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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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großer Tag immer näher rückte. Sofern Dr. Williams ihr die Spritze an der vereinbarten Stelle im Park hinterließ, stand ihrem Vorhaben, mit Brian ein für alle Mal abzurechnen, nichts mehr im Weg.
    Bei dem Gedanken, diesen Kerl aus der Welt zu schaffen, fühlte sie sich auf eine seltsame Weise wie neugeboren, obwohl sie nicht ausschließen konnte, für ihre Tat im Gefängnis zu landen. Diesmal würde sie jedoch keine Perücke und hochhackigen Schuhe tragen, sondern sich Brian so präsentieren, wie sie war.
    Ihre Mutter würde Brian anfangs nachtrauern, aber nicht lange. Hayley hoffte, dass ihre Mutter von den Drogen und dem Alkohol wegkommen würde, sobald Brian ein für alle Mal aus ihrem Leben verschwunden war. Ohne Brian, der sie regelmäßig mit Drogen und Alkohol versorgte, hätte sie vielleicht eine Chance. Und nur das zählte für Hayley.
    Und so schlimm konnte es im Knast auch nicht sein, dachte sie. Auf keinen Fall schlimmer als das, was sie zu Hause mit Brian und dessen Freunden erlebt hatte oder bei ihrem Großvater oder in den Händen des Spinnenmanns.
    Ihr Blick fiel auf ein Bild, das Lizzy erst kürzlich an die Wand gehängt hatte. Es hing ein wenig schief. Darauf stand: Trautes Heim, Glück allein.
    Hayley lächelte.
    An Lizzy war nichts gekünstelt, und dennoch wirkte irgendetwas an dem Bild nicht echt. Nicht, dass Lizzy ihr Glück im trauten Heim nicht wollte, denn das tat sie durchaus. Und manchmal war das alles, was wirklich zählte.
    Hayley hatte zu Lizzy gesagt, sie wüsste nicht, was Liebe ist, aber das stimmte nicht ganz. Sie liebte ihre Mutter. Und sie liebte Lizzy wie eine Schwester. Sie hatte zwar keine Geschwister, aber sie stellte sich vor, dass ihre Gefühle für Lizzy in etwa dem entsprachen, was Geschwister füreinander empfanden. Lizzy war ein herzensguter Mensch, sie dachte stets zuerst an andere, bevor sie sich um ihre eigenen Bedürfnisse kümmerte. Selbst was ihre Beziehungzu Jared anging, so dachte Lizzy in erster Linie an ihn. Sie wollte ihn nicht mit ihren Albträumen und extremen Stimmungsschwankungen belasten. Lizzy war ein lieber Mensch, aber sie schleppte jede Menge emotionale Probleme mit sich herum. Das konnte jeder sehen, der sie näher kannte.
    Aber vielleicht war genau das der Grund, warum Hayley sie so sehr mochte.
    Als sie sich noch einmal das Bild mit der Aufschrift »Trautes Heim, Glück allein« ansah, wusste sie ganz genau, warum sie Lizzy mochte: Ihre Chefin war eine psychisch angeschlagene Frau, die sich größte Mühe gab, normal zu sein.

    Lizzy brauchte nicht lange, um Andrea Kramers Adresse in El Dorado Hills zu finden. Sie fand es interessant, dass Andrea nicht den Nachnamen ihres Mannes angenommen hatte. Der Aktenordner, den sie von der Frau bekommen hatte, enthielt eine Menge detaillierter Informationen – nur nicht über Andrea selbst.
    Der Mietwagen, den Lizzy fuhr, solange sich Old Yeller in der Werkstatt befand, war ein besseres Modell, als sie erwartet oder gewollt hatte, aber die Mietwagenfirma hatte gerade nichts anderes gehabt als einen nagelneuen Cadillac CTS 2012 mit Navigationssystem und sämtlichem nur erdenklichen Zubehör.
    Nachdem Lizzy das Auto abgeholt hatte, fuhr sie auf direktem Weg zu Andrea Kramers Haus, einer riesigen Villa mit tausend Quadratmetern Wohnfläche auf einem Hügel mit Blick auf den Folsom Lake. Ein massives Tor am Anfang des langen Zufahrtsweges verwehrte Unbefugten den Zugang zum Grundstück.
    Lizzy lehnte sich aus dem Fenster und drückte auf den Knopf an dem schwarzen Kasten. Sie hoffte, dass man sie hereinlassen würde.
    »Hallo?«, kam es zaghaft aus der Sprechanlage.
    »Hi, hier ist Lizzy Gardner. Ich möchte gerne zu Andrea Kramer.«
    »Was machen Sie hier?«
    Andreas Ton verwirrte Lizzy. Sie klang wütend. »Sie haben mir keine Telefonnummer hinterlassen, wo ich Sie erreichen kann«, erklärte Lizzy ihr, »aber ich habe Ihre Adresse gefunden.«
    »Wie haben Sie das gemacht?«
    »Ich bin Privatermittlerin, wie Sie ja wissen. Ich muss mit Ihnen über Ihre Schwester reden.«
    Ein Summen ertönte und das Tor ging langsam auf. Lizzy fuhr die von hohen Palmen gesäumte Auffahrt entlang. Das Grundstück sah aus, wie sie erwartet hatte, komplett mit Springbrunnen, einem ausgedehnten, grünen Rasen, sorgfältig gestutzten Hecken und einem Fischteich, in dem sich wahrscheinlich teure, exotische Fische tummelten.
    Lizzy parkte den Wagen auf einem der fünf Stellplätze, stieg aus und bewunderte die Aussicht, bevor

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