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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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recht.«
    »Natürlich muss ich bald zur Arbeit, also spielt es keine große Rolle. Irgendwann müssen wir ohnehin mit dem Bumsen aufhören. Obwohl ich damit nicht sagen will, dass es gleich sein muss. Wollen wir mal sehen, ob der Kahlkopf noch mal in die Schlucht will?«
    »Auf jeden Fall«, sagte ich.
    Wir versuchten, uns noch einmal zu lieben, waren diesmal aber nicht so erfolgreich. Ja, ja, schon gut – ich war nicht so erfolgreich. Der Kahlkopf war total erledigt. Wir lachten darüber, küssten uns, zogen uns an und gingen ins Wohnzimmer.
    Leon schlief auf der Couch. Clinton lag auf einer Decke und hatte sich ein paar Kissen unter den Kopf geschoben. Leonard saß auf einem Sessel und trank eine Coca-Cola. Sie sahen sich eine alte Krimiserie an.
    »Fauler, verregneter Tag«, sagte ich.
    »Mann, ihr müsst Monopoly gespielt haben«, sagte Leonard. »So lange, wie ihr da drinnen wart, kann’s gar nicht anders sein.«
    »Monopoly?«, sagte Clinton. »Das Spiel gefällt mir. Wir könn-ten’s spielen, um uns die Zeit zu vertreiben.«
    »Ich hab nur Spaß gemacht«, sagte Leonard.
    »Ich habe tatsächlich ein Monopoly-Spiel«, sagte Brett. Sie ging zum Schrank und holte es heraus.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Wenn ihr das spielt, seid ihr vielleicht zu abgelenkt.« »Nee«, sagte Leonard. »Ist schon okay. So spannend ist das Spiel nicht.«
    Ich ging zum Fenster, schob den Vorhang zurück und schaute hinaus. Es regnete, und es war dunkel, und obendrein neigte sich der Tag dem Ende zu. Ich sah Blitze vor weit entfernten Wolken aufzucken.
    Bald würde Brett mit Leon und seiner Fünfundvierziger im Schlepptau zur Arbeit gehen. Ich musste noch zu einem späten Vorstellungsgespräch in die Geflügelverarbeitungsfabrik von LaBorde, wo ich mich als Nachtwächter beworben hatte. Meine Bewerbung in Gestalt einer Postkarte hatte Früchte getragen. Ich hatte angerufen, und ein Vorarbeiter der Nachtschicht namens George Waggoner hatte einen Gesprächstermin festgelegt.
    Ich wandte mich an Leonard. »Was hast du für Pläne, Leonard?«
    »Clinton und ich spielen etwas Monopoly. Dann hol ich mir irgendwas zu futtern. Vielleicht bleibe ich über Nacht, wenn Brett nichts dagegen hat.«
    »Natürlich nicht«, sagte Brett. »Es beruhigt mich ungemein zu wissen, dass du da bist, wenn ich nach Hause komme.«
    »Morgen früh soll ich mich bei mir zu Hause mit Jim Bob treffen. Du sollst auch kommen, Hap.«
    »Weswegen?«
    »Ich habe ihn vor ’ner Weile angerufen, weil ich mal hören wollte, ob sich irgendwas ergeben hat.«
    »Und?«
    »Er sagte, ’n paar Sachen würden sich langsam zusammenfügen, und morgen wüsste er mehr, also treffen wir uns morgen früh. Um neun Uhr bei mir.«
    »Ich komme«, sagte ich.
    »Glaubt ihr wirklich, dieser Catcher will mir was antun?«, fragte Brett.
    »Ich glaub’s nicht wirklich«, sagte ich. »Ich bin nur vorsichtig. Für eine Weile.«
    »Wie lange?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Und du hast wirklich keine Ahnung, ob er mir was antun will oder nicht?«
    »Nein.«
    »Aber du kannst dich auf eins verlassen«, sagte Leonard. »Es wird nicht passieren. Er wird niemandem was antun.«
    Brett lächelte ihn an. »Danke.«
    Leonard nickte.
    Brett sah mich an. »Du hast dieses Vorstellungsgespräch.«
    »Ich weiß. Ich wollte gerade los … Hattest du nicht gesagt, ich soll dich erinnern, Ella anzurufen?«
    »Stimmt. Ich dachte, ich erkundige mich mal, wie’s ihr geht. Sie hat gestern angerufen. Sie hat sich entschlossen, diesen Schläger Kevin zu verlassen.«
    »Das freut mich.«
    »Mich auch«, sagte Brett. »Ich werde sie anrufen und versuchen, ihr moralische Unterstützung zu geben. Falls er da ist, wird das natürlich nicht leicht. Aber er schläft ziemlich viel.«
    »Arbeitet er?«
    »In irgendeinem Job, wo er ein paar Tage hintereinander Dienst hat und dann ein paar Tage frei. Im Moment hat er frei.«
    Ich gab Brett einen Kuss, verabschiedete mich von allen und fuhr zu der Geflügelfabrik, um mich für den Job als Nachtwächter zu bewerben.
    »Das ist ein wertvoller Laden«, sagte Waggoner.
    »Ja, Sir«, sagte ich. »Ich verstehe.«
    »Es gibt hier reichlich teure Geräte und Anlagen. Ab und zu haben wir es sogar mit Industriespionen zu tun. Mit Leuten, die sich hier einschleichen und unsere Geheimnisse stehlen wollen. Das wird wohl noch schlimmer werden, Collins.«
    »Sie hatten tatsächlich schon Spione hier?«
    »Ein paar Nigger, die von unserer Konkurrenz angeworben wurden, und ich werde

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