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Schleier der Traeume

Schleier der Traeume

Titel: Schleier der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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den Raketentechnikern durchs Aufnahmeexamen gerasselt.«
    »Ja, fiese Hürde.« Sie spürte seine Hand im Nacken. Nicht, dass er sie massierte oder streichelte – er hatte sie bloß dorthin gelegt. »Und Ihr Geschäft läuft gut?«
    »Kann nicht klagen.«
    Sie sollte das nicht fragen, doch sie konnte nicht widerstehen. »Und sind Sie mit jemandem zusammen?«
    »Ich habe meine Freizeit mit Ihrem Motorrad verbracht.« Er zog an einer ihrer Locken. »Fragen Sie, weil Sie interessiert sind oder weil ich Sie geküsst habe?«
    »Jetzt ziehen
Sie
die Mädchennummer ab.« Sie wandte sich ihm unvermittelt zu und ertappte ihn dabei, sie zu beobachten. »Was ist?«
    Er strich ihr mit dem Daumen über die Wange. »Jetzt, wo Ihnen die Sonne aufs Gesicht scheint, sehen Sie aus wie fünfzehn.«
    »Ich bin über einundzwanzig.« Vermutlich. Sicher würde sie das nie wissen. »Wollen Sie meinen Ausweis sehen?«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Ich bin zweiunddreißig.«
    Das überraschte sie. »Ich hatte Sie für höchstens Ende zwanzig gehalten. Was verbergen Sie sonst noch vor mir?«
    »Weder eine Frau noch eine Freundin, weder Kinder noch übertragbare Krankheiten.« Er strich ihr mit dem Daumen über die Unterlippe. »Ich gehe ein-, zweimal im Monat zu Clancy, und wenn ich es mir leisten kann, gehe ich gern Französisch essen. Aber ich bin mehr der Pizza- und Bier-Typ.«
    »Wollen Sie mein Sugar-Daddy sein?« Als er näher rückte, verstummte sie kurz. »War nur ein Witz.«
    Er lächelte ein wenig und drückte den Daumen hinunter, um ihre Lippen zu öffnen. »Wir können mal ins Bett steigen, Törtchen, und das Mommy- und Daddy-Werden üben.«
    Rowan spürte die Kälte nun kaum mehr. »Sie preschen ganz schön voran. Ich glaube, ich bekomme von all der Reibung schon Verbrennungen im Gesicht.«
    Diese Worte ernüchterten ihn wie ein Schwall Eiswasser. Meriden zuckte zurück und sprang auf.
    »Sean?«
    »Ich muss zurück in die Werkstatt.« Er drehte sich um und blickte über sie weg. »Wissen Sie, wo Sie sind und wie Sie nach Hause kommen?« Als sie nickte, schob er die Hände in die Jackentaschen. »Gut. Wir sehen uns.«
    »Was habe ich gesagt?« Verwirrt sah Rowan ihm nach. »Was, zum Teufel, habe ich nur gesagt?«
    »Guten Abend, Mr Taske.« Der Geschäftsführer des Clubs legte einen liebedienerischen Halt an seinem Tisch ein. Die leicht geröteten Wangen verrieten seine Nervosität. »Sehr schön, Sie wieder einmal zu sehen.«
    Damit meinte er, dass er seit August nichts mehr auf Taskes Club-Konto hatte in Rechnung stellen können. Und da Taske das reichste Mitglied war, hatte ihn das beunruhigt.
    »Ich war für ein paar Wochen verreist.« In Wirklichkeit hatte er zwei Monate lang im Mittleren Westen nach weiteren Zuchtstätten der Takyn gesucht, sah aber keinen Grund, das anderen mitzuteilen. »Beruflich.«
    Der Geschäftsführer nickte beflissen. »Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Ich fand es seltsam, dass mich in meiner Abwesenheit keine Nachrichten aus dem Club erreicht haben«, gab Taske zurück. »Und auch mein Schließfach ist leer.«
    Zu den Privilegien der Mitgliedschaft in dem sündhaft teuren Club gehörte die Nutzung seiner Bürodienstleistungen. Sie gewährten Taske zusätzliche Privatsphäre, sodass seine Takyn-Freunde ihn jederzeit kontaktieren konnten, ohne seine Identität zu enthüllen, und ein ziemlich effektiver Puffer zwischen ihm und denen bestand, die nicht zögern würden, ihn umzubringen, in Stücke zu schneiden und ihn wie Ersatzteile aus einer Ausschlachtwerkstatt zu verkaufen.
    Der Geschäftsführer schien bestürzt, ihm dafür keine Erklärung bieten zu können. »Ich weiß von keinen Nachrichten für Sie, Sir, überprüfe das aber sofort.« Er eilte davon.
    Taskes Kellner, ein gebildeter Brite, der in die USA gekommen war, um sein Glück zu machen, trat mit dem Abendessen an seinen Tisch. »
Onglet aux échalotes avec frites.
« Sein Akzent war so perfekt wie der Sitz der schneeweißen Serviette auf dem Ärmel der Kellnerjacke.
    »Nur Sie schaffen es, Steak mit Pommes vornehm klingen zu lassen, Morehouse«, sagte Taske.
    »Wir müssen schließlich unsere vier Sterne verteidigen, Sir«, erwiderte der Kellner sanft. Er richtete sich auf und trat ein wenig zurück, als eine junge Frau im schwarzen Nerz an den Tisch geschlendert kam.
    »Samuel, ich wusste doch, dass du es bist.« Sie beugte sich hinunter und küsste die Luft neben seiner rechten Wange. »Wo warst du? Harrison war außer sich vor

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