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Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition)

Titel: Schlankheitswahn (Ein Fall für Lizzy Gardner) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. R. Ragan
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sie die lange, steinerne Treppe emporstieg, die vor einer riesigen Tür aus importiertem, seltenem Holz endete. Oben angekommen, wunderte Lizzy sich, dass sie nicht aus der Puste geraten war. Anscheinend war ihr Training im Fitnessstudio doch für etwas gut.
    Andrea wartete bereits am Eingang auf sie und Lizzy fragte sich, ob die Frau in ihrem Armanikostüm schlief und dabei völlig still lag, um ihre perfekte Frisur nicht zu ruinieren. Wie schaffte die Frau es nur, immer so gepflegt auszusehen? Lizzy konnte schon froh sein, wenn es ihr gelang, ihre Wäsche zu waschen.
    »Sie hätten nicht hierherkommen sollen«, sagte Andrea händeringend und sah sich dabei nervös nach allen Seiten um.
    Lizzy stieß einen Schwall heiße Luft aus. Heute herrschte mal wieder eine Affenhitze. »Soll ich später wiederkommen?«
    »Nein, nein, kommen Sie rein. Meine Kinder spielen gerade auf dem Grundstück gegenüber. Sie könnten Sie sehen.«
    Lizzy blickte über ihre Schulter nach hinten, um sich zu vergewissern, dass die Kinder nicht hinter ihr standen. »Sagen Sie ihnen einfach, ich bin eine alte Bekannte und habe nur mal vorbeigeschaut.« Was hatte die Frau nur?
    Andrea bedeutete Lizzy mit einer Handbewegung einzutreten und zog dann schnell die Tür zu. »Ich habe Ihnen gestern einen Scheck geschickt. Ihr Geld müsste morgen in Ihrem Büro sein.«
    »Aber ich habe Ihnen doch noch gar keine Rechnung geschickt«, sagte Lizzy verwirrt.
    »Bitte schicken Sie mir auch in Zukunft keine. Ich möchte keinen Papierkram, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Ich glaube, ich habe Ihnen bereits erzählt, dass mein Mann nicht wissen darf, dass Sie für mich arbeiten.«
    »Davon weiß ich nichts. Wieso eigentlich nicht?«
    »Er arbeitet im Finanzwesen und achtet auf jeden Cent.«
    »Ihre Schwester wird vermisst. Da würde ich meinen, dass bei all dem hier« – sie deutete mit einer ausschweifenden Handbewegung auf die hohen Decken und die teuren Statuen – »Geld doch wohl keine Rolle spielt.«
    »Er hat Diane noch nie gemocht und deshalb hätte er kein Verständnis dafür. Warum sagen Sie mir nicht einfach, warum Sie hier sind, damit wir die Angelegenheit hinter uns bringen können?«
    Die Angelegenheit hinter uns bringen? Lizzys Anwesenheit störte die Frau ganz offensichtlich. Lizzy sah sich um und konnte nirgendwo Hinweise finden, dass hier jemand lebte. Kein herumliegendes Spielzeug und keine Schuhe von Kindern im Teenageralter oder sonst irgendein Zeichen, dass sonst noch jemand in diesem Haus wohnte. »Normalerweise«, erklärte Lizzy, »treffe ich mich mit meinen Kunden einmal oder zweimal die Woche und halte sie auf dem Laufenden. Der Grund, warum ich heute hier bin, ist der, dass meine Observierung von Anthony Melbourne bisher keinerlei Ergebnisse gebracht hat. Ich habe nichts dagegen, ihn jeden Tag ein paar Stunden im Auge zu behalten, aber ich sehe keinen Sinn und Zweck darin, ihn rund um die Uhr zu beschatten.«
    »Wissen Sie, wo er sich jetzt aufhält?«
    »Sie meinen, in diesem Augenblick?«, fragte Lizzy.
    »Ja.«
    »Keine Ahnung.«
    »Na, dann scheinen Sie Ihre Arbeit nicht gerade gründlich zu machen.«
    Jetzt fing sie aber wirklich an, Lizzy auf die Nerven zu gehen. »Ich hab Ihnen doch gleich am Anfang gesagt, dass ich noch andere Sachen zu erledigen habe. Ihre vermisste Schwester ist nicht mein einziger Fall. Heute gab es ein paar Dinge, die meine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen haben, und zu allem Überfluss ging dann auch noch mein Auto kaputt. Zum Glück kam zufällig Melbournes Assistentin vorbei und leistete mir Gesellschaft, während ich auf den Abschleppdienst wartete. Deswegen bin ich mit dem Mietwagen gekommen.«
    »Jane hat Ihnen geholfen?«
    »Ja, und sie hat auch erwähnt, dass Sie früher Trainerstunden bei Anthony Melbourne genommen haben.«
    Andrea sah Lizzy herablassend an. »Das ist doch kein Geheimnis. Davon hab ich Ihnen erzählt, oder haben Sie das vergessen?«
    Lizzy kratzte sich am Kopf. Ließ ihr Gedächtnis sie jetzt völlig im Stich? Sie konnte sich an nichts dergleichen erinnern. »Sie haben also mit ihm trainiert?«
    »Ja.« Andrea sprach auf einmal leiser, als ob noch andere Leute im Haus wären. »Um ehrlich zu sein, ich war mal genauso dick wie Diane. Mein Mann wollte unbedingt, dass ich abnehme. Er mag Melbourne nicht.«
    »Mag Ihr Mann überhaupt jemanden?«
    Andrea ging nicht auf diese Bemerkung ein. »Seit ich abgenommen habe, ist er auf andere Männer eifersüchtig, vor allem

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