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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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Fremden zu reden?«
    »Das stimmt doch überhaupt nicht.«
    »Und was war das dann vorhin bei Johnson?«
    »Das ist ein Krimineller und ein Junkie.«
    »Das weißt du doch überhaupt nicht.«
    »Jetzt mach mal halblang. Seine Hände haben gezittert, er konnte kaum atmen und hat stark geschwitzt.«
    »Dann hast du wohl die Pillen und Rezepte auf dem Couchtisch nicht gesehen, oder?«
    »Ich dachte, die waren für seine alte Mutter.«
    »Vorurteile hast du wohl überhaupt keine, was?«
    »Wofür waren die Pillen dann?«
    »Er hat nicht gezittert. Es war ein Tremor. Johnson leidet an der Parkinsonkrankheit. Die Rezepte waren für Dopamin.«
    Jessica holte tief Luft. »Okay, ich gebe zu, dass ich etwas vorschnell war. Bist du jetzt glücklich?«
    »Glücklich nicht, aber zufrieden. Wer von uns beiden geht jetzt zu Farrell?«
    »Ich hab ein einwandfrei funktionierendes Handy. Damit kann ich uns ein Taxi bestellen. Warum sollten wir unsere Zeit mit Farrell verschwenden?«
    »Er steht auf unserer Liste und sein Haus ist gleich gegenüber.«
    Jessica drückte das Gaspedal durch und drehte den Zündschlüssel. Dem Motor blieb gar nichts anderes übrig, als stotternd zum Leben zu erwachen.
    »Fahr nicht weg«, sagte Hayley bestimmt. Sie deutete mit dem Kinn auf Farrells Haus, worauf Jessica ebenfalls hinüberblickte. Farrells Garagentor öffnete sich und ein weißer Minivan fuhr rückwärts auf die Straße.
    »Fahren wir ihm nach.«
    »Warum?«
    Hayley holte die Digitalkamera unter dem Sitz hervor, die Lizzy ihr für genau solche Situationen mitgegeben hatte.
    »Es wird bald dunkel und wir haben uns immer noch nicht bei Lizzy gemeldet.«
    Hayley machte eine wegwerfende Handbewegung. »Wenn Lizzy uns braucht, hätte sie uns angerufen. Los, komm schon, sonst verlieren wir ihn aus den Augen.«
    Hayley war überrascht, als Jessica keine weiteren Einwände erhob, sondern auf der Stelle wendete. Es dauerte nicht lange und sie schlossen zu dem Minivan auf. Nur eine Person saß darin, ganz eindeutig Farrell. Mit seinem Bürstenschnitt und den großen Ohren konnte man ihn nicht übersehen.
    Lizzy entfernte die Schutzkappe vom Objektiv und stellte die Belichtung ein, damit sie ein brauchbares Bild von Farrell machen konnte, wenn er ohne fremde Hilfe aus dem Auto stieg. Laut den Informationen in seiner Akte war er während der Arbeit hingefallen und hatte sich dabei die Knie verletzt. Eigentlich sollte er noch sechs Wochen im Rollstuhl sitzen. Angeblich hatte ihn der Sturz bewegungsunfähig gemacht, weshalb er seinen Arbeitgeber auf Lohnfortzahlung verklagte.
    »Er fährt auf den Freeway.«
    »Lass dich nicht abhängen.«
    Jessica gab Gas, worauf der Motor mit ohrenbetäubendem Lärm aufheulte, und tat ihr Bestes, dem Van mit ein paar Wagenlängen Abstand zu folgen.
    »Ich würde nur zu gerne wissen, wohin er fährt.«
    Das mussten sie sich nicht lange fragen. Der Minivan nahm die Ausfahrt Harbor Boulevard, bog auf diesen nach links ein und dann rechts auf den Industrial Parkway. Ein paar Minuten später folgten sie ihm auf einen verlassenen Parkplatz.
    Farrell parkte vor einer heruntergekommenen Autowerkstatt, vor der ein paar ausgeschlachtete Wracks herumstanden. Gegenüber befand sich eine Tankstelle mit dazugehörigem Minimarkt.
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht«, sagte Jessica und ließ den Motor aufheulen, damit er nicht absoff. »Ich glaube, wir sollten lieber verschwinden.«
    »Beruhig dich wieder.« Hayley prüfte die Kamera auf ihrem Schoß. »Wir warten ein paar Minuten und schauen, ob er aussteigt.«
    »Wir haben hier nichts verloren. Ich hätte nie auf dich hören sollen.«
    »Warum nervt dich eigentlich alles, was ich tue?«, fragte Hayley.
    »Willst du das wirklich wissen?«
    »Klar, sonst hätte ich ja nicht gefragt.«
    Jessica zeigte mit dem Finger auf Hayley. »Es geht schon damit los, dass du nur an dich denkst. Du kommst zur Arbeit, wann du gerade Lust hast. Du kümmerst dich nur um dich selbst. Du bist nicht die Einzige auf der Welt, die eine beschissene Kindheit hatte.«
    »Wirklich? Du meinst, ich bin nicht das einzige Mädchen, das mit vierzehn jeden Tag vom Freund ihrer Mutter und allen seinen Kumpels gefickt wurde? Danke, Jessica. Jetzt fühle ich mich gleich besser. Und ich dachte doch glatt, ich wäre die Einzige. Wow.«
    Hayley schraubte die Schutzkappe wieder auf das Objektiv, hängte sich die Kamera über die Schulter und öffnete die Beifahrertür.
    »Was machst du?«
    »Siehst du den Minimarkt dort

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