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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Hydianische Handelsstraße kreuzten, sowie die Tatsache, dass Eriadu im Vergleich zu seinen Nachbarn relativ wohlhabend war. Doch während auf Coruscant die meisten Fabriken und Fertigungsanlagen in speziellen Industriegebieten versammelt waren, waren sie auf Eriadu über die gesamte Landmasse verteilt und verpesteten überall Land, Luft und Wasser mit ihren giftigen Nebenprodukten. Verschlimmert wurde das noch durch die Tatsache, dass die Herrscher des Planeten nur am ungezügelten Wachstum ihrer Wirtschaft interessiert waren. Sie investierten nicht in die Atmosphärenreiniger, Wassersiebe und Abfallentsorgungssysteme, die Coruscant zu einem bewohnbaren Ort machten.
    Die größte Stadt des Planeten befand sich auf der Südhalbkugel und erstreckte sich um einen betriebsamen Hafen an der Mündung eines gewaltigen Stromes. Fast einhundert Kilometer weit dehnte sie sich ins Inland aus, von der fingerförmigen Meeresbucht im Westen bis hin zu den vormals dicht bewaldeten Hügeln im Osten.
    Einst muss dieser Ort ein wahres Idyll gewesen sein, dachte Valorum, als er vom Rücksitz seiner Repulsorliftlimousine nach draußen blickte. Der Gleiter, der durch einen speziellen Energieschild geschützt war, hatte gerade den Raumhafen und die dort versammelte Menge der Demonstranten hinter sich gelassen.
    Heute war Eriadu ein düsteres Labyrinth ziegelbedeckter Kuppeln, hoch aufragender Bögen und Türme, in dessen Mitte sich ein Freiluftmarkt erstreckte. Turbantragende Händler beschwatzten dort Frauen mit Schleiern, und bärtige Männer saugten an den Schläuchen blubbernder Wasserpfeifen, während sich sechsbeinige Lastentiere, schwer beladen mit Handelswaren, an den verrosteten Landgleitern und uralten Repulsorschlitten vorbeischoben.
    Valorum fühlte sich unwillkürlich in ein staubiges, trostloses Zerrbild von Theed, der Hauptstadt Naboos, versetzt.
    Das Dröhnen der Stimmen und Gleiterantriebe überforderte die Geräuschfilter in den Fenstern der Limousine, obwohl mehrere Straßen extra für den Obersten Kanzler geräumt worden waren. Man hatte den Verkehr umgelenkt, und an fast jeder Kreuzung standen Sicherheitsleute und Droiden Wache. Die Bürger durften die Gleiter von den schmalen Querstraßen aus beobachten, doch wer versuchte, von einem Fenster in den oberen Stockwerken einen Blick auf Valorum zu erhaschen, der riskierte, erschossen zu werden, denn Scharfschützen der Justizkräfte hatten auf den Dächern Stellung bezogen und glitten in Luftgleitern über dem Gleiterkonvoi des Obersten Kanzlers dahin.
    Wie man Valorum berichtet hatte, waren noch weitere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden. So hatten während der letzten Minuten bereits mehrere Gleiterkolonnen den Raumhafen verlassen, und die Route, der sein Konvoi folgte, war in letzter Sekunde noch geändert worden. Auf diese Weise wollte man ihn vor geplanten Anschlägen auf der Straße schützen.
    Die Justizkräfte, die Senatswachen und die Sicherheitsdroiden benutzten bei ihrer Kommunikation zudem ein Codewort anstelle seines echten Namens. Für sie war er nur die »Ware«. Weil Valorum beschlossen hatte, die Hälfte der Jedi, die ihn eigentlich hierher begleiten sollten, stattdessen nach Asmeru zu entsenden, hatten seine Sicherheitschefs darauf bestanden, dass er sich zumindest für die Dauer des Gipfels ein Lokalisierungsimplantat einpflanzen ließ. So wussten sie immer, wo er sich gerade aufhielt.
    Er fand es ironisch, dass er sich hier im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses widerfand, wo Sinn und Zweck des Handelsgipfels doch gewesen war, die Aufmerksamkeit auf die Welten des Äußeren Randes zu lenken. Nichtsdestotrotz war er inzwischen froh, dass er auf den Ratschlag von Senator Palpatine gehört und ungeachtet der Ereignisse im Senex-Sektor am Datum der Konferenz festgehalten hatte.
    Valorums Besuch barg noch eine weitere Ironie, denn seine Familie hatte einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass die Atmosphäre von Eriadu vergiftet und gekocht wurde – durch die Feuerbälle, die in den Außenbezirken der Stadt regelmäßig aus den Fabrikschornsteinen schossen.
    Die Valorums hatten hier ein Schiffsbau- und Transportunternehmen aufgebaut, unterteilt in Einrichtungen im Orbit und auf der Oberfläche. Die Werft konnte es in Sachen Produktionsleistung nicht mit der Tagge-Gesellschaft und den anderen riesigen Schiffskonzernen aufnehmen, und was das Transportgeschäft betraf, hinkte sie weit hinter den Duro-Frachtdiensten zurück, von der

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