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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Investitionen gebuhlt hätte. Zudem hat er all seine Besitztümer offengelegt, so, wie das Gesetz es verlangt – und was die Rechtmäßigkeit seiner Einnahmen und Steuerzahlungen betrifft, gibt es nicht das Geringste zu beanstanden.«
    Die zwölf Richter blickten zu Antilles hinüber, als der Anwalt sich wieder setzte. Der Senator legte die Stirn in Falten.
    »Falls ich fortfahren dürfte. Der Interne Aufsichtsausschuss zieht keine der Aussagen infrage, die der Rechtsbeistand des Obersten Kanzlers gerade gemacht hat. Als man zum ersten Mal mit dieser Angelegenheit an mich herantrat, war ich selbst zunächst auch davon überzeugt, dass kein Gesetzesverstoß vorliegen könnte. Doch dann …« Antilles ließ das letzte Wort mehrere Sekunden in der Luft hängen, ehe er weitersprach. »… dann ergaben genauere Untersuchungen, dass die Zahlungen an die Fracht- und Transportdienste Valorum weder von einem Konsortium noch von einer Kapitalgesellschaft getätigt wurden. Stattdessen stammte das Geld von einem anonymen Konto, und es wurde durch eine Bank von zweifelhaftem Ruf von Coruscant nach Eriadu gebracht. Ich benutze ganz gezielt den Ausdruck gebracht , denn die Credits wurden nicht überwiesen, sondern in materieller Form transportiert.«
    Valorums Anwälte blickten einander verwirrt an. »Und in welcher Form genau?«, fragte einer von ihnen Antilles.
    »Aurodiumbarren.«
    Die Farbe wich aus Valorums Wangen, und ein Raunen ging durch die Reihen der Anwesenden. Die Anwälte des Kanzlers berieten sich einen Moment, ehe ihr Wortführer sich von seinem Stuhl erhob.
    »Euer Ehren, wir erkennen fraglos an, dass diese Investition nicht ganz rechtens zu sein scheint. Dennoch muss Senator Antilles erst noch stichhaltige Beweise vorlegen, die den Obersten Kanzler Valorum mit dieser Sache in Verbindung bringen.«
    Antilles’ Gesichtsausdruck verriet, dass er nur auf diesen Moment gewartet hatte. Er blickte Valorum direkt in die Augen, als er zu seinem verbalen Todesstoß ausholte.
    »Der Interne Aufsichtsausschuss konnte noch mehr in Erfahrung bringen. Das interessanteste und gleichzeitig pikanteste Detail ist Folgendes: Der Wert des Aurodiums – und auch die Zahl der Barren – stimmt exakt mit der Ladung überein, die von der Handelsföderation nach dem Überfall auf eines ihrer Schiffe, die Rendite , als gestohlen gemeldet wurde. Dieser Überfall trug sich vor mehreren Monaten bei Dorvalla zu.«
    Überall im Raum brachen geflüsterte Unterhaltungen aus, und sie verstummten erst, als Antilles hinter dem Tisch hervortrat und auf die Anklagebank zuging.
    »Euer Ehren, dies ist keine Anklage. Der Ausschuss möchte nur sicherstellen, dass der Oberste Kanzler keine geheimen Absichten verfolgte, als er seine Steuervorlage lancierte – etwa, sich mit Geschäften in den entlegenen Systemen selbst zu bereichern. Darüber hinaus möchte der Ausschuss sicherstellen, dass das fragliche Aurodium tatsächlich von Bord der Rendite gestohlen und nicht etwa direkt an Valorums Unternehmen übermittelt wurde, um eine geheime Geschäftsverbindung zwischen dem Obersten Kanzler und der Handelsföderation zu besiegeln.«
    Senator Palpatine war einer der mehr als einhundert Gäste, die an diesem Abend in Orn Free Taas luxuriöses Penthouse eingeladen waren. Für einen Außenstehenden mochte es wie ein ungezwungenes Treffen mit exotischem Essen und erlesenen Getränken erscheinen, eine kleine Feier, um auf Valorums Triumph im Senat anzustoßen. Tatsächlich trug die Veranstaltung aber alle Züge einer verschwörerischen Zusammenkunft, und das Einzige, was hier gefeiert wurde, war der Skandal, in den Valorum sich verstrickt hatte.
    Der Gastgeber stand auf der größten der vielen Terrassen seines Penthouses und hielt eine Ansprache. Die versammelten Senatoren hingen dem feisten, blauen Twi’lek förmlich an den Lippen.
    »Natürlich wussten wir von diesen Unregelmäßigkeiten. Doch wir konnten uns nicht sofort damit an die Gerichte wenden. Wir mussten schließlich sicherstellen, dass Valorums Steuervorlage eine Mehrheit findet, und das wäre ganz sicher nicht geschehen, wäre der Oberste Kanzler bereits durch diesen Skandal geschwächt gewesen.« Taa schüttelte den Kopf, und seine dicken Lekku rollten hin und her. »Nein, wären wir sofort an die Öffentlichkeit gegangen, hätte es nur nach einem ganz gewöhnlichen Fall von Korruption ausgesehen. Aber indem wir warteten und Valorum bei seinem Antrag unterstützten, konnten wir dieses Verbrechen als

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