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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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warten sollte, aber … sicher war ich mir nicht.«
    Beinahe hätte sie gelächelt. »Vielleicht bekommst du doch noch deine Entschuldigung.«
    »Aber bitte erst, wenn wir sicher an Bord sind.«
    Die drei Überlebenden standen auf und eilten hastig das vernarbte Trümmerfeld der Bergflanke hinab. Nicht weit entfernt setzte die Fledermausfalke , noch immer aus allen Rohren feuernd, in der Mitte eines schlammigen, stinkenden Abflussbeckens auf.

11. Kapitel

    Abgesandte tausender intelligenter Spezies hatten auf Coruscant ein Zuhause gefunden, auch, wenn es sich dabei oft nur um einen kilometerhohen, anonymen Gebäudeblock handelte. Zudem hatte beinahe jede dieser Spezies eine Stimme im Galaktischen Senat, wenngleich nicht wenige ihrer Repräsentanten den diversen Vergnügungsmöglichkeiten von Coruscant verfallen waren.
    Das Gebäude, in dem diese Stimmen die Meinungen ihrer Völker kundtaten, erhob sich wie ein platt gedrückter Pilz aus dem Regierungsdistrikt des Stadtplaneten, umgeben von kleineren Kuppeln und Nebengebäuden, deren Spitzen in den geschäftigen Himmel hinaufragten. Vor dem Senat erstreckte sich ein ausgedehnter, von Fußgängern bevölkerter Platz, der seinerseits inmitten eines Gewirrs von Wolkenkratzern thronte. Dreißig Meter hohe, impressionistische Statuen säumten seine Wege. Sie waren den Gründervätern der Kernwelten gewidmet, kantige, geschlechtslose, in ihrer Form menschenähnliche Figuren mit langen Gliedmaßen. Jede von ihnen stand auf einem Durabetonsockel und hielt dünne Zeremonienstäbe in den Händen.
    Diese ikonenhafte Darstellungsweise setzte sich auch im Innern des Senatsgebäudes fort, wo zahlreiche, ähnlich dürre Statuen die Korridore zierten, die sich, für die Öffentlichkeit zugänglich, um die große Rotunde zogen.
    Senator Palpatine ging eiligen Schrittes durch einen dieser Korridore, und er kam nicht umhin, sich darüber zu wundern, dass der Senat noch keine Figuren nichthumanoider Spezies aufgestellt hatte. Einige Abgesandte mochten diese Ignoranz gegenüber den exotischeren Spezies als verzeihliches Versäumnis hinnehmen, doch es gab genügend andere, die darin einen handfesten Affront sahen. Es gab noch eine dritte Gruppe: die, denen die Dekoration des Senatsgebäudes im Großen und Ganzen egal war. Angesichts der Dominanz nichthumanoider Spezies im Mittleren und Äußeren Rand, deren Delegationen immer mehr Sitze im Senat füllten – zum insgeheimen Verdruss der Repräsentanten einiger menschlich besiedelter Kernwelten –, war es aber wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis man hier auch Statuen mit mehr als zwei Armen oder Beinen bewundern konnte.
    Mit seinem Netz aus Korridoren, Laufstegen und vertikalen Turbolifts, das sich über mehrere Ebenen erstreckte, war das Gebäude beinahe ebenso verworren wie die Vorgänge im Senat selbst. Da der Oberste Kanzler Valorum heute kurzfristig eine Sondersitzung einberufen hatte, waren die Gänge noch überfüllter als sonst, aber Palpatine war froh, dass die Abgesandten noch immer genug Motivation und Pflichtgefühl besaßen, um ihre persönlichen Aktivitäten hinter Angelegenheiten von galaktischer Bedeutung zurückzustellen.
    Flankiert von seinen beiden Assistenten, Doriana und Pestage, und mit einem Lächeln auf den Lippen bahnte er sich einen Weg zur Versammlungsrotunde. Nachdem er sich an mehreren blau gewandeten Senatswachen vorbeigeschoben hatte, die am Eingang Wache standen, stieg er in das gewaltige Amphitheater hinunter, zur Balkonplattform seines Heimatplaneten Naboo.
    1024 solcher Balkone säumten die inneren Wände der Kuppel, jeder davon rund und luxuriös, groß genug für zwölf oder mehr menschliche Gäste. Zudem stellte jede Plattform die Spitze eines keilförmigen Gebäudeabschnitts dar, der sich von der Wand der Rotunde bis hin zum äußeren Rand der Halbkugel erstreckte. Dort befanden sich Unterkünfte für die Senatoren und Arbeitszimmer, in denen sie ihren alltäglichen und hin und wieder auch ein paar illegalen Geschäften nachgingen. Nachdem er seine prächtige Robe glatt gestrichen hatte, trat Palpatine an die podiumsartige Konsole, die an der Vorderseite seines Balkons aufragte. Naboo hatte eine recht hohe Position in der Rotunde, sodass der Blick auf den Boden hinunter wahrlich schwindelerregend war.
    Das Amphitheater war nicht nur von Coruscants verschmutzter Luft, sondern auch vom Licht seiner Sonne abgeschirmt, sodass der Einbruch der Dunkelheit die Abgesandten nicht beeinflussen konnte. Sie

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