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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte nicht passieren, Glenda. Wir sind schließlich keine Anfänger mehr.«
    »Jetzt sag nur noch, dass du dich darüber aufregst, dass ihr von einer Frau gelinkt worden seid, du alter Macho.«
    »Wäre das so verwunderlich?«
    »Das sehe ich so.«
    Ich stellte die leere Kaffeetasse zur Seite. »Das habe ich aber nicht so gemeint.«
    »Schon gut. Sir James wartet. Ihr könnt euch ja bei ihm ausheulen.«
    »Danke für den Rat.«
    Sie lachte hinter uns her, als wir gingen. Etwas Schadenfreude musste sie uns zeigen.
    Sir James erwartete uns bereits. Wie immer thronte er hinter seinem Schreibtisch. Und wie immer sah er aus wie aus dem Ei gepellt. Ich fragte mich, wer sich eigentlich um seine Kleidung kümmerte. Bei mir übernahm das Shao, Suko’s Partnerin. Doch bei Sir James? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er eine heimliche Liebe hatte. Aber möglich war schließlich alles.
    »Sie haben Erfolg gehabt?«, fragte er, als wir unsere Plätze eingenommen hatten.
    »Nein, Sir«, erwiderten Suko und ich wie aus einem Mund. »Manchmal spielt einem das Schicksal einen Streich.«
    Er lächelte süß und sauer zugleich. »Auch in meinem Alter höre ich gern noch etwas über Streiche.«
    Wir hatten in den sauren Apfel gebissen und schluckten den Rest herunter. Zuvor machten wir ihm klar, was im Krankenhaus passiert war. Danach erst berichteten wir von unserem Missgeschick, bei dem Sir James kaum hinhörte, weil ihn der erste Teil unseres Berichts doch sehr stark mitgenommen hatte.
    »Vergessen Sie diese Frau, die treffen Sie bestimmt noch mal wieder. Aber was mit... wie hieß der Mann noch...?«
    »Mason Carter, Sir«, sagte ich.
    »Gut. Was mit diesem Mason Carter geschehen ist, muss man ohne Übertreibung als Ungeheuerlichkeit ansehen. Das kann nicht so hingenommen werden, finde ich. Bisher ist es wohl nur Mason Carter gewesen, der durch dieses Gift infiziert wurde. Aber wir können nicht sicher sein, dass er es auch bleibt.«
    »Das sehen wir auch so, Sir.«
    Er nickte mir zu. »Und Ihre nächste Spur führt also in den geschlossenen Zoo?«
    »Exakt.«
    Er blickte mich an, dann Suko. »Wie wollen Sie hineinkommen. Offiziell mit einer Genehmigung oder auf dem anderen Weg?«
    »Wie diese Sekte auch«, sagte Suko.
    »Also heimlich.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    Sir James war kein Freund heimlicher Aktionen. Er war auch nicht unbedingt dagegen und zuckte die Achseln.
    »Sie können es halten, wie Sie wollen. Meine Rückendeckung haben Sie, das wissen Sie. In Anbetracht der zu erwartenden Gefahren kann man wohl über diese Klippe springen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass das Reptilienhaus bei Nacht abgeschlossen ist. Sie werden sich also wie Einbrecher verhalten müssen.«
    »Oder wie die Mitglieder der Sekte«, sagte ich.
    »Genauer, John.«
    »Ich denke nicht, dass sie eingebrochen sind. Das würde auffallen. Ich kann mir vorstellen, dass sie sich einen Nachschlüssel besorgt haben. So gibt es dann für sie keine Schwierigkeiten.«
    »Da stimme ich Ihnen zu. Auf der anderen Seite ist diese Sekte bisher für uns nur rein theoretisch existent.«
    »Wir haben ein Mitglied erlebt.«
    »Das nichts zugab.«
    »Nicht direkt, Sir.«
    Er trank einen Schluck von seinem stillen Wasser und meinte: »Theoretisch bestünde die Möglichkeit, dass es keine Sekte in dem Sinne gibt. Oder sie sich nur aus einer Person zusammensetzt.«
    »Nein, Sir«, sagte Suko. »Das glaube ich nicht. Mason Carter hat von mehreren Personen gesprochen, die er gehört hat. Es ist kaum anzunehmen, dass er uns eine Lüge aufgetischt hat.«
    »Stimmt auch wieder.« Sorgenfalten gruben sich in die Stirn des Superintendents ein. »Jedenfalls sollten Sie beide auf sich Acht geben. Ich möchte Sie auf keinen Fall als Schlangen durch unser Haus hier kriechen sehen.«
    »Das werden wir zu vermeiden wissen.«
    »Dann viel Glück, meine Herren. Ich werde hier im Büro sein. Sollten Sie Verstärkung benötigen, ein Anruf reicht.«
    »Ist klar, Sir.«
    Draußen auf dem Gang begann Suko zu grinsen. Als ich ihn nach dem Grund fragte, wurde aus dem Grinsen ein halblautes Lachen. Dann erst gab er mir den Grund bekannt.
    »Ich habe mir gerade vorgestellt, wie du als Schlange aussiehst, John.«
    »Na und? Ist das so zum Lachen?«
    »Schau mal in den Spiegel.«
    Ich ballte die rechte Hand zur Faust. Schlug allerdings nicht zu, sondern tätschelte Suko’s linke Wange. »Aber nur, wenn du den Schlangenbeschwörer mimst. Okay?«
    »Leider kann ich keine Flöte

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