedingt«, widersprach Juan.
    »Das wissen wir jetzt.« Sloanes Stimme war die Niederlage deutlich anzuhören. »Wir haben uns einige mögliche Fundorte aus der Luft angesehen und dabei Metalldetektoren eingesetzt – und nichts gefunden.«
    »Das überrascht mich nicht. Die Strömungen haben Millionen von Jahren Zeit gehabt, Felsformationen freizuspülen, an denen ein Fischernetz hängen bleiben kann«, sagte Juan, und Sloane nickte. »Sie haben also mit Fischern gesprochen. Und noch mit jemand anderem?«
    Ihre Mundwinkel rutschten nach unten. »Mit Luka. Er fungierte gelegentlich als Führer, aber ich habe ihm nicht allzu viel Beachtung geschenkt. Und dann war da noch ein südafrikanischer Hubschrauberpilot namens Pieter DeWitt. Aber keiner der beiden wusste, dass wir nach verlorenen Netzen fragten, und wir haben Piet und Luka auch nie erzählt, nach was für einem Schiff wir überhaupt suchen.«
    »Vergessen Sie nicht Papa Heinrick und seine stählernen Riesenschlangen«, sagte Tony bissig. Er versuchte weiterhin,

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