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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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Streifen ins Papier stanzt und miteinander verflechtet, damit die Blätter zusammenbleiben.«
    Hayley blickte drein, als hätte sie die Frage lieber nicht gestellt.
    Jessica deutete mit einer ausladenden Handbewegung zur Decke. »Diese Glühbirnen gehören weg. Wir brauchen Kompaktleuchtstofflampen. Und das wäre erst der Anfang.«
    »Na toll«, sagte Lizzy, »und was ist mit Arbeit, die uns vielleicht ein bisschen Geld bringt?«
    »Ich habe mich um einen dieser drei Versicherungsbetrugsfälle gekümmert«, sagte Jessica. »Der Bericht und die Fotos von diesemH. D. Palmer sind bereits beim Staatsanwalt. Jetzt brauche ich nur noch Fotos von Jim Thatcher und Eric Farrell, damit ich die dazugehörigen Berichte fertig schreiben und an den Staatsanwalt schicken kann. Die Frist läuft bald ab.«
    Lizzy und Jessica richteten ihre Blicke auf Hayley, die inoffizielle Fotografin. Noch hatte Lizzy keine Zeit gehabt, Hayley auf ihre nächtlichen Wanderungen durch die Stadt anzusprechen. Sie wollte damit warten, bis sie mit dem Mädchen allein war. In letzter Zeit war Hayley ziemlich ruhig gewesen. Im Moment senkte sie den Blick, damit niemand ihre übernächtigten Augen sehen konnte. »Konntest du Thatcher oder Farrell vor die Kamera kriegen?«
    Hayley trug abgeschnittene Jeans und ein T-Shirt und lehnte an dem Schreibtisch, den sie mit Jessica teilte. Ihr rechtes Knie war aufgeschürft. Sie sah Lizzy an, verschränkte die Arme und sagte: »Farrell war schon zwei Wochen lang nicht mehr beim Bowling. Früher ist er einmal die Woche hingegangen. Auf seinem Rasen wuchert Unkraut. Das heißt, er mäht ihn nicht. Womöglich hat er sich zu Recht krankschreiben lassen. Thatcher dagegen ist ein gerissener Kerl. Ich glaube, er ist überhaupt nicht verletzt.«
    »Geht er noch auf Krücken?«, fragte Lizzy.
    »Ja und nein«, sagte Hayley. »Ich hab vor der Schule auf ihn gewartet, nachdem Jessica herausgefunden hatte, dass er jeden Sonntag nach der Kirche mit seinen Freunden Basketball spielt. Auf einmal fährt er in seinem orangefarbenen Hummer vor, steigt aus und humpelt auf einem Bein zur hinteren Tür, um die Krücken zu holen. Alles nur Show. Dann verschwindet er in der Turnhalle. Ich warte zehn Minuten, bevor ich reingehe und so tue, als ob ich jemanden suche. Und siehe da, Thatcher spielt nicht nur Basketball, sondern er springt sogar am Korb hoch und wirft den Ball hinein. Gar nicht so leicht. Es gibt Jungs, die sind gerade mal halb so alt wie er, und schaffen das nicht. Wirklich beeindruckend.«
    »Hast du ihn dabei fotografiert?«, fragte Jessica.
    »Du machst wohl Witze. Bevor ich überhaupt das Spielfeld betreten konnte, haben mich diese sechs Riesenkerle angestarrt. Die waren stinksauer, und einer von denen hat mich angeguckt,als wollte er mich an den Haaren hinauszerren. Ich musste mir schnell etwas einfallen lassen und hab denen erzählt, mein kleiner Bruder wäre davongelaufen. Ich hab gesagt, er sei erst zehn Jahre alt und meine Mutter mache sich daheim Sorgen und stehe kurz davor, zur Polizei zu gehen. Das haben sie mir nicht abgenommen und dann hat mich dieser fiese Kerl gefragt, wo ich wohne und all so ’n Kram. Dann bin ich zusammengebrochen und hab geheult.«
    Jessicas Blick wanderte von Lizzy zu Hayley. »Du hast vor fünf großen Männern geweint?«
    »Sechs. Sie waren zu sechst. Und ja, ich hab geweint, weil ich keine Antwort auf seine Frage hatte und weil Männer vor nichts so sehr Angst haben wie vor einer Frau, die heult. Sie haben mich dann sofort in Ruhe gelassen. Ich hab dann so getan, als müsste ich dringend meinen Bruder finden, und bin auf und davon.«
    Lizzy schüttelte den Kopf. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht zu nahe an die Leute rangehen, die wir observieren.«
    »Hey, ich bin volljährig. Du bist nicht verantwortlich für das, was ich tue.«
    »Darum geht es nicht«, sagte Lizzy. »Du könntest dich verletzen. Von Weitem ein Bild mit dem Teleobjektiv machen, ist eine Sache, aber dich in Gefahr bringen, das ist was ganz anderes.«
    »Ich hab schon Schlimmeres erlebt.«
    »Das interessiert mich nicht. Mach das bitte nie wieder. Wenn du die Fotos nicht vom sicheren Auto aus machen kannst, lass es lieber bleiben. Wir finden dann eine andere Möglichkeit.«
    »Zu Befehl«, sagte Hayley und salutierte mit der rechten Hand, an der ein Finger fehlte.
    »Jessica, ich möchte, dass du dein Projekt mit dem umweltfreundlichen Büro erst einmal auf Eis legst. Du musst heute zur High Street Bank in

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