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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Gunray und Dod sich wieder auf den Weg zu ihren Plätzen machten, war in der Halle bereits das Chaos ausgebrochen, und die Sicherheitskräfte hielten sie davon ab, den Versammlungssaal wieder zu betreten.« Sie schüttelte ratlos den Kopf. »Alles deutet also auf Havac hin.«
    Qui-Gon verschränkte die Arme vor der Brust und nickte. Er wirkte aber wenig überzeugt. »So scheint es, ja.«
    »Es ist schön, Euch wiederzusehen, Senator Palpatine«, erklärte die winzige Gestalt auf dem Darstellungsfeld des Holoprojektors. »Ich freue mich schon auf den Tag, an dem wir uns wieder persönlich gegenüberstehen.«
    »Ebenso wie ich, Euer Majestät«, sagte Palpatine und neigte respektvoll das Haupt.
    Die Gestalt saß auf einem Thron mit runder Lehne, vor einem gewaltigen Bogenfenster, eingerahmt von breiten Säulen aus poliertem Stein, und ihre tiefe Stimme war ebenso beherrscht wie ihre Haltung. Fast emotionslos kamen die Worte über ihre bemalten Lippen, und ebenso emotionslos war das feminine Gesicht über ihrem zierlichen Körper. Für jemanden, der noch so jung war, umgab sie eine außergewöhnliche Gravität, und es war offensichtlich, dass sie ihre Pflichten äußerst ernst nahm.
    Ihr Geburtsname war Padmé Naberrie, aber von nun an sollte sie als Königin Amidala bekannt sein, die neugewählte Herrscherin von Naboo.
    Palpatine hatte das Gespräch in seinem Apartment entgegengenommen, hoch oben in einem der senkrecht aufragenden Türme des Republica 500, einem exklusiven Wohngebäude in einem von Coruscants ältesten und prestigeträchtigsten Bezirken. Wände und Boden waren so rot wie Amidalas Thron, und in jeder Nische und Ecke standen erlesene Kunstgegenstände.
    Er stellte sich vor, wie sein geisterhaft blaues Bild nun über einem ganz ähnlichen Projektor im Versammlungsraum des Königlichen Beirates schwebte, im prächtigen Palast von Theed.
    »Senator, ich wollte Euch über etwas informieren, das mir selbst erst vor Kurzem mitgeteilt wurde. König Veruna ist tot.«
    »Tot, Euer Majestät?« Palpatine zog in offenkundiger Beunruhigung die Brauen zusammen. »Ich wusste, dass er sich nach seinem Rücktritt aus der Öffentlichkeit zurückzog … aber ich dachte, er wäre bei bester Gesundheit.«
    »Er war bei guter Gesundheit, Senator«, sagte Amidala mit tiefer, monotoner Stimme. »Sein Tod wird einem Unfall zugeschrieben, aber die Sache scheint recht mysteriös.«
    Obwohl erst vierzehn, war sie bei Weitem nicht die jüngste Königin, die auf dem Thron von Naboo gesessen hatte, aber sie schien eine der konventionelleren zu sein, zumindest was ihre Kleidung und Haltung betraf.
    Von Kopf bis Fuß steckte sie in einem roten Kleid mit breiten Schultern, weiten Ärmeln, deren Saum mit Potolli-Pelz besetzt war, und einem schmalen Bruststück, durchwirkt mit kostbarsten Stickereien. Die feinen Züge ihres weiß geschminkten Gesichts wurden von einem hohen Kragen eingefasst, der direkt in ihre kunstvolle, juwelengeschmückte Kopfbedeckung überging. Ihre Daumennägel waren weiß lackiert, und auf den Wangen saßen stilisierte, rote Schönheitsmale. Das traditionelle »Mal der Erinnerung« teilte ihre Unterlippe, die im Gegensatz zur roten Oberlippe ebenfalls weiß bemalt war. Fünf Zofen standen hinter ihr, gekleidet in burgunderrote Gewänder mit Kapuzen.
    »Ich möchte Euch den neuen Leiter unserer Sicherheitskräfte vorstellen«, sagte die Königin und bedeutete jemandem, in den Erfassungsbereich des Hologerätes zu treten. »Captain Panaka.«
    Ein Mann mit hellbrauner Haut und glatt rasiertem, humorlosem Gesicht nahm neben dem Thron Haltung an. Er trug einen Lederwams und eine dazu passende Offiziersmütze. Panaka mochte neu in diesem Posten sein, doch er hatte bereits unter dem vorigen Sicherheitschef, Captain Magneta, gedient, wie Palpatine wusste.
    »Da König Veruna unter so rätselhaften Umständen gestorben ist«, erklärte Amidala, »hält Captain Panaka es für angebracht, dass wir alle höchste Vorsicht walten lassen. Ihr ebenfalls, Senator.«
    Palpatine wirkte verblüfft und ein klein wenig belustigt ob dieser Warnung. »Ich glaube nicht, dass ich auf Coruscant in Gefahr bin, Euer Majestät. Die einzigen Bedrohungen, denen ich mich hier gegenübersehe, sind aufdringliche Senatoren, die meine Unterstützung wollen, und die Fangarme der Korruption, derer ich mich im Galaktischen Senat erwehren muss.«
    Die Königin nahm wieder die Mitte des Hologramms ein. »Was ist mit dem jüngsten Anschlag der Nebelfront

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