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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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elegantere Version der Lufttaxis, die den Himmel über Coruscant bevölkerten. Angeblich bewegten sich einige der Balkonplattformen schneller als andere – selbst bei aktiviertem Autopilot –, was immer wieder zu hitzigen Debatten führte. Schließlich gab es oft regelrechte Wettrennen zwischen Senatoren, die als Erste vom Obersten Kanzler das Wort erteilt bekommen wollten.
    »Der Abgeordnete Lott Dod von der Handelsföderation hat das Wort«, sagte Valorum.
    Lott Dod trug eine reich bestickte Robe und eine große, schwarze Mitra. Eine untertassenförmige Holokamera mit langer Antenne surrte herbei, um sein plattes Gesicht auf die Schirme zu übertragen, die in die Anzeigekonsolen der Balkone eingelassen waren.
    »Wir weisen darauf hin, dass der Senat weder das Recht noch die Autorität hat, über eine Besteuerung der äußeren Handelszonen zu bestimmen. Dieser Antrag ist nichts weiter als ein Komplott, um unser Konsortium zu zerschlagen. Es war die Handelsföderation, die die Hyperraumrouten zu den äußeren Systemen eröffnete, die das Leben ihrer Kapitäne und Besatzungen riskierte, um bis dahin primitive Welten in die Republik zu führen und neue Ressourcen für den Kern zu erschließen. Nun hören wir, dass wir uns selbst gegen die Söldner und Piraten verteidigen sollen, die sich als Freiheitskämpfer ausgeben, und nur aus dem einen Grund handeln, sich auf unsere Kosten zu bereichern. Wir wandten uns an den Senat, um Hilfe zu erbitten, doch stattdessen werden wir das Opfer eines indirekten Angriffs.«
    Zustimmende und ermutigende Rufe ertönten vom Balkon, auf dem sich die Repräsentanten der Handelsgilde versammelt hatten.
    »Falls der Senat dem Treiben der Nebelfront keinen Riegel vorschieben will – oder falls er dazu schlichtweg nicht in der Lage ist«, fuhr Dod fort, »so verlangen wir, dass zumindest unser Gesuch nach besseren Verteidigungsmitteln erhört wird. In der gegenwärtigen Situation sind wir unseren Gegnern nämlich deutlich unterlegen.«
    Während die Abgeordneten auf ihren Balkonen buhten oder jubelten, reagierte Valorum nur mit einem Nicken auf diese Worte. »Wir können eine Kommission gründen, um zu ermitteln, ob die Forderung nach zusätzlichen Verteidigungsmitteln tatsächlich gerechtfertigt ist.«
    Eine zweite Plattform glitt von der Wand herab.
    »Das Wort hat Ainlee Teem, der Abgeordnete von Malastare«, sagte Valorum.
    Teem war ein Gran mit drei großen, dicht beisammenstehenden Stielaugen.
    »Da die Handelsföderation bereit ist, sich auf eigene Kosten zu verteidigen, gibt es keine Rechtfertigung für die Besteuerung der Handelsrouten.« Teems Stimme war tief und rau. »In den Akten der Handelsallianz gibt es einen entsprechenden Präzedenzfall. Davon abgesehen möchte ich meine Meinung kundtun, dass die Republik einzig und allein daran interessiert scheint, an den Profiten derer mitzuverdienen, die unter großen Mühen die Hyperraumstraßen erschlossen haben, welche heute allen frei zur Verfügung stehen.«
    Das halbe Amphitheater applaudierte. Noch ehe der Beifall abgeebbt war, gesellte sich eine dritte Plattform zu den beiden anderen.
    »Das Wort hat Bail Antilles von Alderaan.«
    »Oberster Kanzler«, begann der Mensch. Starke Gefühle schwangen in seiner Stimme mit. »Unter keinen Umständen darf der Senat zulassen, dass die Handelsföderation ihre Droidenkontingente aufstockt. Falls bestimmte Sektoren durch das Treiben der Nebelfront tatsächlich nicht mehr sicher sind, dann sollte die Föderation diese Bereiche meiden, bis die betroffenen Sektoren einen Weg gefunden haben, dem Terrorismus Herr zu werden. Würden wir die militärische Macht der Föderation stärken, wäre das Machtverhältnis im Äußeren Rand gefährdet.«
    »Und was soll aus den Welten in diesen unsicheren Sektoren werden?«, fragte Senator Orn Free Taa von Ryloth, dessen blaue Kopftentakel auf sein prächtiges Gewand herabhingen. »Wie sollen wir mit dem Kern Handel treiben? Wer soll uns beliefern und unsere Waren transportieren?«
    Von allen Seiten wurden zustimmende Rufe laut – vom Balkon der Wookiee-Delegation, von den Sullustanern, den Bimm, den Bothanern. Valorum wollte auf die Einhaltung des Protokolls drängen, doch viele der Senatoren hatten genug vom Protokoll und schrien ihn nieder.
    »Die Handelsföderation wird die neuen Steuern direkt an uns weitergeben, indem sie die Preise erhöht«, rief der bothanische Abgesandte. »Letzten Endes wären es also die Randsysteme, die die Steuern zahlen

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