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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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irgendwas ergibt und Sie die erforderlichen Qualifikationen mitbringen, rufe ich Sie an.«
    »Sie werden mich nicht anrufen, oder?«
    »Nein.«
    »Das dachte ich mir. In diesem Fall will ich Ihnen mal was sagen. Ich glaube, Ihre verdammten Hähnchen sind das Allerletzte. Ich würde mir mit Ihren Hähnchen nicht mal den Arsch abwischen, geschweige denn einem von den Hurensöhnen einen runterholen.«
    »Guten Abend, Mr. Collins.« Ich fuhr nach Hause, setzte mich mit einem Glas Milch und einem Moon Pie in die Küche, mümmelte daran und fühlte mich deprimiert. Ich bekam nicht einmal einen Job als Nachtwächter in der gottverdammten Geflügelfabrik. Sie hatten lediglich eine Stellung für mich, bei denen ich Hähnen einen runterholte. Viel schlimmer ging es nicht.
    Ich sah meine alten Plattenalben, meine Audiokassetten und die Handvoll CD s durch, die ich besaß. Natürlich besaß ich keinen CD -Player, also tat ich im Grunde nur so, als könne ich sie spielen, wenn ich wollte.
    Schließlich fand ich eine Kassette, die Leonard mir geschenkt hatte. Es war Junior Brown. Junior Brown spielte ein Instrument, das er selbst konstruiert hatte, eine Mischung aus einer Gitarre und einer Steelgitarre. Er klang wie Ernest Tubb, der zu einer Musik sang, die von Chet Atkins, Jimi Hendrix und einem Betrunkenen in irgendeiner Spelunke gespielt wurde.
    Ich hörte der Musik eine Weile zu. Ging unter die Dusche. Legte mich ins Bett. Starrte an die Decke. Wand mich unterm Laken. Lauschte dem Regen draußen. Ich sah immer wieder nach meiner Achtunddreißiger auf dem Nachttisch.
    Ich versuchte mir zu überlegen, ob Jim Bob wohl recht hatte und King Arthur hinter all dem steckte. Er schien der logischste Kandidat zu sein, aber Big Man hatte ihn nicht einmal erwähnt. Er hatte nicht nach Videos gefragt. Er hatte nach einem Video und dem Notizbuch gefragt.
    Ich ließ mir all das eine Zeit lang durch den Kopf gehen, schaltete den Ventilator ein und stellte einen Stuhl unter den Türknopf an der Hintertür, um sie zusätzlich zu sichern. Ich stellte einen Stuhl unter den Türknopf der Vordertür. Ich überprüfte alle Fenster, um mich zu vergewissern, dass sie verschlossen waren. Ich wollte sie eigentlich öffnen, um den kühlen, feuchten Wind einzulassen, aber ich hatte Angst. Ich stellte mir immer wieder Big Man Mountain vor, wie er durch eines der Fenster stieg, diese gottverdammte Batterie mit dem Handkurbelgenerator unter dem Arm.
    Ich wünschte, ich hätte einen bösartigen Hund gehabt. Ich wünschte, ich wäre bei Brett zu Hause gewesen, bei ihr im Bett und sie ganz nah bei mir. Ich wünschte, ich würde in der Lotterie gewinnen. Ich wünschte in gewisser Weise, ich hätte den Job in der Geflügelfabrik bekommen, auch wenn ich Hähnen einen runterholen musste. Ich wünschte, ich wäre tausend Meilen weit entfernt.
    Ich hatte das Gefühl, als hätte ich gerade die Augen geschlossen, da fiel morgendliches Licht auf mein Gesicht, und ich stand auf.
    Es war noch früh. Brett arbeitete noch. Ich beschloss, mich anzuziehen, zum Krankenhaus zu fahren und sie abzufangen, um sie zu fragen, ob sie Lust hatte, mit mir irgendwo frühstücken zu gehen.
    Es hatte aufgeklart, die Luft war fast prickelnd, und die Vögel waren in Massen unterwegs und sangen verschiedene Opern. Die Straßen glänzten vor Nässe und waren rutschig. Es waren nur wenige Autos unterwegs.
    Als ich die Straße verließ und auf den Parkplatz fuhr, sah ich einen Streifenwagen. Krankenhauspersonal eilte geschäftig hin und her. Mir drehte sich der Magen um. Ich parkte und sprang aus dem Wagen. Ich ging sehr schnell in Richtung der Sirenen, dem Blaulicht und dem Tumult. Ein weiterer Streifenwagen fuhr auf den Parkplatz. Leute kamen aus dem Krankenhaus, über die Straße, aus Nachbarhäusern.
    Ich ging noch schneller, aber mittlerweile hatte sich eine Zuschauermenge gebildet, die meisten davon Angehörige des Krankenhauspersonals. Ich packte einen Burschen am Ellbogen.
    »Was ist passiert?«
    »Keine Ahnung«, sagte er.
    Ein anderer Mann, der neben ihm stand, sagte: »Irgendein Kerl hat ein paar Leute in einem Wagen erschossen. Ein großer Kerl. Mit ’ner Schrotflinte. Ich hab mit ’nem Burschen geredet, der alles gesehen hat. Die Cops haben sich den Burschen geschnappt, der alles gesehen hat, und quetschen ihn gerade aus.«
    Ich drängte mich durch die Menge, erntete Flüche für meine Bemühungen und drängte weiter. Ich schaffte es bis ganz nach vorne. Ich konnte Bretts Wagen

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