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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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der Republik die legale Grundlage fehlt, um die Freihandelszonen besteuern zu können«, schob Gunray von seinem dahinstaksenden Thron aus ein.
    Einer der Menschen von Kuat blickte über die Schulter zu dem Neimoidianer zurück und lachte. »Die Republik tut, was sie will, Vizekönig. Ihr wärt ein Narr, etwas anderes zu glauben. Valorum ist noch immer unser Feind.«
    Gunray nahm die Schmähung schweigend hin. Was hätte der Kuati wohl von Darth Sidious’ Zusicherung gehalten, dass Valorum der größte Verbündete der Handelsföderation im Senat war? Hätte er es gewagt, den Sith ebenso leichtfertig zu verhöhnen?
    Der Vizekönig bezweifelte es.
    Dieser arrogante Mensch und die anderen hatten keine Ahnung von dem geheimen Abkommen, das Gunray mit Sidious geschlossen hatte. Sie sahen im Kauf von verbesserten Droidenwaffen eine Geldverschwendung, ein Symptom der zunehmenden Paranoia der Neimoidianer. Dennoch protestierten sie nur selten gegen diese Ausgaben, machten die Waffen doch immerhin ihre Flotte sicherer. Von Darth Sidious’ Plänen für die Handelsföderation wussten sie natürlich ebenfalls nichts – Pläne, die den Einflussbereich der Föderation erweitern würden, weit über die abgelegenen Systeme hinaus bis hin zum galaktischen Rand selbst.
    Nichtsdestotrotz war Gunray angespannt.
    Der Sith-Lord hatte sich nur einmal bei ihm gemeldet, seitdem er das Treffen zwischen den Neimoidianern und den Waffenhändlern von Baktoid und Haor Chall in die Wege geleitet hatte, und diese Holo-Unterhaltung war nicht nur sehr kurz, sondern auch sehr einseitig gewesen. Sidious hatte betont, wie wichtig es wäre, dass Gunray an dem Gipfel teilnähme, und er hatte dem Vizekönig versichert, dass alles nach Plan lief – so, wie er es immer tat.
    »Wenn wir Valorum schlagen wollen«, meinte nun der andere Kuati, »dann müssen wir unsere Mitgliedswelten davon überzeugen, dass es ihnen keine Vorteile bringen wird, sich von uns loszusagen und wieder eine eigene Vertretung im Senat zu haben.«
    »Vermutlich müssen wir ihnen das erst durch ein paar lukrative Handelsvereinbarungen schmackhaft machen«, fügte der Sullustaner an.
    »Aber unsere Profite!«, stieß Gunray hervor. Er hatte wirklich versucht, sich zusammenzureißen, aber das ging zu weit.
    »Wir werden die Steuern der Republik an die äußeren Systeme weitergeben müssen«, erklärte das Direktoratsmitglied von Balmorra. »Es gibt einfach keine andere Möglichkeit.«
    »Aber was, wenn die Steuern so hoch ausfallen, dass die äußeren Welten sie nicht absorbieren können?«, fragte der Gran. »Unser Marktanteil würde schrumpfen. Das könnte der Föderation irreparablen Schaden zufügen.«
    Diesmal gelang es Gunray, sich zurückzuhalten.
    Das ist alles eine Scharade , hatte Sidious gesagt. Die Steuern sind nur ein kleines Hindernis auf unserem Weg zu großem Ruhm. Sollen die anderen Direktoratsmitglieder sagen und tun, was sie wollen. Ihr dürft Ihnen nichts verraten. Haltet Euch zurück – vor allem beim Gipfel selbst.
    Unser Weg hat er gesagt, dachte Gunray.
    Doch war dies eine echte Partnerschaft, oder würde Sidious am Ende als Herr und Meister des Neimoidianers daraus hervorgehen? Wie lange konnte ein Sith-Lord sich allein mit wirtschaftlicher Macht zufriedengeben? Was würde aus Vizekönig Nute Gunray werden, sobald Darth Sidious sich erst einmal einem höheren Ziel widmete, das besser geeignet war, seine dunklen Gelüste zu befriedigen?
    Der stellvertretende Vizekönig Hath Monchar und Commander Dofine hatten bereits unabhängig voneinander ihren Unmut über diese Allianz zum Ausdruck gebracht. Was sie dabei aber übersahen, war, dass diese Partnerschaft ihm weniger angeboten, sondern vielmehr aufgezwungen worden war.
    Der Sith-Lord hatte versprochen, dass er sich noch einmal bei Gunray melden würde, bevor der Gipfel begann. Vielleicht, hoffte der Vizekönig, würde er dann endlich erfahren, was Darth Sidious vorhatte.

27. Kapitel

    Havac und sein Leibwächter kehrten in den Hauptraum des Lagerhauses zurück, der nach wie vor vom Lärm startender und landender Raumschiffe erfüllt war. Die fünf Söldner, die Cohl angeheuert hatte, saßen auf den Repulsorliftschlitten, mit denen sie hergebracht worden waren.
    Havacs fahrige Bewegungen verrieten Lope, dass irgendetwas Unerwartetes geschehen war. Er sprang auf und blickte den Korridor hinab, der in den hinteren Teil des Gebäudes führte.
    »Wo ist Captain Cohl?«, fragte er.
    Havac drehte sich zu ihm herum.

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