Schleier des Herzens (German Edition)
widerstehen können.
»In gewisser Weise ist es so«, gab er zu. »Auch wenn ich mich mehr als Vermittler zwischen den Herren und den künftigen Blüten ihres Harems betrachte. Nun legt diese Fetzen bitte ab, Eure Scham vor mir ist völlig unangebracht.«
Blutrot im Gesicht schälte sich Beatriz aus den Pluderhosen. Ihre wohlgeformten Schenkel waren nach wie vor mit Kratzern und Schürfwunden übersät. Aber dennoch – festes Fleisch, wohlgeformte Rundungen, zierliche Gelenke. Und dazu dieses unglaublich ausdrucksstarke Gesicht, die Flut rotgoldenen Haares ... Ibn Saul pfiff leicht durch die Zähne.
»Dieser Hammad hat nicht übertrieben. Ihr seid vielversprechend. Allerdings zurzeit in einem unmöglichen Zustand! Ich werde Euch jetzt etwas herrichten lassen und später noch einmal begutachten.«
Der Händler griff nach einem Glöckchen, ließ es erklingen, und sogleich wurde das melodische Läuten mit dem Erscheinen zweier Mädchen beantwortet. Beide waren sehr hübsch und trugen ähnlich weite Hosen und Obergewänder wie die Frauen in der Stadt. Ihre Kleidung war jedoch nicht aus Leinen, sondern aus feinster Seide. Die Schleier über ihrem Haar und vor ihren Gesichtern betonten ihre Schönheit mehr, als dass sie diese verdeckten. Lächelnd verneigten sich die Mädchen vor ihrem Herrn und ebenso vor Beatriz. Letztere trafen neugierige und auch etwas mitleidige Blicke aus den schwarzen Augen der Maurenmädchen.
»Mariam und Peri sprechen Eure Sprache leider nicht, aber sie werden Euch ins Bad geleiten und auch sonst für Euer Wohlbefinden sorgen. Ihr könnt ihnen völlig vertrauen, sie sind erfahrene Badefrauen und wahre Künstlerinnen, wenn es um die Pflege Eurer Schönheit geht.« Ibn Saul verbeugte sich noch einmal vor Beatriz und entließ sie dann zusammen mit den Mädchen.
Die beiden führten sie aus dem Gartenzimmer ins Haus. Durch einen Korridor ging es direkt in den Badebereich. Verwundert trat Beatriz in kunstvoll gekachelte Räume. Der erste diente offensichtlich dem Auskleiden, er war wohnlich gestaltet, nur ein kleiner Springbrunnen in seiner Mitte wies auf seine Zugehörigkeit zum Bäderbereich hin.
Lächelnd halfen die beiden Mädchen Beatriz aus ihrem zerrissenen Reitkleid, dem schmutzigen Korsett und der Unterbekleidung. Eine der beiden warf einen prüfenden Blick auf letztere. Kein Blut. Beatriz begriff. Ibn Saul musste die Mädchen mit einer diskreten Untersuchung ihrer Jungfräulichkeit beauftragt haben.
Die andere Maurin streichelte über Beatriz’ Haar und gab offenkundig bewundernde Bemerkungen von sich.
Beatriz fühlte sich jedoch nicht geschmeichelt, sondern eher gehemmt. Auch wenn nur die Mädchen anwesend waren, schämte sie sich ihrer Nacktheit. In Kastilien badete man selten, und wenn, dann wurde ein Zuber in die Privaträume gebracht. Man lief nicht im Evaskostüm von einem Gemach ins andere. Hier schien allerdings niemand etwas dabei zu finden. Fröhlich lächelnd und plappernd führten Mariam und Peri das Mädchen in den nächsten Raum, in dessen Boden ein gefliestes Becken eingelassen war. Beatriz glitt in warmes Wasser, während Mariam ihre leichte Kleidung ebenfalls rasch abwarf, zu ihr ins Becken stieg und sie mit wohlriechenden Seifen zu waschen begann. Zunächst fühlte Beatriz sich peinlich berührt, aber bald genoss sie die sanften Berührungen. Es war wunderbar entspannend, im warmen Wasser zu Hegen und sich verwöhnen zu lassen.
Beatriz bedauerte es fast, als Mariam ihr bald darauf bedeutete, aus dem Wasser zu steigen und den nächsten Raum zu betreten. Zu ihrer Verblüffung entpuppte er sich als Dampfbad. Wohlriechende Essenzen trieben in Dampfschwaden durch den kleinen Raum. Eine andere junge Frau, die das Bad gerade verließ, lächelte Beatriz und den Mädchen zu. Peri zeigte auf eine Holzbank, auf der Beatriz sich ausstrecken sollte. Während sie Wärme, Dampf und Duft genoss, massierte das Mädchen ihre Arme und Beine geschickt, bis ihre verspannten, schmerzenden Muskeln sich zusehends lockerten. Sie spürte, wie sich ihre Brustwarzen unter der Berührung der Mädchen aufrichteten, und räkelte sich wohlig unter der Massage ihrer Schenkel. Beinahe hätte sie aufgestöhnt. Fast unglaublich, dass es Mädchenfinger waren, die ihr solche Wonnen bereiteten. Beatriz wehrte sich nicht, als Peri sich schließlichnäher und näher an jenen geheimen Bereich zwischen ihren Schenkeln herantastete. Das Mädchen knetete ihren Venushügel, und schließlich wanderte sein
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