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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Handelsföderation hat sich durch ihre unlauteren Geschäftspraktiken selbst zum Ziel von Überfällen und terroristischen Anschlägen gemacht.«
    Valorums Stimme wurde lauter, um die hundert Unterhaltungen in ebenso vielen Sprachen zu übertönen, die auf diese Worte hin losbrachen.
    »Gleichsam müssen wir uns eingestehen, dass auch wir einen Teil der Schuld tragen, da es dieser Senat war, der der Handelsföderation ihr Freiheiten gewährte, und Mal um Mal haben wir die Geschehnisse in den entlegenen Systemen geflissentlich ignoriert. Diese Haltung ist nunmehr inakzeptabel. Die Handelsföderation hat sich zu einer aufgedunsenen Kreatur entwickelt, die den Anliegen der Randwelten keine Aufmerksamkeit mehr schenkt und sich weigert, Welten zu beliefern, die mit einem ihrer wenigen noch existierenden Konkurrenten Geschäfte machen. Zu sagen, dass die Freihandelszonen nicht länger frei sind, wäre eine beispiellose Untertreibung. Und dennoch verlangt die Handelsföderation nun von uns, dass wir den Unruhen ein Ende setzen, die sie selbst heraufbeschworen haben. Die Föderation will, dass wir sie beschützen – als könnte der Senat einfach so eine militärische Streitmacht entsenden, um gegen die Piraten und Terroristen vorzugehen, die ihre Frachter angreifen. Als könnte der Senat den Neimoidianern einfach so Sternenjäger und Schlachtschiffe zur Verfügung stellen, damit die Freihandelszonen sich in Schlachtfelder verwandeln. Doch seid versichert, es gibt eine Lösung für dieses Problem. Falls die Handelsföderation erwartet, dass wir die äußeren Systeme wieder sicher für den Handel machen – eine Aufgabe, die nicht nur das entschlossene Vorgehen des Senats, sondern auch die Unterstützung vieler Systeme in den Freihandelszonen erfordert –, dann müssen im Gegenzug diese Systeme als Mitglieder in die Republik aufgenommen werden. Die Welten, die die Föderation gegenwärtig im Senat vertritt, müssen ihrer Zugehörigkeit zu dieser Organisation abschwören und wieder ihre eigene Stimme in dieser Rotunde erklingen lassen – als autonome Planeten und Systeme.«
    Ein paar Sekunden ließ Valorum die Anwesenden darüber diskutieren, ehe er sie mit einer Geste zum Schweigen anhielt.
    »Wir fordern, dass die Welten der Freihandelszonen schnell und entschlossen handeln. Terroristengruppen wie die Nebelfront sind nur die extreme Manifestation einer tiefsitzenden Unzufriedenheit. Indem sie zusammenarbeiten, können die freiwilligen Milizen und Raumkorps der betroffenen Systeme die Aufstände niederschlagen, ehe sie sich zu einer großflächigen Revolution entwickeln. Die logische Konsequenz einer solchen Entwicklung bestünde in der Auflösung der Freihandelszonen. Die Handelswege zu diesen abgelegenen Systemen, die dann wieder Mitglieder der Republik wären, würden also zukünftig ebenso besteuert werden wie die Routen im Kern, in den Kolonien und im Inneren Rand. Diese Entscheidung ist schon seit Langem überfällig, verehrte Senatoren, und ich bitte Euch, das zu bedenken. Freier Handel ist nicht länger frei, wenn er von einem einzigen Kartell beherrscht wird.«
    Donnernder Applaus und ebenso lautstarke Buhrufe erschollen, und obwohl die Reaktionen längst nicht so gemischt waren, wie Palpatine befürchtet hatte, war er doch enttäuscht. Valorum hatte für seinen Vorschlag zur Besteuerung der Handelsrouten geworben, ohne auch nur ein Wort über die Konsequenzen und die etwaigen Kompromisse zu verlieren, die gemacht werden müssten.
    Es würde lange Zeit dauern, bis eine solche Vorlage als Gesetz verabschiedet werden könnte. Zunächst würden zahlreiche Interessengruppen – die auf der Gehaltsliste der Handelsföderation oder anderer Konzerne standen – ihre Proteste vorbringen, dann würde die Vorlage von einem Komitee überprüft und abgeschwächt werden, und anschließend würde man noch weitere Teile ändern oder abmildern, um sich die Unterstützung der Lobbyisten zu erkaufen. Zu guter Letzt würden die Gegner des Beschlusses endlose Diskussionen provozieren, um die Umsetzung so lange wie möglich weiter hinauszuzögern.
    Doch es gab eine Möglichkeit, einen direkteren Pfad durch dieses bürokratische Labyrinth zu schneiden. Angespannt ließ Palpatine den Blick durch das Amphitheater schweifen, und er fragte sich, wer wohl den ersten Zug machen würde.
    Es waren die Neimoidianer. Ihr Balkon löste sich von der Wand und schwebte ins Zentrum der Rotunde. In dieser Form wirkten die Plattformen wie eine

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