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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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haben schon ’n paar andere vor Ihnen gesessen, Collins, wissen Sie das?«
    Ich wollte etwas Cleveres, Starkes sagen. Aber ich konnte nicht.
    »Sie sehen etwas nervös aus, Collins. Wollen Sie irgendwas zu dem Video sagen?«
    Mein Mund war so trocken, dass ich kaum sprechen konnte. »Nein.«
    »Mann, warum das Theater? Ihnen kann das doch völlig egal sein. Sie sterben sowieso. Wenn wir’s von Ihnen nicht erfahren, müssen wir uns den Nigger schnappen. Vielleicht die Krankenschwester.«
    »Sie weiß nichts.«
    »Das zu beurteilen müssen Sie schon mir überlassen, Collins. Ich halte Sie für einen ehrlichen Mann. Wirklich. Ich empfange solche Schwingungen von Ihnen, aber sehen Sie, ich bin Profi. Vielleicht muss ich sie hierherbringen. Aber ich verspreche Ihnen das eine, Collins. Wenn ich das tue, machen wir’s ihr richtig nett hier. Und da sie keine Eier hat, die wir ins Eis hängen können, machen wir’s ihr vielleicht ganz oft nett. So oft, dass es nicht mehr so nett ist. Und vielleicht ist es auch nicht jedes Mal nett für sie, aber wenn’s nett für uns ist, müssen wir uns ranhalten, bis sie uns vielleicht irgendwas sagt.«
    »Sie weiß nicht das Geringste.«
    »Kommen Sie, Collins. Ersparen Sie ihr den Ärger. Retten Sie Ihrem Nigger die Eier. Erzählen Sie uns von dem Video.«
    »Die Polizei hat es.«
    Big Man schüttelte den Kopf. »Nein, hat sie nicht.«
    »Doch, hat sie.«
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Nein. Die Polizei hat es nicht, Collins. Das weiß ich. Sie haben es oder wissen zumindest, wo es ist.«
    Pockengesicht ließ zwei Kabel in die Schüssel fallen. Booger ließ die Schüssel rasch los. Pockengesicht packte die Kurbel des Generators.
    Big Man kam mir sehr nah. »Ich kann Ihnen verraten, dass Sie sich höchstwahrscheinlich vollscheißen, wenn wir an der Kurbel drehen und Ihnen den Stromstoß verpassen. Wenn nicht bei diesem Stoß, dann beim nächsten. Ersparen Sie sich die Demütigung. Wählen Sie den Schläger. Danach säubern wir Sie ein wenig, ziehen Ihre Hose hoch und laden Sie bei Ihrem Nigger ab. Auf die Art vermodern Sie nicht irgendwo.«
    »Ich glaube nicht, dass Sie das tun würden«, sagte ich.
    »Den Schläger benutzen?«
    »Mich säubern und irgendwo abladen, wo ich gefunden würde.«
    »Da könnten Sie recht haben«, sagte Big Man, »aber Sie würden wenigstens ohne die Schmerzen abtreten. Also schön, Collins. Der Augenblick der Wahrheit. Ein letztes Mal, dann dreht Kinney an der Kurbel, und dann fangen wir auch an, Ihnen Knochen zu brechen. Wo ist das Video?«
    »Welches Video?«
    »Los, Kinney.«
    Und Kinney drehte an der Kurbel, und die Welt wurde schwarz und dann weiß, und dann versprühte sie Farben, und ich spürte, dass mein Körper zuckte wie Froschschenkel auf einem Backblech, und dann hörte ich einen Schrei, einen lauten, grässlichen Schrei wie von einer Frau in Todesangst, aber der Schrei stammte von mir. Der Raum war blutrot, dann schwarz, und aus der Schwärze schwebte Big Mans Gesicht heran und blieb über mir hängen wie ein Mond aus brandigem Fleisch, der von Haaren und dem süßlichen Geruch eines Pfefferminzbonbons umgeben war.
    »Wie war das?«, fragte Big Man.
    Es dauerte eine Zeit lang, bis ich wieder zu Atem gekommen war. »Erfrischend«, sagte ich.
    »Ach so? Es hat Ihnen gefallen, was?«
    Wieder verstrich einige Zeit. Ich sagte: »Ich ziehe es als einmaliges Erlebnis vor.«
    »Darauf möchte ich wetten. Wir müssen es wieder tun, Collins. Es sei denn, Sie erzählen mir, was ich wissen will. Ich muss Ihnen zugutehalten, Sie haben zwar ’nen Furz abgelassen wie der Urknall, aber Sie haben sich nicht vollgeschissen. Aber lassen Sie mich Ihnen eins verraten. Booger ist nicht so dämlich, sich hinter diesen Stuhl zu stellen. Die Scheiße hat die Angewohnheit, hinten rauszuspritzen. Die Flecken auf dem Kissen, wofür halten Sie die?«
    »Olivenöl?«
    »Scheiße. Etwas Blut.« »Sie können mich ebensogut gleich erledigen. Sie werden nichts von mir erfahren, weil ich nichts weiß.«
    »Vielleicht sagt er die Wahrheit«, sagte Booger.
    »Ja«, sagte Big Man. »Vielleicht. Aber wir müssen trotzdem was aus ihm rausholen. Wie wär’s, wenn wir ihm noch ’ne Ladung verpassen?«
    Ich fühlte mich bereits, als würde ich jeden Augenblick das Bewusstsein verlieren. Ich mobilisierte all meine Reserven, die sich größtenteils unerlaubt entfernt hatten, und wappnete mich.
    Es gab eine Explosion, und die Wände der Hütte vibrierten, der Boden unter mir bebte, die

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