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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bauch wirkte plötzlich wie aufgebläht. Es schlug mit den Läufen um sich. Das Wasser brodelte, und noch ein letztes Mal hob es den Kopf.
    Ich hatte das Gefühl, von einem Augenpaar angeschaut zu werden, in dem die reine Verzweiflung stand. Dann sackte der Kopf nach vorn und wurde vom Wasser überspült.
    Das richtige Opfer war die Elfe. Aus den Büschen hatten sich große, wunderschöne Schmetterlinge gelöst. Sie flatterten über dem Körper der Elfe, doch sie schafften es nicht, dem Wesen zu Hilfe zu kommen.
    Von verschiedenen Seiten glitten die Schlangen mit aalgleichen Bewegungen auf die Elfe zu. Sie versuchte aufzustehen, aber die dämonischen Tiere waren schneller.
    Sie bissen zu.
    Und sie hingen fest.
    Der Körper war mit Schlangen gespickt. Für uns war es grauenhaft, dies mit ansehen zu müssen. Die wunderschöne, fast gläsern wirkende Elfe wehrte sich mit allen Kräften. Sie schlug um sich, sie bekam auch Schlangen zu fassen und riss einige von ihrem Körper weg, aber sofort danach glitten andere heran und bissen in die Wunden hinein.
    Die Bewegungen des Trooping Fairie waren schwächer geworden. Es war ihm auch nicht möglich, den Kopf über Wasser zu heben. Die Schmetterlinge tanzten ihren Totentanz, wobei auch ihre Bewegungen nicht mehr so hektisch und flatternd abliefen.
    Es vergingen noch einige Sekunden, dann lebte die wunderschöne Elfe nicht mehr.
    Wie eine gläserne Tote lag sie im Wasser, umgeben von den Schlangen, die nicht mehr zubissen, sondern die starre Gestalt umkreisten.
    Suko und ich hatten zugesehen. Wir fühlten uns beide schlecht. Wie die großen Verlierer, auch wie die Feiglinge, aber in das Gewässer hineinzulaufen wäre zu risikoreich gewesen. Trotzdem hatte ich Mühe, mein Gewissen zu beruhigen.
    Ich hörte Suko neben mir flüstern. Was er sagte, verstand ich nicht. Trotzdem bezweifelte ich, dass es freundliche Worte waren. Er hatte schon seine Probleme, ebenso wie ich.
    Wäre die Elfe tatsächlich aus Glas gewesen, hätten wir vielleicht den Weg des Giftes verfolgen können, aber wir sahen nichts. Es zeichneten sich keine Spuren ab, doch etwas trat ein, mit dem wir eigentlich hätten rechnen müssen, was uns trotzdem schockte.
    Das magische Schlangengift sorgte bei der toten Elfe für eine Verwandlung.
    Und hier erlebten wir das gleiche Phänomen oder das gleiche Grauen wie bei Mason Carter. Das Gift sorgte für die Veränderung, denn der tote Körper streckte sich, wobei Arme und auch Beine zusammengewachsen waren und sich auch nicht mehr trennen konnten. So verwandelte sich der Körper des Menschen in den einer Schlange, deren Haut kaum nachdunkelte und noch immer so unnatürlich hell blieb. Durch die Wellenbewegungen des Wassers sahen wir alles etwas verzerrt, aber das Prinzip der Verwandlung blieb schon sichtbar.
    Während der Metamorphose hatte das Gebilde still auf dem weichen Grund gelegen. Zum ersten Mal zuckte der Körper mit seinem Ende. Die Schlange, die ihr diese giftigen Küsse versetzt hatte, war größer als die anderen und mit einer leichten Bewegung des hinteren Teils schob sie sich vor.
    Es gab ein Maul, es gab Augen und eine Zunge, die vor- und zurückzuckte.
    Sie hatte ein Ziel.
    Für einen winzigen Moment war der Körper aus dem Wasser geschnellt. Die Zeitspanne hatte ausgereicht, um Suko und mich als gemeinsames Ziel auszumachen.
    Unsere Augen weiteten sich, als die neue Schlange durch das flache Wasser auf das Ufer zuglitt, an dem wir standen. Sie war gebissen worden, sie steckte voller Gift, und sie wollte jetzt das verdammte Gift weitergeben.
    Durch ihre Bewegungen wühlte sie auch den Schlamm am Boden auf, der sie hin und wieder unseren Blicken entschwinden ließ. Wir waren überrascht, wie schnell sich das Tier bewegte. Binnen Sekunden erreichte es das Ziel. In der Nähe des Ufers wurde das Wasser flacher, und dann glitt die Schlange über den nassen Boden auf unsere Füße zu.
    Sie war nicht mehr durchsichtig, doch ihr Körper sah trotzdem noch aus, als bestünde er aus grünlich eingefärbtem Glas. Für mein Leben gern hätte ich gewusst, welches Gift für die Verwandlung verantwortlich war. Es war jedoch fraglich, ob ich das jemals herausfinden würde.
    Die Schlange wollte uns, daran gab es nichts mehr zu rütteln. Hinter ihr bewegten sich noch die kleinen, die dunklen, die echten Schlangen, wie ich meinte. Auch sie peitschten sich wieder voran, als wollten sie der neuen Schlange noch einen Schub geben.
    Suko hielt die Dämonenpeitsche schon

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