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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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es an seinem Blick, an den Adern, die an seinem Hals schwollen. Vielleicht würde er sie sogar umbringen. Allerdings -er hatte sie noch nie geschlagen. Noch nie. Doch nun war Marjorie mit im Spiel. Und dann war da noch sein Sattel, den jemand auf sie geworfen hatte.
    »Wenn du mich schlägst, bringst du dein Kind in Gefahr.«
    Er winkte ab. »Hör endlich auf, mir Märchen zu erzählen, Hastings. Marjorie hat mir gesagt, dass du deinen Monatsfluss an dem Tag ihrer Ankunft auf Oxborough bekommen hast. Das ist der Grund, warum ich dir ferngeblieben bin.«
    »Sie lügt.«
    Doch er schüttelte nur den Kopf und kam weiter auf sie zu. Plötzlich schob sich eine Wolke vor die Sonne. Hastings zitterte. Ihr Atem war wieder ruhig. Sie hielt den Stein fest umklammert und wartete.
    Im nächsten Moment entschloss sie sich, nicht darauf zu warten bis er kam und auf sie einprügelte. Sie ließ den Felsbrocken fallen, raffte ihre Röcke und rannte auf die Brandung zu.
    »Hastings!«
    Das Wasser war so eisig, dass ihr der Atem in der Brust gefror. Aber sie konnte es schaffen. Sie war eine gute Schwimmerin, dafür hatte Beamis gesorgt, als sie klein war. Sie würde um den Felsvorsprung herumschwimmen, zu der Bucht, die gleich dahinter lag. Von dort aus führte ein anderer Weg nach oben. Der Pfad war sehr viel unwegsamer und gefährlicher als dieser, zumindest für jemanden, der nicht so wie sie mit ihm vertraut war. Wasser umspülte ihre Knie. Sie wollte gerade in die nächste Welle eintauchen, als sich seine Arme um ihre Taille schlossen, sie aus dem Wasser hoben und zurück zum Strand trugen.
    Sie wehrte sich nach Kräften und schlug ihre Zähne in seinen Arm. Er ließ sie auf den trockenen Sand fallen, stellte sich breitbeinig über sie und rieb sich den Arm.
    »Was machst du für Dummheiten, Hastings. Das Wasser ist so kalt, dass es dir das Herz in der Brust gefrieren lässt.«
    »Keine Sorge. Ich bin schon öfter darin geschwommen.«
    »Wolltest du dich umbringen?«
    Sie lag auf dem Rücken im Sand und sah zu ihm hoch. Er verdeckte die Sonne. Hastings zitterte, doch daran waren weder ihre nassen Füße noch die Kälte schuld. Es war sein Anblick, der sie frösteln ließ.
    Er würde ihr wehtun. Vor gar nicht langer Zeit war er auch über ihr gewesen, hatte gelächelt, sich zu ihr hinuntergebeugt und sie geküsst, an ihrem Ohrläppchen geknabbert und ihre Brüste gestreichelt, während er sacht in sie eingedrungen war. Und sie hatte ihn in ihren Armen gehalten, ihre Blicke waren sich begegnet, sie hatte ihn ganz in sich aufgenommen, und sie waren eins gewesen - und sie hatte geglaubt, dass es immer so sein würde.
    Sie lachte laut über ihre eigene Dummheit.
    Er stand immer noch über ihr.
    Sie wälzte sich auf die Seite und hielt sich vor Lachen den Bauch. Bis sie merkte, dass sie Schluckauf bekam. Sie fühlte die Tränen in ihren Augen brennen. Dumme Tränen.
    Er bückte sich über sie und drehte sie auf den Rücken.
    Blitzartig zog sie die Füße an und stieß sie ihm mit voller Wucht zwischen die Beine. Einen kurzen Lidschlag lang sah er sie an, wissend, dass ihn jeden Augenblick der quälende Schmerz treffen würde, dass er das unbändige Bedürfnis verspüren würde, sie umzubringen. Doch sie war nichts als ein roter Schleier, ein roter Schleier, der sich viel zu schnell auflöste und in einen Schmerz überging, der so überwältigend war, dass ihm übel wurde.
    »Das hättest du besser nicht getan«, ächzte er und sank auf die Knie, die Hände zwischen den Beinen. Vor Schmerz stöhnend rollte er auf die Seite.
    Hastings sprang auf und rannte den Pfad hinauf.
    Oben auf der Klippe erwartete sie Gwent, die Hände in die Seiten gestemmt. »Das hättet Ihr nicht tun sollen, Hastings. Jetzt wird er Euch strafen müssen. Habt
    Ihr den Verstand verloren? Wie soll er ein Kind zeugen, wenn Ihr ihn entmannt?«
    »Er hat bereits ein Kind gezeugt, aber er will es einfach nicht glauben.«
    »Bei der Nase des heiligen Sebert, warum musstet Ihr ihn treten? Ich werde ihm zu erklären versuchen, dass Ihr nicht ganz bei Verstand seid, dass Ihr etwas von dem Mittel seiner Mutter benötigt. Stimmt das wirklich mit Eurer Schwangerschaft?«
    Sie nickte. Sie war todmüde.
    Gwent fluchte. »Seht zu, dass Ihr nach Oxborough zurückkommt. Ich werde mich um Severin kümmern.«
    »Ich gebe Euch einen Stein mit.«
    »Ihr seht ja furchtbar aus, Hastings.«
    »Danke, Marjorie. Ihr dagegen gleicht einer Göttin.«
    »Ihr seid völlig durchnässt und Euer

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