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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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    Ich ging diesmal vor Suko. Im Bereich des Eingangs blieb ich stehen, und meine Blicke glitten auch über die leere Stirnwand hinweg, die nur von der Tür unterbrochen wurde.
    Auch hier gab das Licht eine diffuse Helligkeit ab. Wieder wirkte es schwammig und wie verschmutzt, was auch an dem dunklen Boden liegen konnte, der den größten Teil des Lichts einfach aufzusaugen schien.
    Als Suko neben mir stehenblieb, hörte ich das Geräusch. Ich zuckte leicht zusammen, während ich mich innerlich verkrampfte.
    »Hast du das gehört?«
    Suko schaute mich an. »Nein, was denn?«
    »Verdammt, da war was.« Ich suchte nach der richtigen Erklärung. »Ein leises Schaben oder Knirschen, und es klang nicht weit vor hier entfernt.«
    »Wo denn?«
    Ich deutete auf die freie Wand vor uns.
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    Suko kannte mich. Wenn ich so antwortete, stellte er keine weiteren Fragen mehr.
    Was ich gehört hatte, war keine Einbildung gewesen. Da war ich mir völlig sicher, und ich hielt in den folgenden Sekunden den Atem an und wartete darauf, dass sich das Geräusch wiederholte.
    Zunächst tat sich nichts. Dann war es Suko, der ebenfalls zusammenschrak, denn jetzt war es auch ihm aufgefallen. Ich warf ihm nur einen schiefen Seitenblick zu und sah sein Nicken.
    »Alles klar?«
    »Du hast gute Ohren.«
    »Danke.«
    Danach war Schweigen angesagt. Sehr interessiert beobachteten wir die Wand vor uns. Es war wirklich nichts anderes als eine graue, feste Mauer, völlig normal. Und es gab keinen Grund für diese ungewöhnlichen Geräusche. Und doch mussten sie mit der Mauer in einem direkten Zusammenhang stehen, denn aus keiner anderen Richtung hatte uns das seltsame Geräusch erreicht.
    Es war nicht nur da, es blieb auch!
    Suko und ich konnten nichts tun. Wir standen nur vor der Wand und schauten zu. Es war irgendwie unheimlich, was da ablief. In diesem dicken Mauerwerk erklang das Kratzen und Schaben. Darin arbeitete es. Aber was steckte dort?
    Als hätten wir uns abgesprochen, griffen wir in die Taschen und holten unsere schmalen Leuchten hervor. Wenn da etwas schabte, musste bald was zu sehen sein.
    Die kleinen Lichtkegel glitten über das Mauerwerk hinweg, aber sie ließen nicht den Grund des Geräusches erkennen.
    Bis auf eine Ausnahme.
    Es war Zufall, dass sie sich im Lichtkreis von Suko’s Lampe befand. Aber genau dort, wo sich der runde helle Fleck auf dem Mauerwerk abzeichnete, entdeckten wir beide die kleine Staubwolke, die aus dem Innern der Mauer hervorkroch.
    »Da, John!«
    Ich hielt den Atem an. Das war nicht normal. Hätten wir einen Nagel in die Wand geschlagen, dann schon, aber nicht so. Aber es gab nichts daran zu rütteln. Es war etwas dabei, von innen her, also aus der Wand hervor, nach außen zu kriechen. Auch ich leuchtete jetzt auf die entsprechende Stelle. Im konzentrierten Schein beider Lampen fiel uns nicht nur das Loch auf, sondern auch dessen Inhalt. Dort bewegte sich etwas, und es schob sich dabei nach vorn.
    Im ersten Moment sah es aus wie ein Kabel, das von der anderen Seite durchgesteckt worden war.
    Leider war es das nicht.
    Oft verwechselt man ein Kabel mit einer Schlange. Und dies hier war der dunkle Körper einer aalglatten Schlange, der sich langsam und leicht zuckend ins Freie schob...
    ***
    Wir hatten jetzt den Beweis, genau das Richtige getan zu haben. Es blieb nicht bei diesem einen, denn die Geräusche, die wir zuerst vernommen hatten, wiederholten sich. Diesmal an verschiedenen Stellen der Wand, so dass uns automatisch ein bestimmter Verdacht kommen musste.
    Den Beweis bildete sehr bald das Licht, das wir wandern ließen. Die zwei Kreise erreichten andere Stellen an der Wand, und wie schon zuvor, sahen wir den Staub oder die kleinen Wolken.
    Nicht nur an einer Stelle. Nein, sie verteilten sich auf einer verdammt großen Fläche. Durch die Löcher wirkten sie wie perforiert. Wenn ich daran dachte, dass sich durch jede Öffnung der Körper einer Schlange drängte, wurde mir ganz anders.
    »Mein Gott«, flüsterte ich nur.
    Suko wusste, was ich damit meinte. Denn es blieben leider nicht nur die Löcher. Aus jedem Loch drängte sich ein Körper hervor. Schmal, glatt, mit einem Kopf versehen, der ein Maul besaß und ebenfalls kleine, starre Augen, die im Licht unserer Lampen einen kalten Glanz erhielten. Obwohl die Tiere angestrahlt wurden, ließen sie sich nicht stören. Sie mussten darauf gefasst gewesen sein, erwartet zu

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