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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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heruntergekommener corellianischer Frachter. Er hatte das Interesse eines schwer bewaffneten Patrouillenbootes erregt, das das Emblem der Zoll- und Einreisebehörde Eriadus trug, und nun glitt ein kleines Gefährt, doppelt so groß wie ein typischer Sternenjäger, aber mit nur einem Flügel, vom Zollschiff zu dem Frachter hinüber.
    Rella und Boiny beobachteten von den Sichtfenstern an der Steuerbordseite, wie das Shuttle näher kam. In ihrer Kleidung – beide trugen sie kniehohe Stiefel, bauschige Hosen, Westen und Mützen mit kleinem Schirm – sahen sie aus wie altgediente Frachterpiloten.
    »Wir halten uns an den Plan«, sagte Rella. »Zollbeamte werden nicht dazu ausgebildet, miese Schnüffler zu sein, sie werden so geboren.« Sie blickte zu Boiny hinüber. »Sollen wir es noch einmal durchgehen?«
    Der Rodianer schüttelte den Kopf. »Ich folge einfach deinem Beispiel.«
    Sie gingen zur steuerbordwärtigen Luftschleuse und warteten darauf, dass sich die Luke öffnete. Drei Menschen in zackigen Uniformen kamen an Bord, begleitet von einem böse dreinblickenden, vierbeinigen Echsenwesen mit einem elektronischen Kragen. Die Zunge des Tieres zuckte aus seinem Maul hervor, als wollte sie die Luft lecken.
    Die Anführerin des Inspektionsteams war fast so groß wie Rella, mit schlankem Körper und blasser Haut. Ihr blondes Haar war streng nach hinten gekämmt und hinter ihrem Kopf zu einem Zopf geflochten.
    »Gehen Sie mit Chack nach hinten und arbeiten Sie sich von dort zum Cockpit vor«, befahl sie ihren beiden Begleitern. »Und drängen Sie ihn nicht. Er soll sich die Zeit nehmen, die er braucht. Alles, was seine Aufmerksamkeit erregt, wird markiert und genauer untersucht.«
    Die beiden Zollbeamten und die Echse verschwanden in Richtung Heck. Ihre Vorgesetzte blickte ihnen noch kurz nach, dann folgte sie Rella und Boiny in die vordere Kabine des Frachters.
    »Das Ladungsverzeichnis«, forderte sie und streckte ihre rechte Hand aus.
    Rella zog eine Datenkarte aus der Brusttasche ihrer Weste und ließ sie in die Handfläche der Zollbeamtin fallen, die daraufhin ein tragbares Lesegerät hervorholte und sich das Ladungsverzeichnis auf dem kleinen Schirm ansah.
    Aus dem hinteren Teil des Schiffes erklang plötzlich ein bellendes Geräusch. Die Beamtin blickte über die Schulter.
    »Ihr Schnüffler hat wohl gerade die Bordküche entdeckt«, meinte Boiny scherzhaft.
    Kein Muskel rührte sich im strengen Gesicht der Uniformierten. »Das ergibt keinen Sinn«, sagte sie einen Moment später und tippte mit der Außenseite der Finger gegen den Bildschirm des Lesegerätes. Misstrauisch blickte sie zu Rella auf. »Was genau haben Sie geladen, Captain?«
    Rella zog ihren Blaster. »Ärger.«
    Die Augen der Frau weiteten sich. Als hinter ihr Geräusche laut wurden, sah sie ein zweites Mal über die Schulter. Zwei stämmige Menschen und ein Gotal begegneten ihrem überraschten Blick mit einem bösen Grinsen.
    »Wir haben die beiden anderen achtern gefesselt«, meldete Lope. »Das Vieh ist tot.«
    »Gute Arbeit«, sagte Rella, während sie der Zollbeamtin grob die Waffe abnahm.
    Anschließend drückte sie ihr den eigenen Blaster in den Rücken und trieb sie neben sich her zur vorderen Kom-Konsole des Frachters.
    »Sie werden sich bei Ihrem Schiff melden«, befahl Rella, als sie sich dem Pult näherten. »Sagen Sie dem Captain, dass Sie eine große Ladung Schmuggelware entdeckt haben und die gesamte Inspektionsmannschaft schnellstmöglich hier rüberkommen soll.«
    Die Frau versuchte, sich aus Rellas Griff herauszuwinden, doch die Söldnerin schloss die Finger nur noch fester um ihren Arm und drückte sie hinunter auf den Stuhl vor der Kommunikationsanlage.
    »Tun Sie’s!«, knurrte Rella.
    Die Frau zögerte noch kurz, dann meldete sie sich zähneknirschend bei ihrem Patrouillenboot.
    »Die gesamte Mannschaft?«, fragte eine Stimme aus dem Empfänger. Sie klang ungläubig. »Ist es denn so schlimm?«
    »Oh ja, es ist schlimm«, sagte die Zollbeamtin ins Mikrofon.
    Rella unterbrach die Verbindung und machte einen Schritt nach hinten, um die Frau von Kopf bis Fuß zu mustern. »Ich werde Ihre Uniform benötigen.«
    Die Beamtin starrte sie an. »Meine Uniform?«
    Rella legte ihr die Hand auf die Schulter. »Ich wusste, Sie würden es verstehen.« Anschließend wandte sie sich Boiny und den anderen zu. »Geht zur Luftschleuse und bereitet unseren Besuchern einen angemessenen Empfang.«
    Die Söldner zogen ihre Blaster und hasteten

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