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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wohnung besaß.
    Vor der Tür stand die Blonde, deren Haarfarbe zu hell und auch zu unnatürlich war, um echt zu sein. Durch zwei Fenster fiel das Tageslicht in Streifen, wobei wir hinter einer Scheibe den Umriss einer Feuerleiter sahen.
    »Guten Tag«, sagte ich.
    »Hi...« Die Blonde hob die Hand und beobachtete uns misstrauisch. Sie trug eine Jacke und einen dunklen Rock, dessen Stoff sehr leicht und auch durchsichtig war.
    »Wir möchten zu Mason Carter«, sagte ich.
    »Da haben Sie Pech.«
    »Ach.«
    »Ja, er ist nicht da.«
    »Schade.«
    »Und wer sind Sie?«, fragte Suko.
    Die Blonde zuckte die Achseln. »Ja, ich weiß nicht, ob Sie das etwas angeht.«
    »Haben Sie was zu verbergen?«
    »Unsinn.«
    »Warum sagen Sie uns dann nicht, wer Sie sind?«
    Die Frau reckte ihr Kinn vor. »Ich bin eine Freundin von Mason Carter. Zugleich arbeite ich für ihn. Erledige Schreibarbeiten und tippe Rechnungen«, sie hob die Schultern. »Nun ja, Sie wissen vielleicht, wie das so ist.«
    Irgend etwas stimmte mit dieser Frau nicht. Darüber waren wir uns einig, auch ohne uns großartig verständigt zu haben. Nicht nur Suko kam sie suspekt vor, auch auf mich wirkte sie unnormal. Sie war zu nervös und aufgeregt, und sie hatte Mühe, dieses Gefühl unter Kontrolle zu halten.
    Die Tür zu Carter’s Wohnung stand offen. Der Blick in einen Teil des Eingangsflurs war uns gestattet. Dort sahen wir einige Garderobenhaken an der Wand und eine Uhr.
    Ich lächelte die Blonde an. »Das ist schon seltsam«, sagte ich mit freundlicher Stimme. »Wir hatten einen Termin mit Mason. Er weiß genau, dass es sehr wichtig ist. Ich glaube nicht, dass er einfach verschwunden ist. Er hätte uns zumindest angerufen. Da dies nicht geschehen ist, müssen wir uns mit gewissen Rückschlüssen befassen.«
    »Wieso? Wie meinen Sie das denn?«
    »Dass er sich aus dem Staub gemacht hat.«
    »Nein.«
    »Wo ist er denn?«
    Die Blonde schüttelte den Kopf. Sie bemühte sich, echt zu wirken. »Ich habe wirklich keine Ahnung. Über geschäftliche Dinge hat er nicht mit mir gesprochen. Das war tabu. Ich weiß nur, dass er heute einen Termin hatte. Kommen Sie in zwei Stunden noch mal wieder, dann wird er wohl hier sein.«
    »Und wenn wir das gar nicht wollen?«, fragte Suko, wobei er seiner Stimme einen leicht drohenden Klang gab.
    »Was... ähm... was meinen Sie denn damit? Sorry , aber das verstehe ich nicht ganz.«
    »Wir möchten hier auf ihn warten. Und Sie werden uns dabei Gesellschaft leisten.«
    Suko spielte wirklich den perfekten Gangster. Er ging einen langen Schritt auf die Blonde zu, die unwillkürlich zurückwich und dabei die Wohnung betrat.
    Darauf hatte Suko nur gewartet.
    Ehe sich die Frau versah, hatte er sie überholt und stand ebenfalls im Flur.
    Ich nutzte ebenfalls die Gelegenheit und schlich in die Wohnung hinein. Dabei schloss ich die Tür hinter mir.
    Uns fiel die Dunkelheit zwischen den Wänden auf, obwohl die Türen nicht geschlossen waren. Wir konnten in zwei Räume hineinschauen. Das war zum einen ein Bad und zum anderen eine Mischung aus kleiner Küche und Wohnraum, in dem die Schlafcouch ausgezogen war.
    Die Blonde wich zurück. Sie wusste noch immer nicht, wie sie uns einstufen sollte. Wir blieben ihr auf den Fersen und mussten ihr, da wir dicht zusammenblieben, wie zwei gefährliche Gangster Vorkommen. Keiner von uns dachte daran, die Wahrheit zu sagen.
    Sie kannte sich so gut in der Wohnung aus, dass sie ohne zu stolpern durch die nächste offene Tür ging und so in ein Büro oder Arbeitszimmer gelangte.
    Auch dieser Raum war abgedunkelt worden, was uns beiden nicht passte. Während Suko die Frau im Auge behielt, zog ich das Rollo hinter dem Fenster hoch, damit sich endlich das Tageslicht ausbreiten konnte.
    »Was wollen Sie denn wirklich?«, fragte die Blonde leise.
    »Ganz einfach. Warten.«
    »Aber er ist...«
    Suko streckte die Hand vor. »Wir haben uns lange genug abspeisen lassen. Oder wollen Sie seine Schulden bezahlen?«, fragte er hart und schon überlaut.
    »Ich weiß von keinen Schulden.«
    »Wer soll dir das denn glauben, Süße?« Suko spielte seine Gangsterrolle perfekt. »Du lebst hier mit ihm und...«
    »Nein, ich lebe nicht mit ihm. Ich arbeite nur hin und wieder für Mason.«
    »Im Bett, wie?«
    »Scheiße, auch das nicht!«
    Wir hatten sie wütend gemacht, aber sie war noch ängstlich. Die Blässe aus dem Gesicht war verschwunden. Auf ihren Wangen tanzten hektische, rote Flecken. Sie suchte nach einem Ausweg, das

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