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Schlangenjagd

Schlangenjagd

Titel: Schlangenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Jack Dubrul
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Verdacht geäußert, dass sie etwas anderes waren als das, was sie zu sein vorgaben. Sie hatten während ihrer Fahrten durch den Panamakanal Hafenbeamte, alle möglichen Inspektoren und sogar einen Kanallotsen an Bord gehabt, und niemand hatte auch nur den leisesten Verdacht hinsichtlich des Schiffes und seiner Mannschaft geäußert.
    Sie hat keine Ahnung, dachte er. Sie fischt im Trüben.
Er musste zugeben, dass sie nicht sämtliche Tricks herausgeholt hatten, während sie im Hafen lagen und kontrolliert wurden, aber es war einfach unmöglich, dass ein Laie, der höchstens eine halbe Stunde an Bord zugebracht hatte, ihre sorgfältige Tarnung durchschauen konnte. Sein Herzschlag beruhigte sich, als er zu dieser Erkenntnis kam.
    »Könnten Sie das erklären?«, fragte er amüsiert.
    »Es sind die kleinen Dinge. Ihr Steuermann trägt das gleiche Rolex-Modell, das mein Vater besaß. Eine Zweitausenddollaruhr. Ein wenig zu wertvoll, wenn Sie wirklich so arm sind, wie Sie behaupten.«
    »Die Uhr ist eine Fälschung«, erwiderte Juan.
    »Eine Fälschung würde keine fünf Minuten in dieser salzigen Luft überdauern. Ich weiß es, weil ich so ein Ding besaß, als ich noch ein Teenager war und auf dem Fischerboot meines Vaters aushalf, nachdem er die Handelsmarine verließ und sich zur Ruhe setzte.«
    Okay, sagte sich Juan, sie ist also nicht vollkommen ahnungslos, was Schiffe betrifft.
»Vielleicht ist sie echt, aber er bekam sie von einem Hehler, der sie wieder von einem Dieb hatte. Sie können ihn ja mal fragen.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, sagte Sloane. »Aber was ist mit Ihrem Steward? Ich arbeite seit fünf Jahren in London und erkenne englische Maßschneiderei auf den ersten Blick. Mit seinen Church-Schuhen, der maßgeschneiderten Anzughose und dem handgenähten Hemd trug Maurice Klamotten im Wert von mindestens viertausend Dollar am Leib. Ich glaube nicht, dass er die Sachen auch von einem Hehler bekommen hat.«
    Juan musste lachen, als er sich vorstellte, dass Maurice etwas aus einem Secondhandladen tragen würde. »Er ist wirklich so reich wie Krösus, aber – wie soll man es ausdrücken – auch ein wenig seltsam. Er ist das schwarze Schaf einer Familie, die man dem alten Geldadel zurechnen kann, und trieb sich auf der ganzen Welt herum, bis er achtzehn war und über sein Erbe verfügen durfte. Er sprach mich im vergangenen Jahr an, als wir in Mombasa lagen, und bot sich als Steward an. Er meinte sogar, wir brauchten ihm nichts zu zahlen. Sollte ich dieses Angebot ausschlagen?«
    »Nun ja«, sagte Sloane gedehnt.
    »Das ist die Wahrheit, ehrlich.«
    »Lassen wir das vorläufig. Aber was ist mit Ihnen und Mr. Lincoln? Es gibt nicht viele Amerikaner, die auf solchen Schiffen arbeiten, weil Asiaten solche Jobs für den Bruchteil einer normalen Heuer erledigen. Wenn die Firma, der dieses Schiff gehört, wirklich so knapp bei Kasse ist, wie Sie behaupten, so bestünde die Mannschaft aus Pakistanis oder Indonesiern.« Juan wollte dazu etwas bemerken, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Lassen Sie mich raten – Sie arbeiten auch für ein Taschengeld, nicht wahr?«
    »Meine Matratze ist vollgestopft mit Bargeld, Miss Macintyre.«
    »Aber sicher.« Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Ich hatte mir schon gedacht, dass Sie für diese kleinen Dinge eine logische Erklärung haben würden. Aber wie wäre es denn damit? Als ich Ihr Schiff das erste Mal sah, kam kein Rauch aus dem Schornstein.«
    Oh-oh, dachte Juan und erinnerte sich, dass der Ingenieur vergessen hatte, den Rauchgenerator einzuschalten, bis sich die Pinguin
in Sichtweite befand. Juan hatte es in dem Moment nicht für so wichtig gehalten, doch jetzt erwies sich diese Nachlässigkeit als ein fataler Fehler.
    »Zuerst nahm ich an, dass das Schiff verlassen worden war, aber dann erkannte ich, dass Sie doch Fahrt machten. Ein paar Minuten später stieg Rauch aus dem Schornstein auf, und zwar eine ganze Menge. Interessanterweise die gleiche Menge wie zu dem Zeitpunkt, als sie mit zwanzig Knoten auf uns zukamen – und auch als ich auf der Brücke war und feststellte, dass der Maschinentelegraph auf Stopp stand. Und was Ihre Fahrt betrifft, kein Schiff dieser Größe ist in der Lage, so schnell zu wenden, wenn es nicht über Hochleistungskorrekturdüsen verfügt. Und diese Technologie wurde entwickelt, lange nachdem dieses Schiff gebaut wurde. Haben Sie dafür eine logische Erklärung?«
    »Mich würde interessieren, weshalb das alles

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